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Do, 07:16 Uhr
02.06.2011

Nordhausen diskutiert(e)

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Selle stellte sich am Abend im Audimax der Fachhochschule den Fragen der interessierten Zuhörerschaft. Das Motto des Abends lautete „Kernfrage Atomausstieg“. Das Kampagnen-Netzwerk Campact hatte im Rahmen der bundesweiten „Dialogwoche“ zu der Diskussion geladen. Von der Veranstaltung berichtet Tobias Wendehost…

Atomausstieg diskutiert (Foto: T. Wendehost) Atomausstieg diskutiert (Foto: T. Wendehost)

Es gab wohl kaum ein Thema, dass die Gemüter in den letzten Wochen so sehr erhitzte, wie der Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland. Zum aktuellen Thema hatte Campact neben dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Bundestagsabgeordneten Johannes Selle in den Südharz geladen. Auf das Podium gesellten sich Viktor Wesselak, Professor für Regenerative Energietechnik an der FH Nordhausen, Christian Meyer zu Schwabedissen, Direktor für Politische Kontakte der Areva NP GmbH, die Landessprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Madeleine Henfling und der Nordhäuser Chirurg Dr. Helmut Fischer.

Die Bürger sollten die Gelegenheit bekommen, Fragen zu den Ausstiegsplänen zu stellen. Wie genau sieht der Zeitplan aus und wann geht das letzte Kraftwerk vom Netz? Welche alternativen Energieformen ersetzen die Technologie? Und welche Schritte müssen verfolgt werden, um die Energiesicherheit zu gewährleisten?

Im Vorfeld meinte Christian Darr, Sprecher der Nordhäuser BUND-Kreisgruppe zu den Motiven des Diskussionsabends: „Wir wollen die Argumente der Kernkraftlobby nach Tschernobyl und Fukushima hören und werden Herrn Selle deutlich machen, dass die große Mehrheit einen schnellen Atomausstieg ohne Hintertür will.“ Doch vor allem die Einladung von Christian Meyer zu Schwabedissen, Interessenvertreter des französischen Kernkraftkonzerns Areva, bot den Ausblick für ein interessantes Gespräch.

Der Diskussionsverlauf hangelte sich schließlich entlang der klassischen Themen vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis hin zu den benötigten neuen Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland. Dabei war das Gespräch stark von technischen Aspekten geprägt. So betonten Professor Wesselak und Christian Meyer zu Schwabedissen die Herausforderung des Netzausbaus. Madeleine Henfling und Dr. Fischer, der Mitglied des Vereins Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) ist, bezogen sich in ihrer Argumentation vor allem auf die Schäden des Uranabbaus und den daraus resultierenden Umweltfolgen.

Der CDU Politiker Johannes Selle strich noch einmal die Vorteile des beschlossenen Atomausstiegs heraus, allerdings nicht ohne zu betonen, welche finanziellen und technischen Hürden auf den Weg zu einer atomfreien Gesellschaft zu überspringen sind. Das Gespräch entwickelte sich gegen Ende trotz einer relativ geringen Resonanz zu einem interessanten und informativen Abend. Natürlich lagen die Positionen am Ende weit auseinander, aber einige offene Fragen, vor allem bei der technischen Bewältigung wurden abschließend behandelt.
Tobias Wendehost
Autor: nnz

Kommentare
-Insider-
02.06.2011, 10.02 Uhr
woher
weiß denn herr darr, dass die GROSSE MEHRHEIT den atomausstieg will? ich bin mir da nicht ganz so sicher....und anstelle, dass irgendeine regierung etwas beschliesst, wäre ich in einem so polarisierenden thema doch für einen bürgerentscheid gewesen.
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