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Fr, 21:04 Uhr
19.06.2020
SPD zur Parkhaus-Debatte

Viel Zeit versäumt

Es ist schade, das die vergangenen Jahre nicht genutzt wurden, um städteplanerische Alternativen für eine neue Stellplatzanlage im Stadtzentrum zu suchen. Sagt Andreas Wieninger (SPD) mit Blick auf die Debatte rund um die Zukunft der August-Bebel-Platzes...

Seit 2013 liegen Planungen für die Sanierung und technische Erweiterung des Nordhäuser Theaters vor. Damals war ein Parkhaus hinter dem Theater vorgesehen. Die damalige Lösung war nicht optimal, zeigte aber, dass die Notwendigkeit neuer Stellplätze erkannt wurde.

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Seitdem sind sieben Jahre vergangen. Es gibt längst neue Planungen für das Theater und mit der Umsetzung wurde bereits erfreulicher Weise begonnen.

Das Stellplatzproblem wurde unter den Tisch gekehrt. Nachfragen von Stadträten, ob die Variante einer Tiefgarage unter dem neuen Anbau, bzw. dem rückwärtigen Areal geprüft werden könnte, wurden mit dem Hinweis auf die große Anzahl von Parkplätzen auf dem Bebelplatz abgewiegelt. Schwieriges Areal und Bombenfunde wurden befürchtet, wobei sich nun letzteres auch bewahrheitete. Weil niemand die Theatersanierung verzögern wollte und dies gehört auch zur Wahrheit, verstummten die Stimmen.

Jetzt, nach sieben Jahren mit einem anscheinend „alternativlosen“ Vorschlag auf dem August-Bebel-Platz daherzukommen, ist ernüchternd. „Das der Vorschlag von allen Ämtern der Stadtverwaltung so akzeptiert wird, ist mehr als verwunderlich“, so Wieninger als Vorsitzender des Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt. Es werden noch vielfältige Belange der Stadt und ihrer Bürger berührt, wie Kultur, Stadtklima, Ordnung und Sicherheit u.a.

„Die Mitglieder das Ausschuss und die Stadträte erwarten Alternativvorschläge aus den zuständigen Ämtern der Stadt, denn der jetzige Vorschlag eines massiven dreietagigen Parkhauses auf das man am Ende der Töpferstraße zuläuft, ist verstörend und stellt keine gute Lösung für alle Beteiligten dar.“
„Wie die Stadt mit ihrem einzigen großen Veranstaltungsplatz umgeht, bedarf einer tiefgründigen Debatte mit einer breiten Bürgerbeteiligung. Wir stehen da erst am Anfang der der Diskussion. Aus der Verwaltung erwarten wir entsprechende Standortanalysen und Varianten.
Sicher muss auch das alte Parkraumkonzept auf den Prüfstand und die Frage nach der zunehmenden Innenstadtverdichtung.“ sagt Wieninger abschließend.
Autor: red

Kommentare
Fönix
19.06.2020, 22.13 Uhr
30 Jahre nach der Wende
bleibt festzuhalten, dass in den ersten 20 Jahren südlich des Harzes lediglich das Eichsfeld im Rahmen der Möglichkeiten prosperierte, in Nordhausen (Stadt und Landkreis) passierte kaum das Nötigste. Dafür wurden ganze Industriezweige ausradiert und das alles anders als heutzutage z.B. in der Braunkohle entschädigungslos. Wo war da der politische Aufschrei?

Die nachfolgenden 10 Jahre beispielloser Hochkonjunktur brachten dem Südharz zumindest die Fertigstellung einer neuen wenn auch ziemlich holprigen Autobahn und ein leerstehendes Industriegebiet, in dem niemand investieren will, weil es in einer der ärmsten und perspektivlosesten Region Deutschlands liegt.

Aktuell laufen wir ausgelöst (?) von der CORONA-Pandemie und ihren "Nebenwirkungen" unbeirrt in eine gewaltige Katastrophe. Die Sozialsysteme sind in absehbarer Zeit leergesogen und das große Zähneklappern wird alle Bereiche (Wirtschaft = Arbeitsmarkt, Gesundswesen, Pflege, Altersvorsorge) auf unabsehbare Zeit beherrschen.

Und gerade jetzt fangen die lokalen Würdenträger einer niedergegangenen ehemaligen Volkspartei an, Luxusplanungen für eine stil- und funktionsgebrochene Innenstadt zu diskutieren? Was in den letzten 30 Jahren nicht geschafft wurde, soll jetzt über's Knie gebrochen werden? Offensichtlich war es bisher ja wichtiger, rostige Eisenbleche im Boden zu versenken, regelmäßig vertrocknende Rasensoden zwischen die Straßenbahngleise zu legen oder auch im digitalen Zeitalter einen Betonklotz alias "Stadtbibliothek" auf die letzte freie Fläche im Umfeld des Rathauses zu wuchten. Ach Entschuldigung, ich vergaß, die Stadtverwaltung brauchte ja eine Tiefgarage ...
Fönix
19.06.2020, 22.33 Uhr
Für alle, die nicht so viel Text lesen möchten:
War nicht eine der renommiertesten und einflussreichsten Vertreterinnen der niedergegangenen Volkspartei jahrelang OB'in von Nordhausen?
Laura von Hier
20.06.2020, 08.01 Uhr
@Fönix...
Warum ist der Landkreis Nordhausen der ärmste und perspektivloseste in ganz Deutschland? Das würde ich gern mal erläutert habe, da ich mich frage was da Regionen in MeckPomm und Sachsen sagen würden wo tatsächlich nichts ist.

Mit dem Parkhaus ist es ohne Frage eine sehr komische Idee mit der da um die Ecke gekommen wird.
Fönix
20.06.2020, 09.10 Uhr
@ Laura von Hier:
Einfach mal in die aktuelle Tagespresse schauen. Da war dieser Tage mehrfach zu lesen, wo Nordhausen steht. Wir lagen irgendwo auf Platz 364 oder so unter allen Landkreisen Deutschlands. Aus unserer Region war nur der KyffhäuserKreis noch schwächer. Was wiederum unterstreicht, wo unser Teil des Südharzes steht ...
elektriker
20.06.2020, 09.27 Uhr
Parkhaus
Warum nicht zwischen Neuem Weg und Weidenstraße? Zentral, ruhig, Straßenbahn Zufahrt zur B4 ausbaufähig. Was wollt ihr noch?
Flitzpiepe
20.06.2020, 10.36 Uhr
@Elektriker: Weil
das primär kein öffentliches Parkhaus werden soll sondern ein Parkhaus der SWG für deren Mieter in den Wohnscheiben der Töpferstraße.
Deswegen erst der Standort Kino und dann Bebelplatz wegen örtlicher Nähe zu den Mietern.
Gudrun1974
20.06.2020, 14.35 Uhr
@fönix: Richtige Analyse
Die Analyse ist sehr zutreffend. Allerdings wählen sich ja die Nordhäuser ihre Stadtregierung selbst.
Allein über 60 Prozent haben den aktuellen OB gewählt, der wohl seinen Vorgänger bei Mutlosigkeut und Ideenlosigkeit noch übertrifft, aber mit der größten Latte an Versprechungen die Wähler so richtig hinter die Fichte geführt hat.
Nordhausen steht zu Recht ganz hinten im Deutschlandranking angesichts der regierenden Stadtpolitiker. Mal sehen, was die nächste OB Wahl bringt.
Gudrun1974
21.06.2020, 09.24 Uhr
Studie sieht NDH ganz hinten
@Laura von hier, in der Suche "iw Regionalranking 2020" eingeben. Dann kommt man auf die Studie und NDHs schlechten Platz zusammen mit Mansfeld Südharz und Kyffhäuser.
Es ist keinesfalls so, dass man hinten bleiben muss. Im Laufe der Jahre sind ländliche Regionen selbst in MC Pomm oder Sachsen Anhalt von hinten voll durchgestartet. Dort hatte man Ideen und Konzepte und aktive Politik. Hier ist man froh, wenn man ein (pflichtiges!) Feuerwehrgebäude baut und ein Theater saniert. Das ist Gang und Gäbe in vielen anderen Kommunen und wahrlich nichts Besonderes oder etwas, was eine Kommunen strategisch neuaufrichtet. Deshalb wird NDH dort bleiben, wo es immer war In D ganz hinten. Leider.
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