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Fr, 09:00 Uhr
10.04.2020
Lichtblick zum Wochenende

Zwischenzeit

Der Karsamstag ist ein eigenartiger Tag. Gerade hatten wir am Karfreitag noch einen stillen Feiertag in Deutschland, wo selbst einem Atheisten klar wird, dass das etwas besonderes ist. Und am Sonntag feiern wir Ostern, das größte Fest der Christen - die Auferstehung Jesu, seinen Sieg über den Tod. Und der Samstag?

Er steht dazwischen, zwischen der Trauer und der Freude, zwischen dem abgeräumten Altar am Karfreitag und dem überaus festlich geschmücktem Altar am Sonntag, zwischen der Stille und dem Jubel.

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Auch der Karsamstag ist noch ein stiller Tag. Der Tag, an dem Jesus unter den Toten war. Ein Trauertag. Aber das Licht des Ostertages schimmert schon durch. Die Vorfreude auf die Auferstehung bricht sich Bahn. Wer kann das aushalten?

Wir stecken immer mal wieder in solchen Zwischenzeiten. Da haben wir gerade einen lieben Menschen begraben, ist eine Beziehung zerbrochen, hat sich ein Lebensplan in Luft aufgelöst, aber gleichzeitig wird neues Leben geboren, feiern Menschen ihre Liebesbeziehung, können Menschen um uns herum vor lauter Glück kaum atmen. Unser Leben pendelt zwischen Besinnung und Trauer auf der einen Seite und Freude und Jubel auf der anderen Seite. Ein hin und her mit all den Facetten dazwischen.

Gott schenkt uns beides. Er schenkt uns Glück und Freude in der Trauer, aber auch Besinnung und Bodennähe in überschwenglichem Glück. Beides gehört zu unserem Leben. Beides gibt ihm Farbe. Dunkle und helle Farben prägen unser Lebensbild. Wenn es nur helle Farben gäbe, würde die Tiefe fehlen. Wenn es nur dunkle Farben gäbe, würde die Freude fehlen. So können wir auch den Karsamstag verstehen: wir kommen von Karfreitag, aus der Stille, der Besinnung, der Trauer. Aber wir sehen schon das Licht des Ostermorgens, die Freude, den Jubel am Horizont auftauchen. Wir wissen, Jesus ist auferstanden.

Er hat dem Tod, dem Leid die Macht genommen. Er ist vom Tod zum Leben durchgedrungen. Und wer ihm nachfolgt, kann diese Auferstehung selber erleben: Nach unserem Tod in der Ewigkeit, aber auch schon jetzt im diesseitigen Leben: Das Licht von Ostern scheint auch in Ihre Dunkelheit hinein und bringt Hoffnung in Ihr Leben. Ich wünsche Ihnen Frohe Ostern.
Eilice Neuland
Pfarrerin für die Kirchgemeinden Holzthaleben,
Großbrüchter/ Kleinbrüchter und Keula/ Kleinkeula
Autor: red

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