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Fr, 10:15 Uhr
25.06.2021
nnz-Reihe: Klimaschutz geht alle an/ Teil 4

Ist das Eigenheim wirklich notwendig?

In unserer Reihe zum Klimaschutz vom Nordhäiuser Professor Viktor Wesselak und seiner Seminargruppe dreht sich heute alles um das Thema "Wohnen"...

Unser Anspruch ans Wohnen nimmt immer mehr zu. Durchschnittlich hat sich unsere Wohnfläche pro Person seit 1965 (23qm) auf 47 qm verdoppelt! Im Durchschnitt wohnen heutzutage nur zwei Personen in einem Haushalt. Ein Grund dafür sind die, mit einem Anteil von knapp 40%, deutlich im Trend liegenden Ein-Personenhaushalte. Ferner tragen gestiegene Ansprüche sowie arbeitsbedingte Zweitwohnungen ebenfalls ihren Teil zum Flächenanstieg bei. Obwohl die Bevölkerung in Thüringen abnimmt (-2,2%, 2019), steigt der Wohnungsbestand an (+2,2%).

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Jeder verbrauchte qm Wohnfläche wirkt sich auf Umwelt und Klima aus: Heizung, Energie, Beleuchtung, Möblierung, Instandhaltung und Reinigung fallen allein innerhalb der Wohnung/des Hauses an und steigern den eigenen Energie- und Ressourcenverbrauch. Zusätzlich muss noch die anteilige Grundstücksfläche pro Person beachtet werden und der Anteil an neuen Erschließungswegen sowie anderer Infrastruktur.

Da es gilt, den Trend dem Klima zuliebe wieder umzukehren, müssen die vielen Ein- und Zwei-Personenhaushalte näher betrachtet werden. Diese haben eine deutlich höhere Flächeninanspruchnahme, da sie genauso wie ein Mehrpersonenhaushalt Bad, Küche und Flur benötigen. Diese Flächen fallen hier deutlich mehr ins Gewicht, sodass die Wohnfläche pro Person steigt. In Zahlen ausgedrückt: der durchschnittliche Ein-Personenhaushalt liegt bei 60qm, während Zwei-Personenhaushalte mit 48qm pro Person um ein-Drittel niedriger liegen. Mehr-Personenhaushalte sind positive Spitzenreiter mit 33qm pro Person. Hinzu kommen weitere Vorteile: geringerer Mietpreis pro Person, geringere Nebenkosten für Strom und Heizung, weniger Fläche für unnötigen Konsum und natürlich der Vorteil von guter Gesellschaft am Abend.

Der Wunsch nach dem neugebauten, selbst gestalteten Eigenheim treibt viele an neu zu bauen. Das Bauen auf der „grünen Wiese“ hat neben ökologischen auch andere Nachteile. Durch Flächenversiegelung zerstören wir das Ökosystem Boden und nehmen ihm so die Fähigkeit Wasser aufzunehmen. So kann sich das Mikroklima nicht mehr regulieren und die Umgebungstemperatur steigt. Die sommerliche Überhitzung wird gerade dann unangenehm, wenn wieder einmal alle Ventilatoren ausverkauft sind. Durch den Flächenzubau kann vermehrt auftretendem Starkregen schlechter standgehalten werden. Die in kurzer Zeit auftretenden Wassermengen können nicht mehr versickern, wodurch Wasser- und Schlammfluten das Kanalnetz überlasten und Häuser beschädigen.

Während neue Häuser entstehen, werden Wohnungen in Ortszentren nicht mehr saniert und verfallen. Zunehmender Leerstand in Ortskernen führt zu wirtschaftlich unattraktiven Orten. Hinzu kommen zusätzlich benötigte Verkehrswege, da die Wohngebiete außerhalb der bestehenden Strukturen entstehen. Neben der Flächenversieglung erhöht sich die individuelle Mobilität – zumeist mit mindestens einem Auto pro Haushalt, eher pro Person.

Sind die Kinder erst einmal aus dem Haus, ist das Einfamilienhaus ein Graus. Leerstehende Kinderzimmer und mehrere Hobbyräume könnten durch ein flexibles System wiederbelebt werden. Beispielsweise das Haus umfunktionieren zu mehreren Wohnungen oder direkt an eine junge Familie weitergeben welche den Platz wirklich benötigt.

Laut dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes emittiert jede*r von uns durchschnittliche 2,74 t CO2 für Wohnen und Strom. Das sind allein ungefähr 25% unseres jährlichen Ausstoßes, hier kann man also viel bewirken. Im Mittel wohnen zwei Personen auf 95qm, nutzen eine fossile Heizung und den Strommix Deutschland. Durch Wohnflächenreduzierung und Strom/Heizung aus erneuerbaren Energien kann hier deutlich Einfluss genommen werden: Wohnen jetzt fünf Personen auf einer Fläche von 120qm, betreiben ihre Heizung durch erneuerbare Energie und beziehen Ökostrom, lässt sich die CO2 Bilanz auf 0,28 t CO2 pro Jahr senken. Das entspricht einer Verringerung um 90%! Auch die Sanierung von Bestandsgebäuden wird immer wichtiger, um die deutschen Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen.

CO2-Ausstoß im Durchschnitt (Foto: Hochschule Nordhausen) CO2-Ausstoß im Durchschnitt (Foto: Hochschule Nordhausen)


So können wir uns also selbst fragen:
  • Wie viel qm fallen auf mich zurück? Brauche ich diese wirklich?
  • Beziehe ich meinen Strom/Heizung aus erneuerbaren Energien?
  • Muss ich wirklich neu bauen? Oder ist ein Generationentausch möglich?


Flächen sollten zukünftig bewusst, sozial gerecht, umweltschonend und ökonomisch sinnvoll genutzt werden. Daher stellt sich die Frage, ob wir Neubaugebiete weiterhin unterstützen sollten, obwohl so Wohnungen in Ortskernen verfallen und sich die negativen Auswirkungen für die Umwelt und Klima weiter steigern. Sanierung und bedarfsgerechter Umbau sollten vor Neubau stehen. Der Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und Konzepte wie Mehrgenerationenhäusern gehen hier erste Schritte in die richtige Richtung!
Seminargruppe Nachhaltigkeit an der Hochschule Nordhausen
Autor: red

Kommentare
Kitty Kat
25.06.2021, 10.48 Uhr
Aber hallo
Meine Singlewohnung bleibt großzügig, ich sch.... auf Verzicht. Da kommt mir niemand in die Bude.
Schickt doch die grüne Bagage in die winzigen Wohnhöhlen. Wenn die dann noch jeden zweiten Atemzug einsparen, produzieren sie weniger Abgas und weil die Luft fehlt, sabbeln sie weniger dummes Zeug.
N. Baxter
25.06.2021, 10.58 Uhr
Kommunismus
brauchen wir überhaupt Unterschiede, bis hin zum menschlichen Leben?
Echter-Nordhaeuser
25.06.2021, 11.07 Uhr
"O mein Gott"
Was will man denn den Leuten noch alles absprechen. Wir können ja wieder in Höhlen ziehen oder Jurte aufstellen. Man kommt ja von einem Extrem ins andere. Kein Auto keine Wohnung kein Strom kein gar nix dann klappt's auch mit dem Klimaschutz ;-).
Leser X
25.06.2021, 13.06 Uhr
Sehr guter Beitrag
Da mögen hier einige Wutbürger noch so sehr schnauben, fachlich und wissenschaftlich betrachtet ist diese Betrachtung stichhaltig.

Dieser offensichtliche Drang vieler, sich Trutzburgen zu schaffen, in die man sich möglichst tief verziehen kann, geht natürlich zu Lasten der Umwelt. Und lässt so ganz nebenbei tief blicken in den Zustand einer Gesellschaft, in der nur Gigantomanie das Maß der Dinge zu sein scheint.
altmeister
25.06.2021, 13.09 Uhr
Frage an Professor Viktor Wesselak
Sie haben hier viel geschrieben von Verzicht fürs Klima.
Wie ist Ihre Wohnsituation und die der Mitwirkenden an diesen Ideen?
Schränken Sie und diese Personen, mitsamt ihrem Umfeld, sich denn schon ein durch Minimierung der beanspruchten Wohnfläche, so wie vorgeschlagen?
Leser X
25.06.2021, 13.33 Uhr
Altmeister
Frei nach dem Motto: Ich fange erst an, wenn andere vor mir anfangen. Diese Ideen leben vom Anfangen, nicht vom Abwarten.
Hobby Politiker
25.06.2021, 13.37 Uhr
Der Artikel könnte von Karl Marx sein.
Die Rückkehr der Kommunisten ist im vollen Gange. UND wie immer und ewig erklären uns die Studenten, die noch nie etwas erwirtschaftet haben, wie wir zu leben haben. Hier müsste als erstes die Gesellschaftsform geändert werden. WIR leben im Kapitalismus und nicht in China.
Zu DDR Zeiten haben wir über den Witz noch gelacht. Wie nennt man die DDR in 50 Jahren? Kleines zänkisches Bergvolk im Norwesten Chinas. Viel fehlt nicht mehr.
DDR-Facharbeiter
25.06.2021, 16.14 Uhr
Nie wieder "Quetschwohnung" oder "Arbeiter-Schliessfach" im Plattenbau
Frage der Arbeitsgruppe vor einem Neubau: Wie viel qm fallen auf mich zurück? Brauche ich diese wirklich? Ich enge diese Frage ein auf eine Familie mit 1. einem berufstätigen Arbeitnehmer, 2. einer nicht berufstätigen Arbeitnehmerin, 3. und 4. zwei minderjährigen Kindern.Der Arbeitgeber köderte ihn 1970 mit einer zentralbeheizten Firmen- 4-Zimmerwohnung (90 qm) in einem neuen Plattenbau. Nach 3 Jahren (Abschreibungs-Ende?) trat der Arbeitgeber die Firmenwohnungen an eine Wohnungsbau-Genossenschaft ab.Die Mietverträge wurden den Arbeitnehmern gekündigt.
Man konnte die Wohnung kaufen oder eine Bauhypothek zu einem Zins unter dem Marktzins beanspruchen. Die Familie entschied sich für Auszug aus der engen "Quetschwohnung" und Neubau. Die Gemeinde bot den Neubürgern erschlossenes Baugebiet weit unter Marktpreis. Die Oma bot Geld, wenn sie ein Zimmer mit Küchenherd und Bad bekäme. Der andere Opa bot einen Zuschuss, wenn die Bauherrschaft sich für den Pflegefall zur Aufnahme verpflichtete. Vater und Mutter erinnerten sich an ihre Studentenzeit in Einzelzimmern mit Waschbecken oder einem gemeinsamem Badezimmer. So entstanden auf 250 qm drei Wohneinheiten mit 3 Bädern und Küchen-Wasser-Anschlüssen sowie Ergänzung durch drei Studenten-Wohnzellen in einer umzubauenden Doppelgarage und im einem Abstellraum. Die Heizung ist wegen Einsparung platzfressender Heizkörper eine Bodenheizung. Geheizt wird mit Erdgas. Strom wird von einem Wasserkraftwerk geliefert. In diesem Bauwerk haben jahrzehntelang in voller Eigenständigkeit immer wieder drei Generationen zusammengelebt. Mittlerweile kommen drei Enkel bei jeder Gelegenheit aus ihrer "Quetschwohnung" in das Dreigenerationenhaus und geniessen die Bewegungsfreiheit für ihre Modellbauten und Kleintierställe. Ihre Eltern, die Kleinkinder aus den 70er Jahren, haben kein Wohnungseigentum erwerben können. Vermutlich werden sie im Alter ins Elternhaus zurückkehren. Sie haben die Nase voll von "Quetschwohnungen" oder "Arbeiter-Schliessfächern" in Plattenbauten.
G.Auer
25.06.2021, 16.42 Uhr
Mit der Wohnung fängt es an.
Weiter geht es mit der Zuteilung der Klamotten. Da gibt es nur einmal im Jahr 'ne neue Hose, zwei Hemden und siebenmal Unterwäsche. Der Beruf des Schusters wird wieder entdeckt, da die Schuhe bis zum Auseinanderfallen repariert werden müssen. Sicher sollte man sich über Nachhaltigkeit in seinem Leben Gedanken machen. Aber Vorschriften von Ökodiktatoren wie ich gefälligst zu leben habe, brauche ich keine. Am Ende zielt wieder alles auf den kleinen Mann, denn dem Gutbetuchten geht eh alles am A..... vorbei, denn der kanns bezahlen.
Fönix
25.06.2021, 17.26 Uhr
Letztendlich
reduziert sich die Betrachtung, so wie sie hier von den Protagonisten des eintönigen und armseligen Wohnens angestellt wird, auf die Frage:

Was brauchen wir wirklich?

Als erstes würde ich die Geschwätzwissenschaften abschaffen!

Und wer es noch immer nicht verstanden hat, dem erkläre ich gerne, was ich alles unter dieser Kategorie einordnen würde...
Paulinchen
25.06.2021, 18.47 Uhr
Der gute Herr Professor...
... sollte diesen Artikel mal in der Tageszeitung des Ortes Tegernsee veröffentlichen. Ich denke, dass er danach Personenschutz braucht.


Purer Schwachsinn, eine derartige Diktatur ins Leben zu rufen!!
Landarbeiter
25.06.2021, 20.27 Uhr
Zersiedelung ist tatsächlich ein Problem
Nicht so sehr bei uns in der Region, obwohl auch hier der Trend erkennbar ist. Die Innenstädte verfallen und täglich werden ganze Fußballplätze neu bebaut, obwohl die Bevölkerungszahl tatsächlich sinkt! Corona hat den Stadtbewohnern gezeigt, dass Menschenregale in Cities nicht in jeder Situation erstrebenswert sind. Deshalb steigen ja die Immobilienpreise auch auf dem Land um zweistellige Prozent Beträge. Das sind nun einmal die Fakten.

Und da ich einer bin, der weder "Geschwätzwissenschaften" noch sonst etwas studiert hat, was der Aschevogel hier populistisch als DUNKELGRÜNE IDEOLOGIE bezeichnet, würde ich schon gerne wissen, was dieser ALLESWISSER an Alternative zum Thema anzubieten hätte. Bis jetzt leider NICHTS!
WischelFan
25.06.2021, 20.32 Uhr
Es wird dem kleinen Mann
oft ein recht schlechtes Gewissen gemacht. Da soll man sich hier da und dort einschränken. Das Klima kann man aber nicht gegen die Leute schützen sondern nur mit Ihnen. Ausschluss und Verzicht allein wird es nicht bringen. Nehmt die Menschen mit! Nur so kann es was werden. @LeserX, ob nun wissenschaftlich sachlich okay oder nicht. Es muss auch um Menschen gehen.

... Und mit Kommunismus hat es bestimmt auch nichts zu tun...

Jetzt mal ganz ketzerisch:
Vielleicht sollten wir eher darüber nachdenken wieviel Menschen es auf dieser Welt gibt. Verhüten tut bestimmt nicht weh und Ressourcen und Klima könnten auf diesem Weg vielleicht einfacher geschützt werden? Ist aber nur eine Theorie ganz unwissenschaftlich!
HarzFeuer_73
25.06.2021, 21.11 Uhr
Zusammen ist man weniger allein
ich denke, dass wer hier kommentiert, hat eher wenig Ahnung was Zusammenleben mit anderen Menschen bedeutet. Nicht nur die 'grüne Bagage' checkt in Coronazeiten, wie schön es ist, Menschen um sich zu haben. In Zeiten, wo selbst CDU-Politkerinnen Bücher über die Einsamkeit schreiben, ists wohl klar, dass Einsam-sein ein krasses Problem in unserer Gesellschaft ist. (Was von der CDU kommt, kannn ja gar kein dummes Zeug sein oder?) Ob man gleich in ne Jute zieht, ist die Frage. Reicht nicht auch schon ne 3er WG? Armselig ist das nämlich nicht!
Herr Taft
25.06.2021, 22.48 Uhr
zusammen - weniger allein...
die Sichtweise finde ich sehr interessant @Harzfeuer_73.... und das meine ich absolut positiv. Zeigt es doch, dass es Menschen gibt, die sich nicht hinter hohen Zäunen abschotten und gerne die Geselligkeit der Nachbarschaft genießen. Allerdings finde ich es bemerkenswert, dieses durchaus positive Lebensgefühl mit einem Mehrfamilienhaus/Wohnblock/Menschenregal - wie hier jemand schrieb - in Verbindung zu bringen.

Ich habe viel auf dem Land gelebt und das Miteinander mit den Nachbarn, deren Hühnern und Hunden sehr genossen. Aktuell bin ich in meiner Stadtwohnung in einem 25-Parteien-Haus. Natürlich kenne ich die Nachbarn - sind alle nett und jederzeit zu etwas Geselligkeit bereit - aber diese Gemeinsamkeit, die es in kleinen Dörfern gibt, erlebe ich hier nicht. Für mich ist mein Mehrfamilienhaus-Stadtwohnungs-Experiment damit gescheitert... demnächst gehts also wieder aufs Land.

Ich glaube, es ist ein Typ-Frage und jeder muss für sich selbst entscheiden, was er lieber mag. Beides hat Vor- und Nachteile. Von daher ist eine Quadratmeter pro Person Rechnung von vorne herein falsch. Wir leben zum Glück in einem Land in dem sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten verwirklichen kann - das sollte allerdings auch so bleiben.

Im Übrigen ist es im Normalfall einfacher ein Eigenheim energetisch effizient zu gestalten als ein Mehrfamilienhaus. Dank der aktuellen Gesetzgebung ist jedes neu gebaute, moderne Eigenheim energieeffizienter als eine 90er Jahre Wohnung. Energetische Sanierung wird umfangreich gefördert.... vielleicht sollte im Gegenzug der Neubau weniger gefördert werden (egal, wie energieeffizient er ist) - dann würde sich manch einer überlegen, ob es vielleicht besser ist, die alten Buden auf Vordermann zu bringen, als neu zu bauen. Beispiel: Für einen mir bekannten "Baulöwen" war es wirtschaftlicher neben sein in den 90ern gebautes Mehrfamilienhaus ein neues zu setzen (3 Wohneinheiten - jede mit 100 TEUR billigem KFW-Geld gefördert), die Wohnungen zu vermieten und die alten eben so zu lassen wie sie sind, als diese auch zu sanieren und dann begründet die Mieten anzupassen(ist ja auch klar: 11% der Sanierungskosten dürfen auf die Miete umgelegt werden).
altmeister
25.06.2021, 22.48 Uhr
Wenn ich etwas von Anderen fordere...
dann sollte auch mit gutem Beispiel voran gegangen werden.
Was soll die Aufforderung, wenn nicht selbst so vorgelebt wird, Leser X?
Getreu dem Motto "Wasser predigen, Wein saufen"!
Halssteckenbleib
25.06.2021, 22.57 Uhr
Ich habe demnächst vor
von meinen Eigenhaus in eine Quetschwohnung zu zockeln. Nur so kann ich noch die Welt retten. Alles andere ist ja nun schon gescheitert.Geht halt nicht immer so einfach wie es die Grünen sagen. Wenn alle Stricke reißen dann würde ich auch noch in eine Doppelquerschwohnung drecken.Hauptsache ich rette die Welt......
grobschmied56
26.06.2021, 00.38 Uhr
Da halte ich es...
... mit Neil Young! I'm thankful for my country home.
So isses. Ich bin dankbar, für meine schlichte Bude auf dem Lande.
darkmoon
26.06.2021, 13.28 Uhr
An alle Eigenheimbesitzer
verteitigt euer hart erarbeitetes Häusschen!!
Wir haben ein altes Haus gekauft, es mit Blut, Schweiß und Tränen saniert, haben auch noch viel zu tun daran, wir werden es mit unserem Leben verteitigen.
Die Regierung und Andere Herrschaften basteln ja schon an Zwangsenteignungen etc. Ich sage nur Klaus Schwab und der Great Reset.
Und diese Seminargruppen und Statistiker sollten doch mal richtig arbeiten, auf dem Bau, wo z. Bsp. der der Dachdecker mit 67 und älter noch malochen müssen. Und jeder Mensch freut sich auf ein schönes Zuhause, wo er die Tür zumachen und den ganzen Müll draußen lassen kann.
Diese Leute haben doch den vollen Realitätsverlust und können mich mal...
Kesa
28.06.2021, 09.52 Uhr
Wer den Artikel genau liest
merkt, es geht nicht um Enteignung oder die Forderung seine Wohnsituation sofort zu ändern. Es geht darum langfristig ein gemeinsames System, ohne Einmischung des Staates zu finden. Vielmehr mit der eigenen Familie und im Freundeskreis zu tauschen und weiterhin attraktiv zu wohnen aber auch der nächsten Generation die Möglichkeit zu geben den benötigten Lebensraum einfach zu bekommen. Es ist viel schwieriger ein Haus für sich und seine 3 Kinder, welches bezahlbar ist, zu finden als eine attraktive Wohnung für zwei im Ruhestand. Ich verstehe es auch nicht als Angriff auf einzelne, welche ihre Burg vermeintlich verteidigen müssen, aber haltet sie in Schuss, dann macht ihr auch was fürs Klima.
Fönix
29.06.2021, 07.13 Uhr
Gewogen und für zu leicht befunden!
Ich habe bewusst einige Tage gewartet, ob von den Protagonisten des eintönigen und armseligen Wohnens noch etwas Substanzielles kommt, aber leider Fehlanzeige. Wieder bekommt der mehr oder weniger geneigte Leser Lösungsansätze vorgesetzt, bei denen den Menschen in Deutschland (und mit etwas wohlwollender Phantasie vielleicht noch in der EU) Lebensstandard und Wohlstand limitierende Beschränkungen auferlegt werden sollen, um ähnlich wie bei allen Fragen rings um den Individualverkehr den deutschen Verbraucher zum WELTENRETTER zu nötigen, ohne die marginalen Auswirkungen dieser nur punktuell zu realisierenden Maßnahmen auf die globale Situation und die globale Entwicklung sauber zu bilanzieren. Das ist viel zu wenig!

Schwerpunkt hätte hier stattdessen die Frage sein müssen, wie kann ich den Milliarden Menschen in der zweiten und dritten Welt, die in bitterster Armut leben, IN IHREN HEIMATLÄNDERN lebenswerte Wohn- und Lebensbedingungen einrichten, ohne dafür einen erhöhten CO2-Ausstoß in Kauf nehmen zu müssen. Eine solche komplexe Betrachtung fehlt hier komplett. Ich möchte betonen, dass es mir keinesfalls darum geht, Prof. Wesselak zu diskreditierenden. Ich schätze seine Arbeit mit den jungen Menschen durchaus, zu bestimmten Themen sind wir allerdings unterschiedlicher Meinung. Das sollte aber legitim sein.

Im Grundsatz geht es ja nach Lesart der Autoren der Studie um die CO2-Reduktion. Meine Lösungsansätze habe ich hier seit Jahren schon proklamiert. Da aber offensichtlich immer noch ein paar Weltverbesserer Probleme mit dem gleichzeitigen Lesen und Verstehen haben, hier noch einmal einige Stichpunkte dazu in kurzer Zusammenfassung:

Ende des Globalisierungswahnes mit seinen immer weiter steigenden Transportvolumina

stattdessen Reregionalisierung der Wirtschaftskreisläufe (Reduzierung der Pendlerströme!)

sofortiger Stopp bei der Abholzung der Regenwälder

großflächige Wiederaufforstungen z.B. rings um das Mittelmeer und in Afrika

Insbesondere im ländlichen Raum (eine Kleinstadt wie NDH zähle ich ausdrücklich dazu!) sollten wieder mehrere Generationen unter einem Dach wohnen (klang hier vereinzelt auch schon an).

PS.
Eine nachhaltige 3-er WG wäre für mich Vater-Mutter-Kind!
Iltis
29.06.2021, 10.29 Uhr
Misanthrophie ist nicht nachhaltig
Eine 3er WG aus Vater-Mutter-Kind hat herzlich wenig mit Nachhaltigkeit aber ganz viel mit chinesischer Ein-Kind-Politik zu tun. Die westliche Welt hat genau das gegenteilige Problem.

Ansonsten freut sich Bolsonaro bestimmt über jeden Anruf. Er wird das Abholzen des Regenwaldes sofort einstellen. Afrika aufforsten und Globalisierung stoppen sind auch ganz tolle Ideen. Gut, dass solche brillianten Ideen nicht von den Dunkelgrünen Weltenrettern kommen.

Solche Adjektive wie global sind Garant dafür, dass man den ganzen Quatsch nicht umsetzen muss, oder noch besser gesagt, umsetzen kann.

Die jungen Leute um Prof. W. beschäftigen sich mit Themen, die unsere Gesellschaft beeinflussen kann. Das unterscheidet sie positiv von globalen WELTENRETTERN und Leuten, die die Sahelzone aufforsten wollen.
Mueller13
29.06.2021, 13.06 Uhr
Da kommt der Sozialismus
Ich habe mal den CO2-Abdruck unseres Hauses berechnet:
0,5t CO2 je Bewohner. Mit einer ganz normalen Erdgasheizung und ohne irgendwelche "erneuerbaren Energien".

CO2 ist kein Teufelsgas, es ist Voraussetzung für Fotosythese. Der Ansatz von Fönix, die natürlichen CO2-Konsumenten (aka Bäume/Pflanzen) zu schützen ist natürlich der richtige Ansatz. Und wenn der Auleber denkt, er könnte die Welt retten, wenn wir Deutschen in den Block ziehen, ist er eben einfach nur verblendet.

Zitat Artikel: "Sind die Kinder erst einmal aus dem Haus, ist das Einfamilienhaus ein Graus. Leerstehende Kinderzimmer und mehrere Hobbyräume könnten durch ein flexibles System wiederbelebt werden. Beispielsweise das Haus umfunktionieren zu mehreren Wohnungen oder direkt an eine junge Familie weitergeben welche den Platz wirklich benötigt"
-> "weitergeben"!? Es ist Besitz, den man verkaufen kann, aber nur wenn man will. Und wer will im Alter schon in eine dieser so beworbenen "WG"s ziehen?

Zitat Artikel: "weniger Fläche für unnötigen Konsum und natürlich der Vorteil von guter Gesellschaft am Abend"
-> Wenn Ihr nur noch einen Schuhkarton gemietet habt, dann könnt ihr eben auch nur noch ein paar Schuhe besitzen... aber immerhin könnt Ihr Euch am Abend den Frust von der Seele quatschen...

=>> Was einem hier süffisant untergeschoben wird, ist 1:1 WEF, Klaus Schwab und "Great Reset". Wie lautete so schön ein Artikel des WEF aus 2016 „Willkommen im Jahr 2030: Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und das Leben war noch nie besser“.
Schlimm ist, dass Professor Viktor Wesselak solche Thesen des Seminars unkommentiert stehen lässt - oder sind es letztendlich auch seine Gedankengänge?

Der Sozialismus kommt mit großen Schritten.
tannhäuser
29.06.2021, 14.16 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anm. d. Red.: Gehört nicht zum Thema
Fönix
29.06.2021, 22.31 Uhr
Oje, schon wieder einmal so gar nichts verstanden…
Das Thema WG wäre einen eigenen Artikel wert - vorerst geschenkt. Zu den wichtigen Aspekten:

Die Idee mit den weitreichenden Aufforstungsmaßnahmen stammt im Grundsatz nicht von mir, da haben sich schon seit vielen Jahren entsprechende Expertengremien mehrfach und mit Nachdruck dafür eingesetzt. Hier scheitert es nicht an der Machbarkeit und schon gar nicht an der fehlenden Sinnhaftigkeit. Es ist schlicht die Tatsache, dass die maßgeblichen Gremien der UN die erforderlichen Mittel nicht aufbringen wollen, weil der Erfolg dieser Maßnahmen politisch schwierig zu vermarkten ist. Diese global existenziell wichtige "Renaturierungsmaßnahme" wird erst der nächsten und übernächsten Generation zugutekommen. Das ist umso bedauerlicher, weil diese Maßnahmen vergleichsweise geringe Kosten verursachen, bei fachgerechter Realisierung in ihren positiven globalen (!!!) Auswirkungen aber an Nachhaltigkeit kaum zu überbieten sind.

Ohne ausreichende Vegetation und insbesondere ohne die großen Regenwaldgebiete (unsere größten Sauerstoffproduzenten und gleichzeitig CO2-Reduzenten!) können auch die härtesten "Klimaschützer" mit den härtesten Maßnahmen weder das Klima noch die Umwelt schützen oder gar retten. Soviel naturwissenschaftliches Grundverständnis sollte man eigentlich voraussetzen können, aber da habe ich unsere "Klimaexperten" im nnz-Forum wohl gnadenlos überschätzt.

Der ganze Psalm dieser "Expertenmeinung" gipfelt dann in der Aussage, "dass man den ganzen Quatsch nicht umsetzen muss, oder noch besser gesagt, umsetzen kann." Das bedeutet im Umkehrschluss Folgendes: Es ist nach Meinung der DUNKELGRÜNEN WELTVERBESSERER egal, ob Bolsonaro und Co. die Regenwälder weiter abholzen oder nicht. Wenn wir in Deutschland unsere CO2-Emissionen (GLOBAL betrachtet 2 Prozent der anthropogen bedingten Anreicherung) nur möglichst schnell deutlich reduzieren, dann ist das Weltklima schon gerettet.

Diese Denk- bzw. Sichtweise ist so naiv und gleichzeitig so gefährlich, dass es mir fasst (aber wirklich nur fasst!) die Sprache verschlägt. Ich hoffe inständig, dass die DUNKELGRÜNEN SCHAMANEN nie so viel politische Macht bekommen, dass sie ihre krude Ideologie als gesellschaftlichen Standard etablieren können.
Fönix
29.06.2021, 22.36 Uhr
Was noch zu sagen bleibt:
Wenn mir hier eine bestimmte Klientel Menschenfeindlichkeit unterstellt, lässt das tief blicken. Ein perfekter Beleg, wie diese Hardliner reagieren, wenn ihnen die Sachargumente ausgehen. Sie werden auf unappetitliche Art und Weise persönlich. Diese sachgrundlose Unterstellung ist ja nun der x-te erfolglose Versuch, mich in eine negative Schublade zu packen. Immer wieder amüsant, wie das jedes Mal krachend scheitert. Die Ursachen dafür liegen ja nun wirklich auf der Hand, vielleicht finden die DUNKELGRÜNEN WELTVERBESSERER noch heraus, woran ihre dilettantischen Versuche jedes Mal scheitern. Ich warte gespannt und in freudiger Erwartung auf die nächsten Anläufe dieser Art …

So, und jetzt ziehe ich für mich zu diesem Thema erst einmal einen Schlussstrich, denn solche persönlichen Geplänkel sind ja nur Nebenkriegsschauplätze. Für mich stehen nach wie vor die globalen Umweltprobleme im Fokus und die notwendigen Lösungen sind für das Fortbestehen der Menschheit von existenzieller Bedeutung. Da ich alle relevanten Fakten und Zusammenhänge hier in der nnz schon mehrfach und dabei auch in aller Ausführlichkeit vorgetragen habe, sollte es erst einmal genug sein. Gottseidank sind ja nur die Wenigsten so verbohrt und begriffsstutzig wie unsere DUNKELGRÜNEN WELTVERBESSERER. Diese seltsame Spezies und die angeschlossenen gleichgeschalteten Einheiten stellen mit ihrer eindimensionalen Weltsicht die eigentlichen Risikofaktoren dar sowohl für das kultivierte Zusammenleben der Menschen überall auf dieser Erde als auch für eine intakte Synthese von Biosphäre und Geosphäre über den Zeitraum der nächsten Bundestagswahl mit der sich anschließenden Legislaturperiode hinaus!
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