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Di, 20:00 Uhr
09.04.2024
43. Harzquerung kommt wieder in Nordhausen an

53 Kilometer von Nord nach Süd

Wie lange braucht man um von Wernigerode nach Nordhausen zu laufen? Ungefähr dreieinhalb Stunden, wenn man sehr schnell ist. Das zumindest ist der Rekord der „Harzquerung“, die Ende des Monats zum 43. mal stattfinden wird…

1.200 Starter erwartet man bei der 43. Harzquerung, die meisten wird man am 27. April am Ziel in Nordhausen willkommen heißen. v.l.: Patrick Börsch, Leiter des Kreissportbundes, Sportkoordinator Werner Hütcher, Lauforganisator Alexander Brune und Landrat Matthias Jendricke  (Foto: agl) 1.200 Starter erwartet man bei der 43. Harzquerung, die meisten wird man am 27. April am Ziel in Nordhausen willkommen heißen. v.l.: Patrick Börsch, Leiter des Kreissportbundes, Sportkoordinator Werner Hütcher, Lauforganisator Alexander Brune und Landrat Matthias Jendricke (Foto: agl)


Insgesamt 53 Kilometer Wegstrecke und eine erkleckliche Menge an zu überwindenden Höhenmetern liegt zwischen Wernigerode und Nordhausen. Seit 1982 machen sich regelmäßig Wanderer und Läufer auf den Weg, diese Querung in Angriff zu nehmen.

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Punkte gibt es hier keine zu holen, auch keine Preise zu gewinnen - alleine die Strecke und die Herausforderung locken, berichtet Alexander Brune, der das Event für den Ski-Klub Wernigerode 1911 mit organisiert. Trotzdem erfreut sich der extra anspruchsvolle Lauf großer Beliebtheit, bis zu 1.200 Starter waren es in den letzten Jahren immer, mehr können die Ausrichter logistisch gar nicht stemmen.

Während der Traditionslauf im Nordharz zur Tradition gehört und wohlbekannt ist, hat die Veranstaltung auf der anderen Seite des Gebirges, am Ankunftsort in Nordhausen lange eher ein Schattendasein gefristet. Seit ein paar Jahren ist man dabei, das zu ändern, sagt Landrat Matthias Jendricke. „Ich sage ja bei Laufveranstaltungen wie dem Harztorlauf - da kann jeder mal hingehen und mitmachen und da laufe ich auch aus der Kalten selber mal mit. Die Harzquerung ist ein anderes Kaliber, dass ist eine Mammutsache und jeder, der hier ins Ziel kommt, ist zu bejubeln. Das verdient auch auf unserer Seite des Harzes mehr Aufmerksamkeit.“

Über den Skiclub Herrmannsacker sind die Südharzer eigentlich von Anfang an dabei, die öffentliche Wahrnehmung in der Breite habe die große Querung aber noch nicht erreicht. Die Nordhäuser gedenken das nun zu ändern und wollen Zieleinlauf und Siegerehrungen im Albert-Kuntz-Sportpark etwas ausgestalten. Neben der nötigen Versorgung der weit gewanderten Läufer soll es auch für das Publikum Musik und Verpflegung geben, ein Angebot dass man mit der Fertigstellung des AKS auch noch ausbauen könnte, so die Gedankengänge im Landratsamt. Mit der Service-Gesellschaft und dem Kreissportbund habe man kompetente Partner, die bereits in den Startlöchern stehen, versichert Sportkoordinator Werner Hütcher.

Von ungefähr kommen die Überlegungen sicher nicht, führt doch ein guter Teil der Strecke durch den Nordhäuser Anteil am Harz und irgendwann einmal auch am „Hexenbesen“ vorbei. Kurz hinter Benneckenstein geht es in den Landkreis, über Sophienhof und den Rabensteiner Stollen läuft und wandert man zum Fuße des Poppenbergs wo der letzte, kräftezehrende Anstieg der Querung wartet.



„Wenn man da oben angekommen ist, dann ist man glücklich und bei manchen reicht die Kraft noch, um auf den Turm zu steigen“, erzählt Brune. Bei den Herren liegt die Rekordzeit bei 3:23:47, aufgestellt von Karsten Sörensen im Jahr 1996. Rekordhalterin bei den Damen ist Heidrun Peckert, die die Strecke im Jahr 2005 in 4:00:53 lief.

So eilig muss man es aber gar nicht haben, wer nicht laufen will kann auch gemütlich wandern und erst nach zehn Stunden in Nordhausen ankommen. Außerdem werden neben der Langstrecke auch zwei kürzere Routen angeboten: 30 Kilometer von Benneckenstein nach Nordhausen und 26 Kilometer von Wernigerode nach Benneckenstein.

Der Star der Strecke
Großer Reiz des Laufes war eigentlich immer der Harz selber und der landschaftliche Kontrast zwischen Hoch- und Südharz, erzählt Brune. Mit der Trockenheit und dem Kahlschlag hat sich das Antlitz der Strecke in den letzten Jahren massiv verändert. „Der Wald meiner Kindheit ist weg aber die Natur kommt wieder und wir wollen in den nächsten zehn Jahren dabei helfen, dass es nicht zu lange dauert“, erklärt der Organisator. Zusammen mit der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ hat man ein eigenes 10-Jahres Projekt zur Renaturierung entlang der Wegstrecke ins Leben gerufen und im Jahr 2022 angefangen, Spenden für Baumpflanzungen zu sammeln. Damals kamen 620 Euro von 94 Spendern zusammen, in diesem Jahr freut man sich bereits über 2036 Euro und 210 Spender. Bleibt es bei dieser Entwicklung, werde man sich bis Nordhausen „durchpflanzen“, hofft Brune.

Wer die weitgewanderten Teilnehmern in Nordhausen willkommen heißen möchte, hat am 27.04. die Möglichkeit dazu. In Walkenried fällt der Startschuss um 08.30 Uhr, um die Mittagszeit könnten also die ersten Sportler im AKS eintreffen. Wer die Querung selber in Angriff nehmen möchte, der muss sich bis zum nächsten Jahr gedulden, die Startplätze sind bereits restlos belegt.
Angelo Glashagel
Autor: red

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