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Mo, 12:28 Uhr
20.09.2021
Nordhäuser Artenschützer Bodo Schwarzberg wählt sie nicht

Umweltschützer gegen einstige Öko-Partei

Wenige Tage vor der Bundestagswahl untermauert Bodo Schwarzberg vom Nordhäuser BUND-Kreisverband seine Kritik an Bündnis 90 die Grünen hinsichtlich des Artenschutzes. In Schreiben an die Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag beklagt der Artenschützer aber auch die Haltung derPartei gegenüber Russland...

Schwarzberg kritisierte mehrere Entscheidungen im regionalen, überregionalen und im deutschen Artenschutz, die Verluste an Wuchsorten bedrohter Pflanzenarten teilweise noch vorantreiben würden, statt sie zu bremsen. So geschehen auf dem Gebiet der Landschaftspflege, die sich viel zu wenig an den Ansprüchen konkreter Arten und deren Populationen orientiere.

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Insbesondere würde sich die Arbeit von Landschaftspflegeverbänden (LVP), auch des LPV Südharz-Kyffhäuser gerade bei der Umsetzung der FFH-Managementpläne zu wenig an den Populationen seltener und bedrohter Arten sowie Lebensgemeinschaften bzw. Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse orientieren, bemängelt Schwarzberg. Dies fände auch seinen Niederschlag in der Anklage Deutschlands vor dem Europäischen Gerichtshof.

Von Seiten der Landesregierung mangele es seiner Meinung nach an wirksamen Kontrollen der öffentlichen Naturschutzarbeit vor Ort seitens übergeordneter Behörden. Zudem wünscht er sich mehr Kompetenz in den LPVs und in den Amtsstuben sowie mehr Wertschätzung der erfolgreichen Naturschutzarbeit Ehrenamtlicher, die oftmals politische Untätigkeit, fehlende oder nicht geeignete Entscheidungen ausgleichen müssten.

Und Bodo Schwarzberg meint, dass die Grünen den Menschen nicht die volle Wahrheit sagen: Wachstum und materieller Wohlstand wie bisher befänden im Widerspruch zu den der enormen ökologischen Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft gegenüberstehe. Er erinnerte die Grünen ferner daran, dass die Menschen gerade von den Grünen eine wirksame Naturschutzpolitik erwarteten, dass aber konkret die Verluste von bedrohten Arten auch in Thüringen noch immer die positiven Entwicklungen überstiegen.

Nicht zuletzt könne er die Grünen wegen ihrer aggressiven Äußerungen gegenüber Russland nicht wählen. „Die Grünen werde ich aber auch deshalb weiterhin kritisieren, weil sie als einstige, auf Gewaltlosigkeit setzende Friedenspartei eine geradezu aggressive Politik gegenüber Russland unterstützen. Sie vergessen, dass die einstige Sowjetunion die Hauptlast am Sieg über Hitlerdeutschland trug und mit 27 Mio. Opfern die meisten Toten zu beklagen hatte. Entscheidend ist die internationale Stabilität, nicht aber die Einmischung der Grünen oder anderer Parteien in nationale Belange Russlands, auch wenn diese west- und mitteleuropäischen Werten nicht immer entsprechen. Orientieren Sie sich bitte an Vorreitern der einstigen Ostpolitik in schwierigster Zeit, wie Genscher, Bahr und Brandt, nicht aber an den vielen kalten Kriegern in verantwortlichen Positionen der Gegenwart.“ Vom gemeinsamen europäischen Haus habe er von den Grünen seit langem nichts gehört.

Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhauen führten in den letzten zehn Jahren 121 Pflegeeinsätze und seit 2003 mehrere hundert weitere Maßnahmen im Bereich des aktivern Artenschutzes durch. So konnten sie, auch in Zusammenarbeit mit Spezialisten und Botanischen Gärten, zahlreiche Populationen bedrohter Pflanzenarten im Gebiet des Südharzer Zechsteinrandes und des Südharzes erhalten und fördern, betont Bodo Schwarzberg abschließend.
Autor: red

Kommentare
Halssteckenbleib
20.09.2021, 22.29 Uhr
Artenschützer brauchen wir alle
Ich habe mittlerweile auch etliche Arten an Pflanzen und Tieren die ich noch nie gesehen habe.Ich Versuche auch davon so viel wie möglich zu schützen.....ist nicht immer so einfach
Fönix
21.09.2021, 09.12 Uhr
Es ist bezeichnend, wenn genau
die einheimischen Umweltschützer, die in den letzten Jahrzehnten in unserer Region den größten Teil der ehrenamtlichen Umweltarbeit geleistet haben, sich gegen eine Stimmabgabe für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN aussprechen.

Auch bei der Begründung für diese doch unerwartete Haltung kann ich Bodo Schwarzberg nur zustimmen. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich wie Bodo Schwarzberg und seine Mitstreiter im Schweiße meines Angesichts regelmäßig sachgerechte und zielführende Naturschutzarbeit leiste oder wie Frau Bärbock und ihr Gefolge nur darüber schwadroniere und dabei auch noch einen rethorischen Fauxpas nach dem anderen zum Besten gebe. Von den wissenschaftlichen Defiziten will ich jetzt gar nicht reden ...
sor
23.09.2021, 09.41 Uhr
Feinbild Russland und der Gaspreis
Ergänzend zum Artikel von Bodo Schwarzberg hier noch eine aktuelle Anmerkung:

Dass das die transatlantisch gesteuerte GRÜNEN-Führung seit je her gegen Nordstream 2 agiert hat ist ja hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist jedoch die Zustimmung der GRÜNEN für einen "liberalisierten" europäischen Gasmarkt und die Einrichtung von Terminbörsen für den Gashandel.

Und nun haben wir den Salat. Liberalisierung und freie marktgerechte Preisgestaltung führen nun einmal zu stark steigenden Preisen in unsicheren Zeiten. Und ob Nordstream 2 mit den GRÜNEN in der Regierung je in Betrieb geht, steht in den Sternen. Und wie reagiert eine Rohstoffbörse bei Unsicherheit...

Den wahren Schuldigen hat Frau Baerbock*in indes schon ausgemacht: "Das Putin-Regime will politischen Druck aufbauen, um die ausstehenden Genehmigungen für Nord Stream 2 schneller zu bekommen und so die Leitung in Betrieb zu nehmen"..."Das rächt sich, denn Deutschland ist nun in der Erpressungssituation, vor der ausgiebig gewarnt wurde." (Zitate Baerbock lt tagesschau.de)

Nein Frau Baerbock, Russland hat soger mehr geliefert in diesem Jahr als vertraglich vereinbart und das was sie hier verbreiten ist simple Propaganda gegen Russland. Der Gaspreis an den Märkten steigt unter anderem, weil die grüne Parteiführung ein Unsicherheitsfaktor in diesen Zeiten ist.

Manchmal frage ich mich, wann die GRÜNEN-Basis und ihre vermeintlich linken Wähler (und natürlich Wählerinnen) merken, dass sie den neoliberalen transatlantischen Schafsbock bekommen und keine pazifistische Öko-Partei.
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