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Di, 17:00 Uhr
09.04.2024
Mehdi will seinen Weg gehen:

Der Einzelfall

Heute wurden in Berlin die zum Teil erschreckenden Daten des Kriminalitätsgeschehens in Deutschland vorgestellt. Besonders im Fokus dabei die Ausländer-Kriminalität. Doch es gibt auch positive Beispiele. Zum Beispiel in Nordhausen…

Mehdi Musawy (Foto: nnz) Mehdi Musawy (Foto: nnz)
Sein Name ist Mehdi Musawy. Der 17jährige kam 2015 aus Afghanistan in den Landkreis Nordhausen. Er besuchte die Schule in Ellrich, dann in Bleicherode und schließlich in Nordhausen Ost. Mehrfach musste die Familie umziehen. Und: er wollte mehr.

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Er wollte eine Ausbildung absolvieren, das allerdings war in Deutschland nicht so einfach. Das duale Ausbildungssystem setzt die Anforderungen zwar Schritt für Schritt nach unten, aber die Hürden waren für Mehdi immer noch zu hoch. Um die letztlich zu überwinden, gibt es die Betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ). Dahinter verbirgt sich ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum in Unternehmen. Die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter fördern dieses durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung. In Nordthüringen werden aktuell 26 Personen gefördert, drei mit Migrationshintergrund.

Für Unternehmen und - in diesem Fall - für Mehdi sozusagen eine Win-Win-Situation, wie auch Herfag-Marktleiter Kevin Schmidt in Nordhausen zugibt. “Ohne die finanzielle Unterstützung durch die Arbeitsagentur hätten wir Herrn Musawy nicht einstellen können. So aber können wir dem jungen Mann eine Zukunft in unserem Unternehmen anbieten, wenn er so weitermacht wie bisher”. Denn: der junge Afghane hat die Zusage zur Ausbildung ab dem kommenden Lehrjahr bereits erhalten.

Karsten Froböse, der Nordhäuser Agenturchef, ist sichtlich stolz auf Mehdi, denn bei aller Anerkennung für dessen individuellen Weg, muss auch Froböse erkennen, dass der 17jährige ein Einzelfall und nicht die Regel der viel beschworenen Migrationspolitik ist. Aber diese Art von Einzelfälle werden dem geneigten Publikum über die Medien gern präsentiert. Genauso wie die Entwicklung des Anteils von Ausländern an sozialversicherungspflichtigen Jobs in Nordthüringen. Waren im Januar 2021 noch 1.182 Ausländer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so stieg die Zahl im September 2023 auf 1.946. Das waren 6,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.

Demgegenüber steht die Entwicklung im sogenannten Sozialgesetzbuch II, im Neusprech “Bürgergeldbezug” genannt. Allein im Landkreis Nordhausen waren fast 35 Prozent der Bürgergeld-Empfänger Ausländer.

Sicher ist der Einzelfall des jungen Afghanen erwähnenswert, trotzdem bleibt er ein Einzelfall, in den sowohl Arbeitgeber als auch die gesamte Gesellschaft viel Geld investieren müssen. Bei der immer noch unkontrollierten Migration, die nachweislich vorwiegend aus Männern besteht, die keinen Anspruch auf Asyl haben, die nachweislich Analphabeten sind, die nachweislich im sozialen Hängemattensystem ankern werden, ist die willigste Gesellschaft überfordert - sozial, wirtschaftlich und politisch.

Heute, bei der “Präsentation” von Mehdi, habe ich mich wieder an eine Begebenheit erinnert: Im vergangenen Jahr berichtete ein Reiseleiter in Griechenland, wie er als 9jähriger in den 1960 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland kam. Die Familie wurde in einem Dorf untergebracht, die Eltern arbeiteten in einer großen Firma. Die fünf Griechen waren im Dorf jedenfalls die einzigen Ausländer. Aufnahmeprogramme, Sprachkurse? Fehlanzeige. Er lernte, wie seine Eltern, innerhalb von vier Monaten die deutsche Sprache, denn anders war Kommunikation mit Gleichaltrigen zum Beispiel nicht möglich. Zu den deutschen Reisenden gerichtet sagte er: “Ihr habt schon zu viele Ausländer bei Euch aufgenommen. Die brauchen Euch Deutsche zum Leben in Deutschland nicht. Die brauchen nur euer Geld, das jeden Monat fließt.” Der Mann, heute über die 70, er hatte Recht und wird wohl auch Recht behalten.

Das, was die Politik in den zurückliegenden Jahren in diesem Land angerichtet hat, das hat einen Prozess eingeleitet, der mittlerweile irreversibel ist. Der imaginäre “point of no return” liegt bereits hinter uns. Damit ist auch die Chance vertan, dass Deutschland für Menschen aus anderen Ländern so attraktiv ist, dass sie hier leben und vor allem arbeiten, Steuern zahlen und unser Gemeinwesen tatsächlich bereichern wollen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Marino50
09.04.2024, 17.12 Uhr
Einzelfall
Es ist traurig, dass dieser junge Mann ein Einzelfall ist. Aber es zeigt auch den wahren Grund, warum die meisten Menschen in die BRD möchten, unser Sozialsystem und Schlaraffenland.
Ich wünsche dem jungen Mann viel Erfolg in seiner weiteren Entwicklung, dass er wirklich eine echte Fachkraft wird. Ein guter Ehrgeiz ist vorhanden.
Paulinchen
09.04.2024, 17.18 Uhr
Das es solche Beispiele...
... gibt, bestreitet ja auch niemand, nur es sind leider nur, gemessen an der Statistik, wenige Ausnahmen.
Ich wünsche dem jungen Mann, dass er mit seinem Wunsch und der Einstellung zum Leben in Deutschland, am Ende den erhofften Erfolg hat.

Nur so geht Integration!
emmerssen
09.04.2024, 17.51 Uhr
Hut ab
Herr Greiner vor der ehrlichen Berichterstattung und vor dem Willen des jungen Mannes. Kein Mensch in Deutschland hat etwas gegen solche Migranten. Aber die anderen, wieviel Prozent, gehören abgeschoben wo sie her gekommen sind.
P.Burkhardt
09.04.2024, 18.30 Uhr
Nur weil, hier "Einzelfall"...
...im Text steht, heißt das ja nicht, dass das tatsächlich so ist. Es ist wohl eher der (sicher mit Bedacht) gewählten Formulierung des Autors geschuldet.

Die Azubis und auch die Angestellten bei meinem (nicht in NDH ansässigen) Arbeitgeber kommen aus aller Herren Länder und natürlich sind da in erster Linie Geflüchtete dabei.

Es sind genau Formulierungen wie diese, die immer mehr Öl ins Feuer giessen- ich finde das unverantwortlich...und naja... vorgestrig.

Aber, da bin ich wohl auch ein Einzelfall - wenigstens in der Kommentarspalte.
Lautaro
09.04.2024, 18.50 Uhr
Danke Herr Greiner,
für diese schöne Geschichte über diesen unglaublich sympathischen jungen Menschen.
Auch ich habe wertvolle Erfahrungen mit Albanern, Türken, Syrern, Kubanern und Chinesen machen können.
Aber genau diese Leute leiden unter der Einstellung vieler Einwanderer, dass Deutschland eine Torte ist. Bei der man sich jederzeit ein Stück abschneiden kann, wenn man erst mal dort ist .
Ossi1949
09.04.2024, 20.11 Uhr
Meine Erfahrung mit Zuwanderern
Auf Arbeit habe ich täglich mit Neuankömmlingen zu tun. Da kommen Menschen, die hier arbeiten wollen, oft aus Vietnam, Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, selten aus Ländern der EU vor 1990 (für die lohnt es nicht, bei uns zu arbeiten, wegen der weltrekordverdächtigen Steuern und Sozialabgaben). Zumeist erlernen diese Menschen sehr schnell unsere Sprache und betreiben selbst ganz aktiv Integration in die Nordhäuser Gesellschaft. Meine Schätzung mindestens 90 Prozent eine echte Bereicherung für die „Eingeborenen“. Und dann kommen seit 2015 immer mehr Menschen zu uns, deren erste Motivation eben nicht die Arbeit ist, oft aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Eritrea, Nord- u. Schwarzafrika. Diese Menschen verweigern oft die Integration, selbst wenn der hiesige Steuerzahler sie finanziert. Und das Zeugen vieler Kinder erscheint diesen Leuten weit wichtiger (oder einträglicher, lohnender, einfacher) als die Aufnahme einer Arbeit. Zum Glück gibt es Ausnahmen. Nach meiner Erfahrung Jesiden, die sich sehr um Integration bemühen. Alle Jesiden, die ich persönlich kenne, arbeiten sozialversicherungspflichtig. Also keinesfalls alle, die wie muslimische Araber aussehen, in einen Topf werfen! Bitte immer differenzieren. Jeder Einzelfall ist anders. Doch die Tendenz ist leider ganz klar: Der junge Afghane aus dem Artikel ist leider, leider ein Einzelfall in der Gruppe derer, die nicht wegen der Arbeit zu uns kamen.
Kobold2
09.04.2024, 20.29 Uhr
Bei den Einzelfällen
In der Kommtarspalte bin ich dabei.
Von den im Artikel beschriebenen Einzelfällen habe ich sich sehr viele landesweit kennengelernt und davon auch hier mehrfach berichtet.
Für mich ist das schon Normalität.
In einer abgehängten Region sieht man das den Bedingungen entsprechend anders.
Erinnert mich an den Artikel mit der Migrantionsquote in Fernsehfilmen und Serien.
Fönix
09.04.2024, 20.54 Uhr
Zitat P.Burkhard:
"Es sind genau Formulierungen wie diese, die immer mehr Öl ins Feuer giessen- ich finde das unverantwortlich...und naja... vorgestrig."

Das sehe ich komplett konträr:

Es würde den Migranten, die (egal aus welchem legalen Grund) mit ehrlichen Absichten zu uns kommen, ungemein helfen, hier auch die nötige Akzeptanz und Toleranz zu erhalten, wenn unsere Regierung nach 10 Jahren unkontrollierter Zuwanderung endlich Wege findet, die viel zu große Zahl krimineller Zuwanderer umgehend aus dem Verkehr zu ziehen und dauerhaft aus dem Land zu weisen.

Jeder Beitrag, der das akute Problem der viel zu großen Zahl krimineller Migranten thematisiert und damit den verantwortlichen Politikern aufträgt, werdet endlich aktiv und tut etwas gegen diese offensichtlichen Missstände, hilft vor allem auch den Migranten, die sich hier mit ehrlicher Arbeit in unsere Gesellschaft einbringen wollen und dabei unsere Kultur und unsere Gepflogenheiten achten und respektieren.

So wie ja auch der junge Mann, der beispielgebend aktuell eben leider nicht die Mehrheit der Zuwanderer repräsentiert. Ich kann mir ehrlich gesagt gut vorstellen, dass Sie es auch begrüßen würden, wenn sich vor dem Hintergrund einer konsequenten Abschiebung von kriminellen Migranten, so wie sie die zuständige Ministerin Frau Faeser heute vor laufender Kamera (endlich!) angesprochen hat, in der Wahrnehmung der Migranten und der Migrationspolitik für unsere Landsleute endlich eine positivere Kulisse abbildet.

Oder wollen Sie ernsthaft, dass die Migrationspolitik so weiter läuft wie bisher, wo alle mit offenen Armen empfangen werden, egal welche Absichten sie verfolgen? Welche Ergebnisse eine solche fatale Strategie mit sich bringt, haben wir ja gerade auf dem Tisch liegen, und da meine ich nicht nur die Kriminalitätsstatistik sondern z. B. auch die Wahlprognosen ...
urbach44
10.04.2024, 10.07 Uhr
20 Einzelfälle
Mit großem Interesse habe ich den interessanten Artikel von Herrn Greiner gelesen, Ich selbst habe seit 2015 persönliche Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen gesammelt, Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass alle ehemaligen Mitglieder meiner 20-köpfigen Sportgruppe aus eritreischen Flüchtlingen sich heute in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen befinden. Das wären also dann 20 "Einzelfälle". Das ist aber nicht im Selbstlauf passiert und hat viel persönlichen Einsatz meiner Person erfordert. Grundsätzlich ist aber eine Integration nur mit persönlicher Unterstützung möglich. Deshalb meine Frage an die Kommentatoren, die die Migrationspolitik kritisieren. Welchen persönlichen Beitrag haben Sie denn geleistet, um die Integration von Flüchtlingen zu unterstützen ? Oder betrachten Sie das als alleinige Auifgabe staatlicher Institutionen ? Das kann aber so nicht funktionieren. Kritisieren ist einfacher aks machen.
diskobolos
10.04.2024, 11.16 Uhr
Ossi 1949, merken Sie nicht, dass Sie sich selbst widersprechen?
Einerseits, stellen Sie ganz richtig fest, dass jeder Einzelfall anders liegt, andererseits verbreiten Sie Pauschalurteile: Die Bulgaren und Jesiden sind gut und fleißig, die Iraker und Marokkaner wollen nicht arbeiten . . .
Die meisten kommen, weil das Leben als Asylbewerber in D so süß ist? Glauben Sie das wirklich? Mit den paar Kröten, in einem Land mit einer unverständlichen Sprache und vielen ausländerfeindlichen Bürgern?

Können Sie sich nicht vorstellen, dass die Hauptgründe zur Flucht aus der Heimat andere sein können: Krieg, Verfolgung, Hunger, wirtschaftliche Not und Perspektivlosigkeit? Könnten Sie sich ein Leben z. B. in Afghanistan oder Palästina vorstellen?
Mein Wohnungsnachbar stammt übrigens aus dem Iran. Er macht irgendetwas mit IT in einer Uni-Klinik . . .

Dass D nicht unbegrenzt Migranten aufnehmen und integrieren kann, ist unbestritten. Aber wie gesagt, jeder Fall liegt anders.
Tom der ungläubige
10.04.2024, 13.47 Uhr
Diesem Einzelfall…
Wünsche ich Glück und Erfolg im Beruf, und ich wünsche mir, dass dies nicht ein Einzelfall bleibt, sondern die Regel wird . dann hätten wir kein Migrationsproblem, Beziehungsweise Integrationsproblem. Leider machen mir die anderen „ Einzelfälle“ erhebliche Sorgen und vor allem auch ihre Gewalt und Tat Werkzeuge.
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