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Fr, 10:29 Uhr
24.11.2023
Der Verkehr wieder auf der Gerhard-Hauptmann Straße

Eine Lebensader ist wieder frei

Kurz und schmerzlos wurde heute morgen eine der zentralen Nordhäuser Lebensadern wieder für den Verkehr freigegeben. Die Arbeiten an der Brücke der Gerhart-Hauptmann Straße sind abgeschlossen und auch an anderer Stelle zeichnen sich gute Nachrichten ab…

Auf der Gerhard-Hauptmann Straße kann der Verkehr seit heute morgen wieder rollen (Foto: agl) Auf der Gerhard-Hauptmann Straße kann der Verkehr seit heute morgen wieder rollen (Foto: agl)


Mit dem Straßennetz einer Stadt ist ein bisschen wie mit Menschen - nagt der Zahn der Zeit an der Substanz, muss gehandelt werden und die Folgen sind oft schmerzhaft. Die Lebensadern des Nordhäuser Verkehrs kannten zuletzt eine ganze Reihe schmerzhafter Einengungen und Verstopfungen - Grimmelallee und Wallrothstraße, Riemannstraße, die B4, die Gerhard-Hauptmann-Straße.

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Jede Prozedur hat einmal ein Ende und damit hoffentlich auch die Schmerzen. Als vor einem knappen Jahr die Grimmelallee endlich, endlich wieder vollends freigegeben wurde, da dürfte so mancher leidgeplagte Verkehrsteilnehmer aufgeatmet haben. Lange währte die Freude nicht, mit der Schließung der Brücke gen Salza zwecks Sanierung war der nächste neuralgische Punkt dicht.

Als befahrbare Straße existiert die Brücke erst seit Ende der 1970er Jahre, vorher kam man hier nur per pedes über die Zorge. Im Verkehrsfluss der Stadt spielt die Verbindungsachse seitdem eine wichtige Rolle und hat manche Last getragen. Dem Spannbeton aus den 80er Jahren hatten Fachleute bei den regelmäßigen Überprüfungen das zuletzt deutlich angesehen, „Spannungskorrosion“, Reparatur dringend notwendig.

Im Mai begann man damit, die vier geschädigten Randfertigteilträger der Zorgebrücke zu demontieren. Die im Vorfeld der Baumaßnahme sorgfältig geprüften Bauteile wurden vorher mittels Betonschneidetechnik freigeschnitten, um mit einem 130 Tonnen Kran ausgehoben werden zu können. Die jeweils 22,4 Tonnen schweren Betonfertigteile wurden anschließend auf der Baustelle geteilt, um danach in einer Brecheranlage recycelt werden zu können.

Rund 1,2 Millionen Euro sollte die Reparatur kosten, wobei rund 870.000 Euro aus dem Säckel des Freistaates beigesteuert wurden. Günstiger und vor allem schneller als ein Neubau sei der Schritt allemal gewesen, heißt es im Rathaus, ein Ersatzbau wäre mit mindestens vier Millionen Euro zu Buche geschlagen. Und hätte sehr viel länger gedauert. Pünktlich fertig wurde man trotzdem nicht, es gab Lieferverzögerungen bei Bauteilen und andere Probleme.

Die Freigabe erfolgte heute morgen nun endlich kurz und schmerzlos - ein paar Dankesworte von Oberbürgermeister Kai Buchmann, ein schneller Scherenschnitt und fertig. Der Verkehr kann wieder rollen.

Gute Nachrichten in Sachen B4?
In Richtung Niedersachswerfen geht das freilich nur bedingt, den mit der B4 ist eine andere Lebensader des Nordhäuser Verkehrs weiter in Beschlag der Bauarbeiter. Die geplante mehrjährige Sperrung des Einfallstores in die Stadt hatte in der Stadt und den von der weitläufigen Umleitung betroffenen Ortsteilen sowie beim Nachbarn Niedersachswerfen für einigen Unmut gesorgt.

In den Verwaltungen hat man seitdem mit dem Landesamt für Bau und Verkehr daran gearbeitet, praktikablere Lösungen zu finden und es scheint so, als sei das zumindest teilweise gelungen. Wie am Rande der Brückeneröffnung zu erfahren war, soll eine Vollsperrung der Strecke der aktuellen Planung nach weitestgehend vermieden werden, zumindest für den normalen Personenverkehr. Lediglich bei zwei Abschnitten werde man um eine komplette Sperrung nicht umhinkommen, die sollen aber nach Möglichkeit in die Ferienzeiten und möglichst kurz ausfallen. Abseits dessen plant man, den Verkehr nun doch einspurig an der Baustelle vorbeizuführen. Noch laufen die Verhandlungen, eine offizelle Bestätigung gibt es zu den Lösungsvorschlägen noch nicht.

Flankiert werden die Verhandlungen durch den Nordthüringer Unternehmerverband. Hier will man in Erfurt Druck machen und Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij dazu bewegen, den Baustellenbetrieb für die nächsten Bauabschnitte im Mehrschichtsystem abzuwickeln. Das könnte die Bauzeit signifikant verkürzen. Ein entsprechendes Schreiben mit breiter Unterstützung der regionalen Entscheidungsträger und Betroffenen will man in der kommenden Woche in Erfurt vorbringen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Warren
24.11.2023, 13.47 Uhr
So schön wie's es ist
doch das offene Auge sieht schon den geflickten Streifen, der quer über die neue Fahrbahn geht
Flitzpiepe
24.11.2023, 14.53 Uhr
Da war das Auge wohl eher zu...
Das ist kein geflickter Streifen sondern eine obligatorische Dehnungsfuge.
NDH62
24.11.2023, 14.56 Uhr
Streifen
Lieber Warren,
wenn man keine Ahnung hat, was die Dehnungsfuge der Brücke für ein Streifen ist, erstmal informieren, bevor man sein nicht vorhandenes Wissen weitergibt.
Wie Bitte
24.11.2023, 15.24 Uhr
Selbst der allergrößte Unsinn bekommt noch "Daumen hoch" -
sogar, wenn jemand über eine Dehnungsfuge schreibt, "die angeblich neue Brücke ist schon wieder geflickt!"

Liebe/r Herr/Frau Warren und die Daumen-Zustimmer:
Physikunterricht.
7. Klasse.
Wärmelehre.
Kälte - Zusammenziehen. Wärme - Ausdehnen.
Um Bauwerken das zu ermöglichen - hier: Brücke - werden Dehnungsfugen eingebaut.

Auf dem Foto: Dehnungsfuge.
Erkennbar: setzt sich links und rechts auf dem Gehweg fort.

Wenn ich hier mal wieder lese, "Kommentar hat jede Menge 'Daumen hoch, muss stimmen", werde ich noch lauter lachen als bisher schon.
HisMastersVoise
24.11.2023, 17.10 Uhr
Mit dem zweiten Auge,
ließt man besser. Zum Glück ist der obige Nölversuch sofort widerlegt worden. Aber es bleibt die Erkenntnis, daß Baustellen auch gegen Unwägbarkeiten beendet werden. Und es bleibt die Erkenntnis, daß Politiker dem Bürger auch zuhöhren und sich hinterfragen. Denn genau so wichtig wie die Eröffnung der Brücke ist die Anmerkung, die Baustelle nach Sachswerfen noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und das Maß der Behinderung für den Verkehr auf ein absolutes Minimum zu begrenzen. Vielleicht kommt man mit dem Suchen nach Lösungen doch besser voran als früher ?!
Karsten Ploger
02.12.2023, 10.56 Uhr
Das klügste Rathaus in Thüringen
Mitten im Winter wird die B4 in Krimderode gesperrt, obwohl die Arbeiten wohl lange ruhen werden. Zig Grundstücke sind damit mit dem Auto nicht zu erreichen, monatelang. NDH hat die klügsten Verwalter in Thüringen.
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