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Fr, 09:00 Uhr
03.02.2023
Lichtblick zum Wochenende

Nicht nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten

„Immer diese schlimmen Nachrichten – das macht mich richtig krank!“ Und doch sucht der Mann bei nächster Gelegenheit schon wieder nach den neuesten News in seinem Smartphone. Er ist kein Einzelfall, schreibt Pfarrer Andreas Möller im Lichtblick zum Wochenende...

Nun weiß ich seit langem, dass die menschliche Aufmerksamkeit sich schon immer auf das Aufregende, Negative, Gefährliche fixiert.

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Es könnte ja darin auch eine Gefahr für einen persönlich liegen. Da wäre es natürlich gut, sich darauf rechtzeitig einstellen zu können. Allerdings machen sich gewiefte Zeitungsmacher schon immer das zunutze, um Leser an sich zu binden. Und auch viele soziale Netzwerke: Manche der dort benutzten Algorithmen führen die Benutzer zu immer neuen Dingen mit Empörungspotential, um ihre Aufmerksamkeit fesseln (und damit Werbeeinnahmen zu regenerieren oder gar schlimmstenfalls die Nutzer in die Hände von regelrechten Rattenfängern zu treiben).

Positive Meldungen und Trends, die es genauso gibt, werden dadurch kaum wahrgenommen. Die Folge: Unsere Wirklichkeit erscheint verzerrt, Niedergedrücktheit, Resignation oder Wut nehmen überhand. Manche Psychologen raten dazu, die Zeit mit aufregenden Nachrichten lieber auf zwanzig Minuten am Tag zu begrenzen. Und dem Positiven des eigenen Alltags mehr bewusste Aufmerksamkeit zu schenken. Zu leben, was trotz allem Hinunterziehenden Gutes für uns und andere möglich ist. Auf vieles weltweit haben wir selbst keinen Einfluss. Wohl aber auf unser eigenes Umfeld. Und vor allem auf unser Inneres, unsere Seele.

Evangelium – „gute Nachricht“ heißt die Botschaft, die Kirchen in aller Welt auszurichten haben. Sie rufen dazu auf, einen Gott zu entdecken, dem wir Menschen nicht gleichgültig sind, sondern unser Leben in einen großen positiven Zusammenhang stellt. Hartmut Rosa, der bekannte Soziologe aus Jena meint, dass solche Religion unverzichtbar, weil heilsam für unser eigenes Ich, die Bewältigung unserer Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft ist. Solches mit einzubeziehen, könnte sich lohnen.
Pfarrer Andreas Möller aus Körner
Autor: red

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