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Di, 14:29 Uhr
10.03.2020
150 Jahre Commerzbank

Die Nordhäuser Filiale ist sicher

Die Commerzbank feiert dieses Jahr ihren 150. Geburtstag und auch in Nordhausen freut man sich über ein rundes Jubiläum. In den letzten 30 Jahren hat sich viel geändert, Online-Banking wird zur Normalität und der Mutterkonzern beginnt Filialen zu schließen. Um den Standort in Nordhausen macht sich Filialleiter Andrew Brotrück aber keine Sorgen...

Im September vergangenen Jahres gab die Commerzbank bekannt jede fünfte Filliale schließen zu wollen. Das der Kahlschlag auch Nordhausen treffen könnte, damit rechnet Andrew Brotrück nicht. Seit 30 Jahren ist er im Geschäft, die meiste Zeit davon in Nordhausen. "Da hat es nicht immer nur gute Zeiten gegeben. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht", sagt der Filialleiter.

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Im Moment durchlebt der Nordhäuser Standort eher gute Zeiten, 390 neue Kunden konnte man in der Region im letzten Jahr hinzugewinnen, das Privatkundengeschäft stieg auf rund 190 Millionen Euro, bei den Unternehmenskunden legte das Geschäft ebenfalls zu, 87 Millionen Euro sind es hier. Macht zusammen 277 Millionen Euro, die 13köpfige Team im Jahr 2019 verwaltet hat, 32 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Die positive Entwicklung sorgt für Optimismus. "Ich mache mir keine Sorgen, eine Filiale die wächst, ist sicher", sagt Brotrück. Hinzu kommt das Nordhausen eine sogenannte "Flächenfiliale" ist, also der einzige Anlaufpunkt für Kunden im weiteren Umland. Die Konsolidierung werde eher in den Ballungszentren stattfinden, schätzt auch Pressesprecherin Sabine Schanzmann-Wey ein.

Die klassische Filiale soll erhalten bleiben, auch wenn viele Angebote der Bank inzwischen online abrufbar sind und ein Großteil der Kunden ihre Geschäfte heute per Smartphone erledigt. "Die Zahl der Handyüberweisungen hat sich in den letzten drei Jahren verzehnfacht", sagt Brotrück, in Nordhausen betreiben rund 60% der Kunden Online-Banking, bei Neukunden ist der Prozentsatz noch einmal deutlich höher.

Blickt optimistisch in die Zukunft: der Chef der Nordhäuser Commerzbank, Andrew Brotrück (Foto: Angelo Glashagel) Blickt optimistisch in die Zukunft: der Chef der Nordhäuser Commerzbank, Andrew Brotrück (Foto: Angelo Glashagel) Als Ansprechpartner vor Ort sei das Filialsystem dennoch weiter gefragt, gerade wenn es um Anlagen in Wertpapieren geht. Die seit nunmehr 10 Jahren andauernde Niedrigzinsphase schlägt sich auf den Geldwert nieder. Der Verlust liege seit 2010 pro Bundesbürger etwa bei 1,638 Euro, rechnet man bei der Commerzbank. Entsprechend attraktiver werden Wertpapiere, das Gesamtvolumen stieg im Privatkundenbereich um 10,2 Prozent auf 49,5 Millionen Euro, die Unternehmenskunden legten rund elf Millionen Euro in Wertpapieren an. Angesichts der jüngsten Kursstürze am Aktienmarkt mahnt Brotrück dazu Ruhe zu bewahren. „Wertpapiere sind immer langfristige Anlagen, die mindestens drei bis fünf Jahre laufen sollten.“, wer sein Portfolio gut aufteilt, nicht alles auf eine Karte setzt und nur Geld anlegt, das auch liegenbleiben kann und nicht direkt benötigt wird, habe langfristig gute Aussichten auf ordentliche Renditen. Vom Börsenbeben spürt man denn auch in Nordhausen nicht viel, die Leitungen seien nicht „heiß gelaufen“, sagt der Banker, die Kunden zeigten Ruhe und Besonnenheit.

Deutliche Zuwächse hatte man bei den Einlagen zu verzeichnen, Rund 90 Millionen Euro waren es bei den Privatkunden, knapp 40 Millionen Euro im Unternehmensbereich. Negativzinsen beträfen vor allem größere Posten, für die breite Masse an Privatkunden sei die „Guthabengebühr“, die bei der Europäischen Zentralbank anfällt, eher kein Thema. Das Kreditgeschäft blieb, trotz zwischenzeitlicher Personalengpässe, etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Volumen der Baufinanzierungen belief sich auf rund acht Millionen Euro, Ratenkredite wurden in Höhe von 4,4 Millionen Euro abgeschlossen.

Mit dem weiteren Fokus auf die digitale Zukunft und dem Spagat zum Filialbetrieb will die Bank in die nächsten 150 Jahre starten. Als „Ankerprodukt“ werde dabei das kostenlose Girokonto bestehen bleiben, meint Brotrück, viele der 400 Neukunden hätte man eben durch dieses Angebot gewinnen können.
Angelo Glashagel
Autor: red

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