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Di, 10:45 Uhr
15.02.2022
Bestleistungen ausgezeichnet

Solide Berufsausbildung Grundlage für Erfolg

Rund 4.000 Auszubildende zählt die Industrie- und Handelskammer im Jahr. Einige der Besten kommen in diesem Jahr aus dem Thüringer Norden. Ein Grund zur Freude, doch die generelle Sorge um den Nachwuchs zeigte sich auch bei der heutigen Auszeichnung...

Ausgezeichnet für beste Leistungen - die Industrie- und Handelskammer vergab heute in Nordhausen ihre Stipendien an ausichtsreiche Nachwuchskräfte (Foto: agl) Ausgezeichnet für beste Leistungen - die Industrie- und Handelskammer vergab heute in Nordhausen ihre Stipendien an ausichtsreiche Nachwuchskräfte (Foto: agl)

Ausgezeichnete Leistung im Betrieb und beste Noten - fünf Auszubildende aus Nordthüringen wurden heute von der Industrie- und Handelskammer in Nordhausen ausgezeichnet.

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Die Nachwuchskräfte konnten sich nicht nur über ein paar Blumen und eine Urkunde freuen, zur Würdigung gehört auch eine finanzielle Unterstützung. Eine junge Dame und vier Herren erhalten ein Stipendium in Höhe von 8.100 Euro für die persönliche Weiterbildung.

Insgesamt wurden heute 40 dieser Ehrungen in 30 verschiedenen Berufsfeldern verliehen, berichtete Norbert Grahl, der das Grußwort der IHK-Zentrale in Erfurt überbrachte. Seit 1991 hat die Kammer so über 1.000 Nachwuchskräfte unterstützt und seitdem rund 3,2 Millionen Euro Begabtenförderung ausgeschüttet. Mit der Auszeichnung geht auch die Hoffnung einher die Fachkräfte in der Heimat halten zu können "Die Welt steht ihnen offen", sagte Grahl an die ehemaligen Azubis gerichtet, "aber bleiben Sie uns in Thüringen erhalten".

v.l.: Pascal Kühn, Phillip Heddergott, Felix Yves Gerlach, Max Dielenschneider (Foto: agl) v.l.: Pascal Kühn, Phillip Heddergott, Felix Yves Gerlach, Max Dielenschneider (Foto: agl)


Der Wunsch in der Heimat zu bleiben ist durchaus da. Max Dielenschneider etwa hat seine Ausbildung unter Tage bei der Glückauf Sondershausen absolviert und will jetzt seinen "Techniker" machen. Er würde gerne hier bleiben und für ihn sieht es gut aus. Pascal Kühn hat bei der Firma con-pearl in Geismar gelernt und will jetzt in Richtung Datenmanagement gehen aber das geht nur in Hamburg. Zu Hause bleiben ist da ausgeschlossen aber die "Liquidität" aus den Händen der IHK hilft bestimmt beim Neustart in der Fremde. Viele ihrer ehemaligen Mitschüler würde es in die Ferne ziehen, erzählen die jungen Herren, die großen Städte locken, vor allem im Westen.

Aber vielleicht muss man den Nachwuchs nicht unbedingt halten, sondern gestandene Fachkräfte wieder in die Heimat holen. Tatsächlich habe Nordthüringen, mit dem Eichsfeld an der Spitze, eine sehr hohe Rückkehrerquote, berichtet Christian Böduel, der Leiter des Regionalbüros in Nordhausen.

Die Rückkehrer allein können die Sorgen der Betriebe allerdings nicht lindern. Es gibt weniger Jugendliche auf dem Ausbildungsmarkt und weniger Bewerbungen, das ist Fakt. Als Unternehmer müsse man heute anders an die Jugendlichen herangehen, meint Böduel. Eine ordentliche Bezahlung ist wichtig, aber auch das Umfeld müsse stimmen. "Wir brauchen wieder leben vor Ort, eine "Öffnungskultur" muss stattfinden", so Böduel. Außerdem könne man nicht warten, dass jemand auf den Betrieb zukomme. Man müsse auf den Nachwuchs zugehen und Perspektiven aufzeigen.

Die Ausbilder, die sich heute mit ihren ehemaligen Eleven freuen durften, sehen noch ganz andere Probleme. Viele Jugendliche die eine Ausbildung beginnen, wüssten noch nicht wirklich, was sie eigentlich wollten und das führe zu vielen Abbrüchen. Die Orientierung würden viele noch finden, aber später als das in der Vergangenheit der Fall war.

Bei der IHK sieht man aber auch Hoffnungsschimmer am Horizont. Die Zahl der Ausbildungsverträge erreichte zuletzt wieder das Vor-Krisen-Niveau, berichtete Böduel. Dabei sei allerdings eine Verschiebung festzustellen gewesen, weg vom verarbeitendem Gewerbe und dem Handwerk hin zu Berufszweigen, die während der Pandemie eine regelrechten Boom erlebt haben, allen voran der Lebensmitteleinzelhandel. Auch kaufmännische Berufe und der öffentliche Dienst hätten mehr Zulauf erfahren.

Man müsse die Entwicklung weiter im Blick behalten und sowohl den Auszubildenden wie den Betrieben weiter Unterstützung anbieten. Eine vermeintliche "Abkürzung" in das Berufsleben als Hilfskraft sei heute für manchen Jugendlichen attraktiv, aber am Ende habe das Handwerk immer noch goldenen Boden.
Angelo Glashagel
Autor: red

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