eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 11:18 Uhr
13.09.2009

nnz-Betrachtung: Immer vorn sein

Wo wir sind ist vorn! Und wenn wir hinten sind, dann ist eben hinten vorn. Dieser klassische Ausspruch aus Zeiten der „tiefsten“ DDR, der hat wohl auch noch heute seinen tieferen Sinn...


Stellen Sie sich folgendes vor: Eine Veranstaltung ist angesagt. Von mir aus im Nordhäuser Theater. Die vermeintlichen Prominenten marschieren ein und gehen schnurstracks auf die erste Reihe zu. Dort suchen sie das ihnen geltende und ihnen bekannte Schild „Reserviert“. Doch: Sie finden es nicht. Statt dessen hat in dieser ersten Reihe das normale Publikum seinen Platz genommen. Man wird schlussendlich nicht zurechtkommen mit dieser gänzlich neuen Situation, die fast an Rebellion erinnert.

Aber keine Angst, meine Damen und Herren Prominente! Diese geschilderte Situation ist lediglich Fiktion und so werden (Ober)Bürgermeister, Landrat, irgendwelche Abgeordnete, Räte und selbst ernannte Promis wieder getrost bei der nächsten „Sause“ zielgerichtet auf die erste Reihe zusteuern und unter sich sein.

Vorn sitzen (Foto: privat) Vorn sitzen (Foto: privat) So wie das in der vergangenen Woche auch im Albert-Kuntz-Sportpark in Nordhausen war. Da konnten ein Bürgermeister, ein Landrat, ein Schulamtsleiter und ein Minister natürlich nicht mitten unter Kindern und Jugendlichen sitzen, für sie wurden Ehrenplätze installiert und aufgestellt. Natürlich muss die Frage zuerst an die Organisatoren gehen, warum solch ein Blödsinn praktiziert wird? Es ist aber auch die Frage erlaubt, warum sich die vier Herren nicht einfach auf die normalen Plätze setzen konnten? Dort waren doch nur Kinder zu finden, die keine unangenehmen Gesprächsthemen kennen.

Das, mit Verlaub, ist nur ein Beispiel von vielen. Es zeigt jedoch beispielhaft, wie sich vor allem Politik von denen entfernt hat, die sie dorthin gewählt haben. Ich hatte das bereits in einer Empfehlung zur Landtagswahl formuliert und werde auch nach der Wahl nicht davon abgehen: Nur, wenn Politik wieder auf das Volk zugeht, in das Volk hinein hört, mit dem Volk diskutiert, nur dann kann verloren gegangenes Vertrauen wieder aufgebaut werden. Das ist „oben“ genauso wie „unten“.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare
Sonntagsradler 2
13.09.2009, 12.32 Uhr
Hat alles seine Richtigkeit
Kennt man doch in diesen Staat. So Kinderfeindlich und Bürgerfern unsere Politik geworden ist.
Hier herrscht nur noch ich hab´s geschafft was gehen mich die anderen an.
Craeso
13.09.2009, 13.42 Uhr
Die Wunderbare Welt der Demokratie...
"Nur, wenn Politik wieder auf das Volk zugeht, in das Volk hinein hört, mit dem Volk diskutiert, nur dann kann verloren gegangenes Vertrauen wieder aufgebaut werden."
Sollte es nicht eher so sein, dass das Volk auf die Politik zugeht? Ich meine Demokratie zielt doch darauf ab, dass das Volk herrscht... Aber so lange es noch Menschen gibt die auf die Politiker schimpfen, die alles falsch machen, funktioniert doch genau so etwas wie in diesem Artikel beschrieben ist. Ich für meinen Teil habe eher das Vertrauen in das Volk verloren, das so lahmarschig ist und grad mal eine Wahlbeteiligung von 50% hervorbringt. Und das ist nicht der einzige Weg politisch aktiv zu sein. So lange die Mehrheit solche Sonderbehandlungen für "Prominente" toleriert geht das immer so weiter.
Sonntagsradler 2
13.09.2009, 14.23 Uhr
Demokratie
Alles schön und gut "auf die Politiker zu gehn"
Ein Bekannter von mir geht jeden Monat auf die Politiker zu mit erheblichen Steuerabgaben er ist Selbständig
Craeso
13.09.2009, 15.12 Uhr
Nichtwähler und Demokratieparasiten
Und genau weil ihr Bekannter so Steuerabgaben leistet wird ihn mit Sicherheit die Politik interessieren. Und so soll es ja auch sein! Aber es gibt Millionen in Deutschland, die hier einfach leben und sich denken "irgendwer wird das Schiff schon schaukeln". Genau diese Menschen stellen eine wirkliche Gefahr dar. Durch solche Leute konnte, meiner Meinung nach, vor 76 Jahren schon ein kleiner Östereicher hier punkten. Aber anscheinend besitzen viele hier eine gewisse Lernresistenz. Traurig aber wahr...

Außerdem sollten wir nicht nur auf die Politiker zugehen, sondern sollten selbst Politiker werden. Denn Politik wird nicht nur durch Institutionen gemacht. Jeder von uns prägt die Gesellschaft durch seine Ideen. Das ist auch Politik
geloescht.20221110
13.09.2009, 18.33 Uhr
Der Esel als Amtmann
Dazu möchte ich hier aus einem meiner "Lieblingsbücher" (Der Esel als Amtmann: Fabeln. Das Tier ist auch nur ein Mensch von Gerhard Branstner und Hans Ticha) zitieren:

„Auch hohe Tiere müssen mal aufs Örtchen, nur tun sie oft, als schissen sie ein Törtchen.“

Aufwachen - sonst trifft dich das Törtchen!!
Willi
13.09.2009, 20.34 Uhr
Erschreckend
Jeder der Nöler hier ist aufgerufen, selbst aktiv zu werden und sich politisch einzubringen. Nicht nur die Kommentare hier sind teilweise schwachsinnig der Artikel selbst steht dem in nichts nach! Der Sonntagsradler 2 ist da schon besonderes Exemplar. Manchmal kann man hier nur noch den Kopf schütteln.
denk-mal
13.09.2009, 23.15 Uhr
mal ganz kurz ?
eigentlich absolut kein grund sich auf zu regen, ich finde dass richtig, dass man sie getrennt von den anderen setzt. man weiß dann auch wo sie sitzen und wo sie zu finden sind. es ist wie früher - in der schule mussten sich auch manche auf extra plätze setzen man konnte sie dann besser beobachten - oder so ähnlich - na sie wissen schon was ich meine - es wiederholt sich eben alles im leben . . .
Der Roland
14.09.2009, 08.01 Uhr
@willi
Bellen hier etwa getroffene Hunde? Für mich ist nicht ergründlich, warum es eine solche - wenn auch nur augenscheinliche - Bevorzugung geben soll. Das erweckt doch den Eindruck, dass diese Veranstaltung für die sogenannten Ehrengäste veranstaltet wird. Ich wünsche ihnen, lieber Willi, auch künftig viel Spass in der ersten Reihe
MCKenzie
14.09.2009, 09.55 Uhr
Lasst Sie unter sich sein
Lasst Sie doch ruhig unter sich sein, dann verschonen Sie den Normalbürger mit Ihren Phrasen. Die Politik weiss doch eh nichts mehr davon, was im Volk vor sich geht. Da werden halt für die Damen und Herren Arbeitslosenzahlen frisiert und das eine Friseuse mit 3,46 nach Hause geht halten die für nen Witz.

PS: Herr Jendricke...mal ne Anfrage des kleinen Bürgers... ich warte immer noch auf eine Aussage wer den Feuerwehreinsatz vom Mittwoch bezahlt? Sollte ich das mit meinen Steuergeldern sein, dann sag ich mal, das wollte ich aber nicht!
Willi
15.09.2009, 08.46 Uhr
@Der Roland
Völlig daneben!!! Ich habe das hier schon einmal deutlich gemacht, aber gern auch noch einmal für Sie persönlich: Ich gehöre keiner Partei an, weder zu Ostzeiten noch heute. Ich bin auch kein Anhänger einer bestimmten Partei noch bin ich ein so genannter Stammwähler.

Ich rege mich nur darüber auf, dass hier ständig irgendwelche Nöler am Werk sind, die sich über jeden Furz eines Politikers aufregen. Da braucht ein Politiker nur mal versehentlich mit offener Hose durch die Stadt zu laufen und schon stürzt sich hier die gesamte Leserschaft drauf, getreu dem Motto: „ Das Schwein, wir haben es doch gleich gewusst...“ Lasst doch die Leute in der ersten Reihe sitzen, wo ist denn da das Problem??? Haben wir denn keine anderen Sorgen?????
MCKenzie
15.09.2009, 09.12 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verstoß gegen AGB: gehört nicht zu Thema des Beitrages
Stewart
16.09.2009, 00.15 Uhr
Selbstherrlichkeit ist kein Versehen
Sicher, man kann ein Ansprechen und die daraus abgeleitete Abneigung gegen sich verselbstständigete Verhaltensweisen auch als Nölen auslegen. Da mag es manchmal auch eine unangebrachte Wortwahl geben, welche mitunter schon gar nicht gutzuheißen ist. Emotionen sprechen jedoch zuweilen ihr eigene Sprache. Das Credo herauszuhören bleibt wesentlich. Dass der gute Ton manchmal dabei zurückbleibt, hat Ursachen.

Ein Vergriff in der Kleiderordnung ist erklärbar, verzeihlich, ist ein Versehen. Das permanente Ansteuern des Rampenlichts ist selbstherrlich, nicht herrschaftlich, und geschieht schon gar nicht aus Versehen, und noch weniger aus Volksnähe.

Die Verehrung vor dem Amt ist keine Einbahnstraße. Sie obliegt nicht nur dem Volk, sondern umso mehr auch dem Amtsinhaber. Demut ist keine Schande! Leider gilt heutzutage: Was dem Banker sein Bonus, dem Arcandor-Eick sein Gehalt ist dem Wahlbeamten sein Platz in der first-class. Dabei stammen sie alle aus demselben Volk; haben es wohl irgendwann völlig vergessen. "... man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht..." - das war und ist keine Brechtsche Gebrauchsanweisung für Großkopferte.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr