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So, 16:29 Uhr
20.12.2020
VdK fordert mehr pädagogisches Fachpersonal für Kitas

Häusliche Pflege braucht mehr Unterstützung

Neue vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen belegen: 80 Prozent der über 4 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Dabei fühlen sich viele Pflegende häufig überfordert, vor allem wenn sie berufstätig sind und gleichzeitig einen nahestehenden Menschen betreuen müssen, mahnt der Sozialverband VdK...

Um mehr als die Hälfte (51,3 Prozent) kümmern sich ausschließlich die eigenen Angehörigen. „Was diese Menschen leisten, kann man gar nicht genug würdigen“, sagt der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann. „Aber dabei darf nicht übersehen werden, dass viele durch die enormen Anforderungen in der häuslichen Pflege an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen.“

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Jeder Vierte – das ergab eine von der AOK durchgeführte Umfrage – kann diese Aufgabe „nur noch unter großen Schwierigkeiten oder eigentlich gar nicht mehr bewältigen“. „Das sind Fakten, die uns zum Handeln zwingen: Pflegende Angehörige brauchen dringend mehr Unterstützung“, so Weimann.

Der VdK fordert daher unter anderem die Einführung einer Pflegepersonenzeit und eines Pflegepersonengeldes, analog zu Elternzeit und Elterngeld. Pflegende Angehörige müssen einen Rechtsanspruch auf eine bis zu drei Jahre lange, teilweise oder vollständige Befreiung von der Arbeit erhalten. In dieser Zeit soll ihnen eine Lohnersatzleistung in Form des neuen Pflegepersonengelds für einen Zeitraum von maximal 14 Monaten bezahlt werden.

Außerdem kritisiert der VdK, dass die Angebote zur Unterstützung im Alltag bei den Pflegebedürftigen und ihren Familien nicht ankommen. „Die bürokratischen Hürden für die Anerkennung von Dienstleistern, die Hilfe in der häuslichen Pflege anbieten, sind zu hoch“, erklärt Weimann. „Wir hoffen, dass das Hessische Sozialministerium die angekündigte Reform der entsprechenden Verordnung jetzt endlich umsetzt.“

Der VdK Hessen-Thüringen geht mit gutem Beispiel voran und ist Anfang Dezember der „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ beigetreten. Mit der Unterzeichnung signalisieren hessische Firmen, Betriebe, Behörden und Institutionen ihre Bereitschaft, Beschäftigte in ihrer Belegschaft, die einen Angehörigen pflegen, zu entlasten und zu unterstützen. „Pflege ist Auftrag und Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Der VdK Hessen-Thüringen hat dieses Thema deshalb für 2021 zum Schwerpunkt seiner sozialpolitischen Arbeit ernannt“, erklärt der Landesvorsitzende Paul Weimann.
Autor: red

Kommentare
Danni 60
20.12.2020, 21.12 Uhr
wo soll das noch hinfüren
Ich pflege meinen Mann er braucht rund um die Uhr Pflege ich kann ihn nicht allein lassen da er alleine nicht zu recht kommt. Ich finde es empörend das für eine Pflegestufe alles nach Punkten bewertet wird. die Gutachter können nicht einschätzen was es heißt 24h Pflege, schon garn nicht eine Begutachtung am Telefon. Deshalb wurde eine Höherstufung schon mehrfach abgelehnt. Ich finde das nicht in Ordnung.
DonaldT
20.12.2020, 22.38 Uhr
Häusliche Pflege braucht mehr Unterstützung
Die Kassen sind bei häuslicher Pflege schnell dabei abzulehnen.
Kommen die Betroffenen in ein Heim, wir die Höherstufung Ruck-Zuck durchgewunken!!!
Also in jedem Fall Widerspruch und Notfalls Klage einreichen, enn die Höherstufung abgelehnt wird!

Hinzu kommt, für die häusliche Pflege gibt es viel weniger Geld, obwohl der Bedarf und der Aufwand viel höher sind, viel menschlicher und spezieller auf die Bedürfnisse eingegangen werden kann, als in den unterbesetzten Heimen.
Es wird Zeit, dass das selbe Geld gezahlt wird, wenn die Betreuungsperson die Arbeit aufgibt und zu Hause pflegt!
Auch muss hier die "Bedürftigkeitsprüfung" durch die Ämter entfallen.
Wenn es eine Grundrente geben soll, dann auch ein Grundpflegegeld. Nur damit wird eine Entlastung für die Betreuer geschaffen, denn sie können sich, zumindest ohne finanzielle Sorgen zu haben, der Pflege widmen.
Frankledig
21.12.2020, 00.14 Uhr
Häusliche Pflege...
Bei der Begutachtung kommt man sich vor wie ein PKW in der Selbstwaschanlage. Die Zeit für die Körperpflege wird nach Zeit festgelegt. Nach dem Motto, wenn das abspritzen mit dem Hochdruckreiniger nicht reicht musste halt selber noch ein paar Euro nachwerfen....
Micha123
21.12.2020, 04.14 Uhr
Häusliche Pflege ist die beste Pflege
Die Probleme sind Jahre bekannt.
Natürlich gab es Änderungen aber sie lösten die Probleme nicht richtig. Und in Zukunft wird es immer mehr Pflegebedürftige geben...

Im Grunde ist die beste Pflege, die häusliche Pflege. Natürlich kann das nicht jeder. Jedoch, gerade, wenn man jetzt sieht, was in Pflegeheimen los ist... das ist doch kein Zustand und vor allem entspricht es meiner Meinung nach auch nicht der Menschenwürde.

Ich kenne Geschichten, da sind Pflegebedürftige in Heimen oder werden ambulant zu Hause von Pflegediensten betreut. Die Angestellten wissen teilweise nicht mehr wo sie zuerst hin springen sollen. So kann es sein, dass man Stunden wartet, wenn man ein "großes Geschäft" in der Windel hat.
Ist das menschenwürdig?
Diese Frage stelle ich auch die, welche nun eine Weile durch Corona Einschränkungen haben und gleich davon reden, dass dies gegen die Grundrechte des Grundgesetzes ist.
Denkt doch einmal an Pflegebedürftige...

Immer mehr werden durch Angehörige zu Hause gepflegt. Die Geldleistung - Pflegegeld, welche es gibt, die dient nicht zu Sicherung des Lebensunterhaltes der Pflegeperson. Viele arbeiten verkürzt, verzichten so auf Lohn oder gehen überhaupt nicht mehr arbeiten, weil sie Angehörige pflegen. Zwar gibt es wohl Rentenpunkte, für die Tätigkeit aber sonst keine Sozialleistungen. Pflegende Angehörige (wenn sie nicht familienversichert sind), müssen sogar ihre Kranken-/Pflegeversicherung selbst zahlen.

Zum Beispiel bei Pflegegrad 4...
Pflegt ein Angehöriger die zu pflegende Person zu Hause, so gibt es 728 Euro Pflegegeld. Das hört sich ja schon gut an... aber man sollte bedenken, dass die Krankheit der Person auch zusätzliche Kosten verursacht (Strom, Wasser, Wäsche, Hilfsmittel, Medikamente, bestimmte Nahrung etc.)
Übernimmt es ein Pflegedienst, so gibt es eine ambulante Sachleistung im Monat von 1612 Euro. Der Dienst kommt vielleicht 3, 4 oder 5 x am Tag, macht alles.. ist aber auch nicht immer da und im Grunde "auf der Flucht".
Bei einer stationären Unterbringung, da zahlt Kasse 1775 Euro, was aber nicht reicht und die Personen/Angehörigen noch deftig zuzahlen.

Der pflegende Angehörige müsste eine Art Grundeinkommen erhalten und alle Sozialleistungen!
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