Mi, 16:58 Uhr
22.01.2025
Das Objekt des Monats
Ein tödlicher Schrank
Beim Objekt des Monats Januar handelt es sich um den Folter-Schrank des letzten Henkers der Stadt. Dieser, in dem sich allerlei düstere Utensilien befinden, kann heute in der Flohburg bestaunt werden...
Auf den ersten Blick mag der robuste, aus dem 15. Jahrhundert stammende Schrank in Stollenbauweise mit seinen reich verzierten Details unschuldig wirken. Doch in seinem Inneren verbargen sich einst Instrumente, die selbst unerschrockene Museumsbesucher erschaudern lassen.
Eiserne Fußfesseln und Ketten, ein Morgenstern und ein Beil sind noch heute zu sehen. Zudem erzeugt ein ausgestellter Leibring, der bei der Folter um den Körper gelegt und durch das Anziehen von Schrauben immer weiter zusammengezogen werden konnte, ein unheimliches Gefühl.
Obwohl der Name des Möbelstücks möglicherweise eine andere Vorstellung weckt, wurde nicht im Schrank selbst gefoltert, sondern die Folterinstrumente wurden darin aufbewahrt. In vielen Fällen war es eben auch Aufgabe des Henkers, mit seinem Wissen über die Anatomie des Körpers, Folter anzuwenden, um Informationen zu gewinnen oder Geständnisse zu erzwingen. Ein wirklich unangenehmes Fachwissen.
Der aus Weimar stammende letzte Henker Andreas Wittig wohnte damals in der Johannisgasse und wird es vermutlich nicht ganz einfach gehabt haben, denn der Beruf des Henkers war in der Regel mit gesellschaftlicher Isolation und sozialer Abneigung verbunden - kein Job also, den man auf einer Feier erwähnt hätte.
Unklar ist bis heute, wo sich die ehemaligen Richt- oder Galgenplätze in Nordhausen befunden haben. Vermutet wird, dass einer am heutigen Hohekreuz-Sportplatz gelegen haben könnte. Übrigens wurde erst im Jahr 1987 in der DDR und 1949 in der BRD die
Todesstrafe offiziell abgeschafft, als die Diskussion um die Menschrechte Bedeutung gewann. Neugierig geworden? Dann wartet die Flohburg auf weitere Entdeckungen zur Stadtgeschichte! Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr Kinder bis 18 Jahren haben freien Eintritt!
Autor: redAuf den ersten Blick mag der robuste, aus dem 15. Jahrhundert stammende Schrank in Stollenbauweise mit seinen reich verzierten Details unschuldig wirken. Doch in seinem Inneren verbargen sich einst Instrumente, die selbst unerschrockene Museumsbesucher erschaudern lassen.
Eiserne Fußfesseln und Ketten, ein Morgenstern und ein Beil sind noch heute zu sehen. Zudem erzeugt ein ausgestellter Leibring, der bei der Folter um den Körper gelegt und durch das Anziehen von Schrauben immer weiter zusammengezogen werden konnte, ein unheimliches Gefühl.
Obwohl der Name des Möbelstücks möglicherweise eine andere Vorstellung weckt, wurde nicht im Schrank selbst gefoltert, sondern die Folterinstrumente wurden darin aufbewahrt. In vielen Fällen war es eben auch Aufgabe des Henkers, mit seinem Wissen über die Anatomie des Körpers, Folter anzuwenden, um Informationen zu gewinnen oder Geständnisse zu erzwingen. Ein wirklich unangenehmes Fachwissen.
Der aus Weimar stammende letzte Henker Andreas Wittig wohnte damals in der Johannisgasse und wird es vermutlich nicht ganz einfach gehabt haben, denn der Beruf des Henkers war in der Regel mit gesellschaftlicher Isolation und sozialer Abneigung verbunden - kein Job also, den man auf einer Feier erwähnt hätte.
Unklar ist bis heute, wo sich die ehemaligen Richt- oder Galgenplätze in Nordhausen befunden haben. Vermutet wird, dass einer am heutigen Hohekreuz-Sportplatz gelegen haben könnte. Übrigens wurde erst im Jahr 1987 in der DDR und 1949 in der BRD die
Todesstrafe offiziell abgeschafft, als die Diskussion um die Menschrechte Bedeutung gewann. Neugierig geworden? Dann wartet die Flohburg auf weitere Entdeckungen zur Stadtgeschichte! Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr Kinder bis 18 Jahren haben freien Eintritt!