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Mo, 10:23 Uhr
16.05.2011

Richter Kropp: Auf dem Gerichtsflur

Auf einem Gerichtsflur kann man etwas erleben. Da treffen unterschiedliche Kulturen und Ethnien zusammen, die auf ihren Gerichtstermin warten. Alt und jung, arm und reich treffen sich da eher zufällig, so wie es der Amtsrichter für seine Gerichtstermine so festlegt...


Besonders voll wird es auf dem Gerichtsflur des Amtsgerichts Sondershausen, wenn eine oder mehrere Schulklassen zusammenkommen und noch auf den nächsten Termin warten müssen. Da wird es schnell mal etwas lauter, so dass nicht selten eine Richterstimme aus dem Lautsprecher tönt, man solle doch „draußen“ etwas ruhiger sein.

Am 11. März vergangenen Jahres war es wieder einmal soweit, dass eine große Schulklasse auf dem Gerichtsflur wartete. Als eine Strafrichterin des Amtsgerichts sich ihren Weg durch die Menschenmassen bahnte, äußerte ein 15jähriger Bube die Worte: „Sieg heil“ – halblaut, so dass es nicht nur die Richterin genau verstanden hatte. Eine Anzeige folgte und dann die Hauptverhandlung vor Amtsrichter Gerald Fierenz. „Ich habe mir dabei nichts gedacht, ich wollte mich vor meinen Mitschülern wichtig machen“, so der kleinlaute Schüler vor Gericht.

Mit Worten hat der junge Mann so seine Probleme. Das Gericht musste ein weiteres Verfahren mitverhandeln, indem er eine Zeugin mit Ausdrücken wie „Hure, fette Sau“ und schlimmeren beglückte. 50 Stunden gemeinnützige Arbeit waren dann die entscheidenden Worte in dem Urteil von Amtsrichter Fierenz, das inzwischen rechtskräftig geworden ist.

Zu einer bereits vorhandenen Vorstrafe des Jugendlichen ist nun ein weiteres Verfahren hinzugekommen. Sein jugendlicher Leichtsinn hatte ihn sich beinahe um Kopf und Kragen reden lassen.

Es ist erschreckend zu sehen, dass auch bei jungen Leuten immer wieder Ausdrücke aus den dunklen Jahren Deutschlands gebraucht werden. Ob er seine Mitschüler mit einem Strafverfahren wirklich beeindruckt hat, darf jedoch bezweifelt werden.
Autor: nnz

Kommentare
Heinrich36
16.05.2011, 12.36 Uhr
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