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Sa, 15:42 Uhr
05.09.2020
Schulanfang in Thüringen

Elterntaxi muss nicht sein!

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der ökologische Verkehrsclub VCD ermuntern zusammen mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) zum Schulbeginn in Thüringen alle Kinder, ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zurückzulegen...

Zugleich appellieren die Verbände an die Eltern, ihre Kinder dabei tatkräftig zu unterstützen. Laufen Kinder morgens zu Fuß zur Schule oder zum Kindergarten, fördert dies ihre körperliche und geistige Entwicklung. Die Kinder lernen dabei, sich selbstständig und sicher im Verkehr zu bewegen. Aktive Kinder sind den Tag über entspannter und können sich besser konzentrieren.

Gerade Corona hat die Wichtigkeit einer krisenfesten Mobilität vor Augen geführt. Das empfohlene Verkehrsmittel erster Wahl: das Fahrrad oder die eigenen Füße. Aber auch unabhängig von der Krise hat diese Art der Fortbewegung viele Vorteile: Besonders für Kinder ist Bewegung an der frischen Luft gesund, außerdem lernen sie, sich gut und sicher im Verkehr zu bewegen und tun der Umwelt etwas Gutes.

Mit fünf Wünschen und Forderungen an Kinder, Auto- und LKW-Fahrer, Lehrkräfte und Erzieher, an die Kommunen sowie an Eltern möchten DKHW, VCD und VBE zum Schulstart in Thüringen dafür werben, dass möglichst alle Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zur Schule oder zum Kindergarten kommen.

Laufgemeinschaften bilden
Kinder, die zusammen mit Freunden den Schul- oder Kitaweg zurücklegen, lernen ganz nebenbei, auf andere aufzupassen. Ihr soziales Verhalten wird gefördert und sie können auf dem Weg mit Freunden reden und spielen. Es bietet sich an, sogenannte Laufbusse zu organisieren. Hierbei werden vor Ort Haltestellen vereinbart, um von dort aus gemeinsam zur Schule oder Kita zu gehen.


Mehr Rücksicht im Straßenverkehr
Wir brauchen mehr Rücksicht gegenüber Kindern im Straßenverkehr. Gerade kleine Kinder sind auf eine rücksichtsvolle Fahrweise des motorisierten Straßenverkehrs angewiesen. Nur dadurch kann verhindert werden, dass Angst und Unsicherheit die ständigen Wegbegleiter von Kindern auf dem Kita- oder Schulweg und im Straßenverkehr allgemein sind.

Mobilität thematisieren
Welche Last tragen die Füße, was hält den Rücken gesund, wie weit ist der morgendliche Fußweg, wie lang der Bremsweg eines Autos – diese und andere Fragen rund um das Zufußgehen lassen sich spielerisch in den regulären schulischen Unterricht, in Projektwochen oder auch in die Freizeitgestaltung integrieren. Und auch in der Kita können schon sehr viele dieser Themen spielerisch in die pädagogische Arbeit und den Kita-Alltag eingebunden werden.

Roller- und Fahrradständer bauen
Ist der Kita- oder Schulweg zu lang zum Laufen, sind Tretroller oder Fahrräder eine gute Alternative. Roller- und Fahrradständer vor Schulen und Kitas helfen den Kindern, ihre Fortbewegungsmittel sicher und ordentlich abzuschließen. Dabei lernen sie außerdem, sich eigenverantwortlich um ihre Roller und Fahrräder zu kümmern. Deshalb sollten Kommunen in Absprache mit Schulleitungen, Eltern und Schülern entsprechende Bedarfe abklären.

Temporäre Straßensperrungen beantragen
Um die unübersichtlichen und gefährlichen Situationen durch Elterntaxis vor Schulen und Kitas in den Griff zu bekommen, haben Eltern die Möglichkeit, einen Brief an die Kita- oder Schulleitung zu schreiben. Diese können wiederum ihre Kommune auffordern, in der Straße vor der Schule oder Kita eine temporäre Durchfahrtsbeschränkung einzurichten.

Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, betont: „Kinder brauchen für ihr Aufwachsen und ihre Teilhabe und Teilnahme an der Gesellschaft Autonomie und Orientierung im öffentlichen Raum. Es gibt meist keinen Grund, Kinder morgens mit dem Auto in die Schule zu chauffieren. Deswegen sollten Eltern gleich zu Beginn des neuen Schuljahres das Auto stehen lassen und die Kinder entweder zu Fuß begleiten oder sie in Laufgemeinschaften selbstständig losziehen lassen. Das entspannt die teils chaotische Verkehrssituation vor den Schulen am besten.“

Die Bundesvorsitzende des VCD, Kerstin Haarmann, sagt: „Wenn Kinder den Verkehr nur von der Rückbank eines Autos aus erleben, entgeht ihnen nicht nur Bewegung an der frischen Luft und der Spaß am Schulweg mit Freunden – sie lernen auch nicht, wie man sich eigenständig und sicher im Verkehr bewegt. Wollen Eltern ihren Kindern etwas Gutes tun, sollten sie das Elterntaxi stehen lassen.“

Der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, erklärt dazu: „Es ist uns von jeher ein Anliegen, die eigenständige Mobilität von Kindern zu fördern. Zudem beobachten wir mit Sorge, dass viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden und dadurch gefährliche Situationen vor den Schulen entstehen. Hektisch vor der Schule geparkte Autos erzeugen unübersichtliche Situationen, die auch gefährlich werden können. Zudem wird denjenigen Kindern, die auf der Rückbank sitzen, das Erfolgserlebnis verwehrt, den Schulweg eigenständig bewältigen zu können.“

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 21. September bis 02. Oktober 2020 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ auf. Anmeldungen sind unter www.zu-fuss-zur-schule.de möglich. Auf der Webseite können auch Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage stehen in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Botschafterin der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ ist die Fernsehmoderatorin Enie van de Meiklokjes.
Autor: red

Kommentare
Paulinchen
05.09.2020, 17.32 Uhr
Der Tipp mit dem Radfahren....,
... ist wohl auf dem Mist eines Wessis gewachsen. Hier im Osten ist das Wort Radweg wohl eher ein Fremdwort. Hinzu kommt noch die geografische Lage unserer Stadt.
Das Fahren mit dem Schulbus funktioniert bekanntlich auch nur, wenn alle, aber wirklich auch alle dafür notwendigen Kriterien erfüllt werden. 10 m neben der vorgegebenen Strecke, schon kann es Probleme mit der Beförderung des Kindes geben. In unserer schnelllebigen Zeit, ist offenbar das berühmte Elterntaxi noch die beste und sicherste Alternative, um den Sprössling zur Schule zu bringen.

Nach den neuesten Messungen der Schadstoffe in unserer Luft, ist das Elterntaxi auch noch umweltfreundlich. Denn in einer Zeitung eines unserer Nachbarländer las ich vorgestern, dass sich die Luftqualitat in Europa auf dem Stand der 1990er Jahre befindet. Der Grund dafür ist, der Rückgang an den Flugbewegungen seit Corona. Derartige Informationen gibt es bei uns leider nicht. Wir haben ja dafür die DUH, samt dem Herrn Resch.
Nicht selten bekommen wir die Nachricht, daß Kind kam aus ungeklärten Gründen nicht von der Schule nach Hause. Das Ende dieser Nachricht ist meist die Meldung über den Tod, nach erfolgter Vergewaltigung.
Somit ist das Elterntaxi immer noch das sicherste Transportmittel für die Kids. Denn das gefundene Fahrrad hilft den Eltern in der Regel nicht über den Verlust des Kindes hinweg.
Kama99
05.09.2020, 18.25 Uhr
Die Stadt Peine ....
bezahlt den Eltern momentan 30 cent(km wenn sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Kobold2
05.09.2020, 22.04 Uhr
Fremdwort
Ist hier nicht nur Radweg, sondern auch Radfahren.
Die Bequemlichkeit mit geografischer Lage zu begründen ist ein "interessanter" Ansatz. Es ist eher mentale Faulheit und mangelnde Akzeptanz für Radfahrer. So lange sich auch noch politisch angagierte Personen dazu äußern, das Radfahrer erst mal Steuern zu zahlen hätten, bevor sie Forderungen stellen können, oder unsere Zebrastrreifenexpertin immer noch die Antwort schuldig bleibt, wo denn ihre Partei beim Thema Radweg war, als man in SDH Teile der ehemaligen B4 zurück gebaut hat, und es versäumt, die Möglichkeit zu schaffen, das die Kinder aus Bebra gefahrlos mit dem Rad in die Franzbergschule fahren können, und auch sonst das Wort "Radweg" in den Amtsstuben, höchstens mal bei persönlichen Urlaubsberrichten erwähnt wird, wird sich auch in der Bevölkerung nichts ändern.
Dazu noch die letzte, "nette" Begebenheit am sondershäuser Klassiker, dem Jechaer Tunnel.
Hier wurde mal wieder meine Frau beim durchfahren ignoriert, so daß man sich im Tunnel gegenüber stand, weil letztendlich nichts mehr ging.
Als Antwort bekam sie von dem wartepflichtigen Deppen (anders kann das nicht bezeichnen) dann noch herabwürdigend gesagt, sie hätte doch nur ein Fahrrad.....
(er hatte offensichtlich noch nicht mal Verstand)
Ich kann die Eltern verstehen, das man unter solchen Voraussetzungen seine Kinder nicht allein mit dem Rad los schickt, denn von solchen und ähnlichen Deppen gibt es leider reichlich.
Hier wurde in der Vergangenheit viel versäumt und es wird Zeit das hier in der Region ein Umdenken, sowohl in der Politik, als auch in der Bevölkerung einsetzt.
Schäfer
06.09.2020, 21.11 Uhr
Radfahrer versus Autofahrer
Elterntaxi ist sicher nicht die Lösung. Ein Verhalten wie von kobold beschrieben durch den Autofahrer aber auch nicht. Hier gilt wie überall: Vorsicht und gegenseitige Rücksichtname sind die Grundregeln für das Verhalten im Straßenverkehr!
Gegenüber Kindern auf dem Rad gilt das in besonderer Weise. Wer das nicht begreift, hat meines Erachtens nichts am Steuer eines Fahrzeuges verloren und sollte laufen.
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