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Mo, 16:47 Uhr
06.09.2021
TÜV: Wenn das Elterntaxi zur Gefahr wird

Morgendlicher Zeitdruck gefährdet Sicherheit der Kinder

Elterntaxis haben nicht erst seit der Pandemie Hochkonjunktur. Kein Zweifel: Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, wollen sie den Schulweg sicherer machen. Doch in der morgendlichen Eile können schnell Fehler passieren...

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Falsch angelegte Gurte, ungeeignete Kindersitze oder das Aussteigen auf der falschen Fahrbahnseite bergen große Gefahren, die vielen Eltern gar nicht bewusst sind. Achmed Leser vom TÜV Thüringen appelliert an die Vernunft und die gegenseitige Rücksichtnahme: So ist das Parken in zweiter Reihe oder im Halteverbot auch für das Elterntaxi untersagt. Zudem gefährdet dieses Verhalten andere Schulkinder, die beispielsweise mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

„Viele Eltern achten in der morgendlichen Eile nur unzureichend darauf, ob ihre Kinder sich auch richtig im Auto anschnallen. Der Gurt darf auf keinen Fall am Hals scheuern, er muss vielmehr so geführt sein, dass er auf der Schulter aufliegt“, erläutert Verkehrsexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen. Andernfalls steigt bei einem Unfall das Verletzungsrisiko, die Hals- und Kopfpartie des Kindes kann empfindlich geschädigt werden. Im schlimmsten Fall drohen sogar eine Strangulation oder eine schwere Halswirbelverletzung. Stark verdrehte oder gar defekte Gurte bieten bei einem Crash oder einer Vollbremsung keinen optimalen Schutz. Wer Kinder nicht vorschriftsmäßig im Fahrzeug sichert oder ohne Sicherung mitnimmt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 70 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Achmed Leser rät, nur individuell geeignete und zugelassene Kindersitze beziehungsweise entsprechende Sitzerhöhungen zu verwenden. Für schulpflichtige Kinder eignen sich Kindersitze der Klasse III. Diese sind für die Altersgruppe zwischen 6 und 12 Jahren und für ein Gewicht bis 36 Kilogramm ausgelegt. Für Erstklässler kann das bedeuten, dass sie rund um den Schulstart von Kindersitzklasse II auf III wechseln müssen. Generell sind Kindersitze laut StVO für Kinder bis 12 Jahren oder mit einer Körpergröße von unter 150 Zentimetern vorgeschrieben.

„Wenn nur ein Kind im Auto mitgenommen wird, empfiehlt es sich, den Kindersitz hinter dem Beifahrersitz zu platzieren“, rät Achmed Leser. Dies gilt nicht nur als sicherster Platz im Fahrzeug, sondern macht auch das Ein- und Aussteigen beim Halten vor der Schule entspannter: Auf der weniger gefährlichen, von der Fahrbahn abgewandten Seite geht es in aller Regel etwas ruhiger zu. Für Fahrgemeinschaften gilt, dass immer genügend Kindersitze für alle Kinder an Bord sein müssen. Auf keinen Fall sollten die elterlichen Chauffeure beim Bring- und Holdienst die Verkehrsregeln außer Acht lassen. „Das Halten in zweiter Reihe oder im Halteverbot ist natürlich auch für Elterntaxis verboten“, warnt Verkehrsexperte Leser.
Autor: red

Kommentare
Kitty Kat
06.09.2021, 17.44 Uhr
Was ist eine Uhr und wozu benutze ich sie?
Eins vorweg...auch ich hab mehrere Kinder frühs zur Schule gebracht und weiß, dass nicht ein Tag wie der andere ist. Wenn Eltern aber die Zeit gut kalkulieren können und selbst in der Lage sind, ohne Hektik pünktlich loszukommen, lernen es in der Regel auch die Sprösslinge. Egal nun, ob für den Fußweg oder die Taxifahrt.
Allerdings hat man den Eindruck, dass gerade frühs jede Menge aufgescheuchte Hühner unterwegs sind, die Platz da, ich hab's mega eilig, Verkehrsregeln nur als freundliche Empfehlung auffassen und mit oder ohne Kinder hektisch im Verkehr unterwegs sind. Den Hintern mal ne Viertelstunde eher aus dem Nest (auch die Kurzen) und schon geht's ohne Hektik.
Und besonders schlimm und rücksichtslos fallen immer wieder die Elterntaxis a la allerletzter Drücker mit ner total gestressten Mutti auf. Da wird gerast, auf Gehwege gefahren und Fussgänger werden genötigt Platz zu machen. Das eigene Kind gerade abgesetzt und hektisch weitergefahren und dabei andere Kinder in Bedrängnis gebracht. Elterntaxis....oft egoistisch bis zum umfallen. Ich weiß, wovon ich rede, ich hab mal an so einer Absetzstelle gewohnt und mein Arbeitsweg geht die Altstadt runter an so Stellen vorbei. Irgendwie gibt's immer mehr Verspätete...deshalb die klare Empfehlung....Schulneubauten bitte nur noch mit großer Wendeschleife für Elterntaxis im Foyer. Für die Sprösslinge wird das total ungesunde Laufen reduziert und man kann noch drei Minuten später los *lol*
grobschmied56
06.09.2021, 19.49 Uhr
Wer braucht so...
... ein überspanntes Treiben? Als ich Schulkind war, ging ich die 650 Meter (laut maps 8 min.) natürlich zu Fuß.
Meine Eltern waren Menschen in bescheidenen Verhältnissen. Ein Auto hätten die sich nicht leisten können, selbst wenn es die in der DDR ausreichend zu kaufen gegeben hätte. Kein Mensch wäre damals auf die närrische Idee gekommen, sein Kind (mit flinken gesunden Beinen) zur Schule zu fahren. Das arme Kindlein wäre wahrscheinlich auch übel von den Mitschülern gehänselt worden, Kinder können ziemlich grausam sein, vor allem gegen verhätschelte Muttersöhnchen.
Meine Kinder hatten einen Schulweg von ca. 750 Meter (in einer anderen Gegend) also etwa 10 Minuten zu Fuß. Aber auch den konnten sie mühelos bewältigen.
Warum heute massenhaft Eltern ihre Kinder mit Autos (die sich technisch und optisch immer mehr Schützenpanzern angleichen) ein paar hundert Meter zur Schule fahren müssen, erschließt sich mir nicht.
Für mich sind das alles deutliche Zeichen für Verweichlichung und Degeneration.
Hackelberry
06.09.2021, 21.34 Uhr
Mal wieder den Inhalt nicht begriffen,
aber "tolle Tipps" aus einem untermotorisiertem Mangelland gegeben.

Nach dem Krieg gab es Schulen in jedem Dorf. Was ja sicher auch nicht schlecht war. Heute gibt es nur noch in der Kreisstadt weiterführende Schulen, und da möchte ich mal Solche Schlaumeier wie den Grobschmied oder
Kitte Kat vom Harzrand oder der Hainleite hinlaufen sehen. Welches Kind hat den heute noch einen Schulweg von 650 Metern? Das sind die Wenigsten und den anderen helfen pauschales Stammtischgeschwatze keinen Milimeter weiter.

Mitunter sind Kinder vom Land heute auf einer Ganztagestour mit öffentlichen Nahverkehr unterwegs, wenn sie in die Schule ohne Fahrdienst der Eltern kommen wollen. Solches Geschwätz von Leuten, die von heutigen Verhältnissen keinerlei Ahnung haben und die sich in der Rolle der alles besser Wisser gefallen, hilft weder den Kindern noch den Eltern!
Kitty Kat
07.09.2021, 04.21 Uhr
Richtig...
...was Kassandra sagt, für viele ist der Schulweg eine Reise. Aber auch die kann man ohne Hektik absolvieren und ohne Autonahkampf in Schulnähe ;-). Denn der Artikel ist ja an morgendlicher Eile festgemacht.
Vielleicht auch einfach die Sprösslinge nicht direkt bis an die Schultür fahren, sondern ne Ecke eher in Schulnähe rauslassen anstatt im dicksten Gewühle drei Meter vorm Schulhaus...wenn sie halt ein paar Meter noch laufen dürfen ;-).
Was ich anfangs hauptsächlich vor Augen hatte, bezog sich vor allem auf die vielen Leute, die in der Kernstadt leben und deren Schulen auch dort sind...und die unbedingt mit dem Auto um die paar Ecken hetzen müssen. Allerdings glaube ich manchmal, es geht vor manchen Schulen auch um's gesehen werden in der ach so dollen Blechkalesche ;-)
Der-NDH-Mann
07.09.2021, 07.48 Uhr
Morgendlicher Zeitdruck
@grobschmied56
Gebe ich ihnen zu 100% recht. Danke für ihren Beitrag :-)
Halssteckenbleib
07.09.2021, 08.25 Uhr
Morgentlicher Zeitdruck?
Einfach mal früher aufstehen dann entsteht auch kein Zeitdruck.Was gefährdet die Kinder heutzutage denn noch alles??Vielleicht auch noch in Watte packen.Als Kind bin ich alleine 6 Kilometer zum Kindergarten und Schule gelaufen.Heute müssen die Kinder jeden Meter hingebracht werden.Es ist ja so gefährlich.Man kann's aber auch übertreiben...
Paulinchen
07.09.2021, 10.02 Uhr
Es ist schlichtweg...
... eine Schweinerei, dass die Kinder heute einen Schulweg haben, der teilweise mehr als 30 Minuten mit dem Schulbus lang ist. Zugegeben, in meiner Schulzeit kamen die Mitschüler ab der 8. Klasse mit der Bahn und dem Bus aus Werther dazu. War für die auch nicht so prickelnd. Aber es gab auf den meisten ländlichen Orten sehr viele Schulen, wo die Kinder zumindest bis zum 8. Schuljahr bleiben konnten.
Wenn ich aber lesen muss, dass 650 m zu kurz für die Autofahrt sein sollen, sträubt sich das Nackenhaar bei mir. Wie oft müssen wir aus den Nachrichten erfahren, daß Kind ist nicht in der Schule angekommen, aber leider auch nicht wieder zu Hause. Vielleicht denken die Kommentatoren mal darüber nach, ob es diese Gefahren zu ihrer Zeit auch schon gegeben hat. Ich denke mal - nein.
grobschmied56
07.09.2021, 11.01 Uhr
Man muß den Grobi nicht...
...als senilkonfusen Deppen und therapieresistenten Fall von Altersstarrsinn disqualifizieren. Wenn ich die dumme Angewohnheit mancher Eltern kritisiere, ihre Sprößlinge jeden Meter per PKW zu chauffieren, dann meine ich natürlich nicht die, die tatsächlich erhebliche Entfernungen zurückzulegen haben. Mir geht es ausschließlich um die superbequemen, die nur zwei Straßen und wenige hundert Meter weiter weg wohnen, aber trotzdem das Durcheinander an den 'Taxiständen' vor den Schulen vergrößern müssen. Möglicherweise kommt es ja jetzt richtig an.
Marian
07.09.2021, 13.40 Uhr
Heute erst gesehn,
Strasse des Friedens in Heringen.....
13:00 Uhr..
Alle Kinder an der Wartestelle...
Autos fahren sehr schnell vorbei...
Muß erst mal was passieren?
Warum keine Beschränkung in diesem
Bereich?
grobschmied56
09.09.2021, 02.22 Uhr
Über die Rechtschreibung...
... der Kommentar-Kollegen sehe ich normalerweise recht großzügig hinweg. Zuweilen mahne ich auch, dies nicht so verbissen zu sehen.
Aber ich kann auch anders...
Wer mir einen klitzekleinen Vertipper gnadenlos um die Ohren haut, dem halte ich auch jeden Fehler vor!
Millimeter, werte Kassandra, schreibt man mit zwei 'l'.
Gell? :-)

Kleiner Nachtrag. Damit auch was zum Thema Schüler-Beförderung drin ist.
Meine Schulzeit habe ich in einer größeren Stadt verbracht.
Ab Klasse 9 in einer Schule, ca. 3 Km entfernt. Wer nicht laufen wollte, konnte mit dem Bus fahren. Schüler- Fahrschein für 8 Pfennige. Wurde nicht zurückerstattet und war auch nicht steuerlich absetzbar.
War halt so.
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