Seit fast dreißig Jahren hilft die Nordhäuser Diakonie in Siebenbürgen und anderswo in Rumänien mit aktiver und gezielter Unterstützung den Menschen vor Ort. Übermorgen wird sich wieder ein Konvoi aus der Rolandstadt auf den Weg nach Mediasch machen. Wir sprachen im Vorfeld mit Michael Görk, dem Geschäftsführer der Diakonie …


„Seit heute sind auch wir in Deutschland für Rumänien ein Hochrisikogebiet. Wir müssen uns vor der Abreise registrieren lassen und Impfausweise und Tests parat haben“, erzählt uns Michael Görk, der selbst seit 2006 bei den alljährlichen Transporten involviert ist und in dieser Zeit schon einiges erlebt hat. „Die derzeitige Pandemie-Situation und ihre Handhabung vor Ort in Mediasch stellt uns vor neue Herausforderungen. Noch ist etwas unklar, was uns genau erwartet und wir wissen beispielsweise noch nicht, wen wir alles besuchen dürfen.“

Viele Kooperationspartner in Rumänien haben sich zurückgezogen, die staatlichen Hilfen kämen noch schleppender an als ohnehin schon und auch die rumänische Bürokratie nähme weiter zu, weiß Görk aus Gesprächen mit rumänischen Freunden. „Alle wichtigen Dinge werden immer knapper, die Wege immer länger und alles wird teurer“, zeichnet der Nordhäuser ein düsteres Bild der Lage.

Umso wertvoller sind die Kooperationspartner der Diakonie hier in Nordhausen, zu denen vor allem die Evangelische Grundschule und der evangelische Kirchenkreis mit allen Gemeinden zählt sowie die Nordthüringer Lebenshilfe, das Jugendsozialwerk, die Apotheke am Theater mit Kathrin Göpfarth und die Apotheke an der Harzquerbahn in Ilfeld mit Frank Kubatschka. Auch die Isoliertechnik Nordhausen, Weitblick Optik und den Kindergarten „Ilfelder-Rappelkiste“ benennt Michael Görk als langjährige, treue Unterstützer der Fahrten. Noch heute Morgen war er in der Evangelischen Grundschule, um die Weihnachtspakete der Kinder für die Siebenbürger Kinder abzuholen.

Über das gesamte Jahr unterstützt Görks Arbeitgeber, die Diakonie Nordhausen, ihren rumänischen Partnerverein mit 5 000 Euro für die Aufrechterhaltung des Beitriebes dort. Für die traditionelle Weihnachtsfahrt nach Mediasch (dem früheren Hetzelsdorf in Siebenbürgen) wurden dieses Jahr insgesamt 6 000 Euro gespendet und 350 Pakete gepackt.

Am Donnerstagmorgen begeben sich die ehrenamtliche Helfer auf die lange Reise mit den Kleinbussen. Jörg Machunze, Kristin Hattenhauer, Jochen Seliger und Beate Sitter steuern den Konvoi und die Verteilung vor Ort. Ob Michael Görk in diesem Jahr mitfahren wird, entscheidet sich erst kurzfristig.


Sechs Tage sind die Helfer unterwegs. Sie kommen am Freitagabend in Rumänien an, werden Samstags verschiedene Einrichtungen wie Altenheime besuchen, am Sonntag am Gottesdienst teilnehmen und sich am Montag wieder auf die Heimreise machen, nach der sie am Dienstag in den Abendstunden wieder in Nordhauen erwartet werden.
 
Wer sich an der Aktion noch mit einer Spende beteiligen möchte, ist jederzeit gern gesehen bei Michael Görk und der Nordhäuser Diakonie. Die nnz online wird in den nächsten Tagen auch von den Erlebnissen der Helfer unterwegs hier für Sie exklusiv berichten.
Olaf Schulze