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Mo, 15:08 Uhr
20.11.2006

nnz-Forum: Grenzen überschritten

Nordhausen (nnz). Im Nordhäuser Theater hatte die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ am Wochenende Premiere. Für eine nnz-Leserin wurden dabei die Grenzen den guten Geschmacks überschritten.


Ich hatte beschlossen, mit meiner sechsjährigen Tochter einen Kulturnachmittag im Theater zu verbringen. Auf dem Spielplan stand die Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Die Vorfreude war groß, doch als sich der Vorhang das erste Mal hob, war die Überraschung über das spartanische Bühnenbild und die – nennen wir es mal „interessante Kostümierung“ - noch größer.

Hätte man den anwesenden Kindern den Namen des Stückes nicht verraten, so würden sie noch immer rätseln, was sie dort zu sehen bekamen. Man sieht ja auch nicht alle Tage eine Hexe im roten Negligee oder ein kürbisartiges Gebilde, welches das Hexenhaus darstellen sollte. Das der Vater im Märchen Bierflaschen und abgepacktes Brot mitbrachte, war mir auch neu. Die Krone jedoch setzte dem Ganzen die Schweinerei mit den Lebensmitteln auf. Hänsel wurde mit einer dunkelbraunen, dickflüssigen Teigpampe übergossen, und auf dem Kopf der Gretel wurden Eier zerschlagen.

Kurz – die Grenzen des guten Geschmacks wurden hier mehr als überschritten! So hatte sich Humperdinck sein Werk bestimmt nicht vorgestellt. Außer mir waren auch viele andere Theatergäste schockiert über diese geschmacklose Vorstellung.

Man hätte sich vielleicht Hilfe beim Theater Nordhausen suchen sollen, denn vor rund 15 Jahren hatte man dieses Stück schon einmal perfekt inszeniert auf die Bühne gebracht. Ich jedenfalls kann alle Unentschlossenen von diesem Stück nur abraten. Mit Kunst und Kultur hat diese Inszenierung nichts zu tun.
Angela Hummitzsch
Autor: nnz

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