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Sa, 19:47 Uhr
08.02.2020
FSV Wacker 90 Nordhausen – FSV Union Fürstenwalde 1:2 (1:1)

„Sympathiewelle versüßt Niederlage“

Unser FSV Wacker 90 Nordhausen unterliegt am 21. Spieltag in der Regionalliga Nordost FSV Union Fürstenwalde denkbar knapp mit 1:2 (1:1). Ob am Ende des Tages für die Berbig-Elf mehr drin gewesen wäre, bleibt spekulativ...

Wackerfans (Foto: M.Liedke) Wackerfans (Foto: M.Liedke)


Es war eine gutklassige Begegnung, die für Fürstenwalde eine „Reise ins Ungewisse“ (Maucksch), für Wacker eine „sehr undankbare Aufgabe“ (Berbig) gewesen war. Fürstenwalde reiste mit dem 3:0-Erfolg über den BFC Dynamo in den Südharz, hatte aber deutlich weniger Spielpraxis auf Kunstrasen als der Gegner. Der wiederum nach den letzten Spielabsagen immer noch nicht wusste, wo er unter Wettkampfbedingungen überhaupt steht!

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Nach 90 Spielminuten triumphierte der eine Fußballsportverein, der zweimal eiskalt verwandelte, nur ein Gegentor kassierte und so in der Folge einen knappen Auswärtssieg landete. Aber auch der andere Fußballsportverein durfte sich aufgrund der ihm entgegengebrachten Sympathiebekundungen der Fangemeinde zumindest wie ein zweiter Sieger fühlen. Auch wenn die Punkte nicht im Südharz geblieben sind, so hatte diese Niederlage trotzdem einen positiven Sideeffekt. Nämlich den Schulterschluss zwischen Mannschaft und den Fans, der für alle sichtbar auch noch weit nach Spielende zelebriert wurde! 628 Zuschauer waren in den Albert-Kuntz-Sportpark gekommen, um dem ersten Pflichtauftritt der „neuen“ Wacker-Mannschaft mitzuerleben.

Sogar ein Fanclub aus Zeitz war angereist, um die Jungs, die von Nils Pichinot auf den Platz geführt wurden, zu unterstützen. Nach einer ereignisarmen Anfangsviertelstunde war es Florian Beil, der den ersten Torschuss auf das Gehäuse der Gäste brachte. Die wiederum nur 120 Sekunden später durch Stagge eine gute Möglichkeit hatten, doch Wacker-Keeper Jokanovic war zur Stelle und tauchte rechtzeitig ab. In der 20. Minute herrschte dann kollektiver Ausnahmezustand im Albert-Kuntz-Sportpark, der Kunstrasenplatz bebte, als Beil nach Hereingabe von Koreš fast im Liegen zur Wacker-Führung einnetzte.

Doch die Freude der Hausherren sollte nicht lange währen. Fürstenwalde antwortete prompt und konterte. Zuspiel auf Hovi, der den Ball mit Schmackes in die Maschen schweißte und seinen neunten Saisontreffer erzielte. Nichts zu halten für Jokanovic. Das Spiel begann wieder bei „Null“. Den letzten Akzent in einer ansonsten chancenarmen ersten Hälfe setzte Felix Müller, dessen Freistoß aus gut 18 Meter aus zentraler Position jedoch nicht das Tor, sondern nur die Mauer traf (44.). Mit 1:1-Unentschieden ging es in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel ist es Fürstenwaldes zweiter Topscorer, der sein Torekonto wie Hovi zuvor auf neun Treffer erhöhen sollte. Profitierend von einem Abstimmungsproblem in Wackers Hintermannschaft ist Geurts zur Stelle, der gedankenschnell und mühelos zur Gästeführung einschob (47.). So sollte der zweite Durchgang aus Wackersicht natürlich nicht beginnen. Denn eines war klar, gegen die physisch starke und groß gewachsene Mannschaft von Matthias Maucksch würde es nun umso schwerer werden. Doch Wacker war noch lange nicht geschlagen. In der 60. Minuten hallte erneut ein Aufschrei durch das Stadion, doch der Ball war nach Eckstoß nicht hinter der Linie. Ein Fürstenwalder Bein war dazwischen und verhinderte den Einschlag zum 2:2.

Aber auch Fürstenwalde hatte weitere gute Möglichkeiten. Hier besonders zu nennen der eingewechselte Atici, der gleich mehrfach – teils fahrlässig – vergab. So lebte die Begegnung bis zum Ende von der Spannung, denn Wacker war bemüht, dass Spiel in seine Richtung zu drehen. Fürstenwalde lauerte auf Konter, einen davon veredelte Guerts in der 85. Minute zum 3:1. Doch der Treffer zählte nicht. Die Fahne war oben! Abseits! Die hektischen Schlussminuten gehörten dann wiederum den Gastgebern. Die hatten mittlerweile alles auf eine Karte gesetzt und mit Kirchner und Meißner zwei frische Offensivkräfte gebracht. In der 88. Minute bekam dann die Partie einen weiteren farbenfrohen Akzent. Vladimir Kovac sah nach (vermeintlichen) Foulspiels von Referee Tim Kohnert aus Ballenstedt den gelben Karton. Da der Slowake im Anschluss dem Unparteiischen gegenüber scheinbar noch ein kurzes Mitteilungsbedürfnis hatte, folgte Rot auf dem Fuße!

Bereits in der Nachspielzeit brannte es dann noch einmal im Fürstenwalder Strafraum. Und zwar lichterloh. Kammlott per akrobatischer Einlage sowie Kirchner bekamen den Ball jedsoch im Eifer des Gefechts nicht mehr über die Linie gedrückt. Kurz darauf ertönte der Abpfiff. Unser FSV Wacker 90 Nordhausen verliert das erste Punktspiel des neuen Jahres denkbar knapp. Die Berbig-Elf ließ gute Ansätze erkennen, offenbarte aber auch einige Schwächen. Trotz allem macht diese erste Standortbestimmung Mut für die kommenden Aufgaben! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Nächste Station: Halberstadt. Auf geht’s Wacker!
Michael Liedke

FSV Wacker 90 Nordhausen:
Josip Jokanovic (TW), Philipp Blume, Lucas Stauffer, Nils Pichinot (C), Štepán Koreš, Felix Müller, Florian Beil, Vladimir Kovac, Carsten Kammlott, Erik Schneider (83. Leonard Meitzner), Mateo Andacic (72. Paul Kirchner).

FSV Union Fürstenwalde: David Richter (TW), Peter Köster, Ingo Wunderlich (C), Darryl Julian Geurts (85. Nils Wilko Stettin), Kimmo Markku Hovi, Oliver Hofmann, Joshua Putze, Gian Luca Schulz (90.+3 Niklas Thiel), Lukas Stagge, Patrick Brendel, Mateusz Ciapa (65. Kemal Atici).

Tore: 1:0 Florian Beil (20.), 1:1 Kimmo Markku Hovi (22.), 1:2 Darryl Julian Geurts (47.).

Zuschauer: 628

Trainerstimme:
Tino Berbig (FSV Wacker 90 Nordhausen):
„Es war für uns das erste Spiel im neuen Jahr. Vorbereitung ist das eine, aber wenn es dann los geht, ist was etwas ganz anderes. Fürstenwalde war schon mehr im Rhythmus als wir. Wir fangen gut an, gehen durch ein schön herausgespieltes Tor in Führung. Kriegen dann leider zu früh das Gegentor. Wir wollten da zu viel und werden ausgekontert. Wir haben dann eine gut herausgespielte Torchance gleich nach Anpfiff, schließen nicht ab und im Gegenzug fällt dann zu früh das 2:1! Wir werfen dann aber alles rein und versuchen viel, aber grundsätzlich geht der Sieg von Fürstenwalde schon in Ordnung. Es ist ja auch kein Niemand in der Liga! Wir wussten, welche Aufgabe auf uns zu kommt. Die Köpfe bei uns waren unten, die Jungs waren alle enttäuscht. Das ist ein gutes Zeichen. Es war ein Spiel, auf dem wir aufbauen können. Einstellung, Aggressivität, Engagement war alles da! Für den Rest der Saison bin ich sehr optimistisch!“

Matthias Maucksch (FSV Union Fürstenwalde): „Man freut sich immer als Gast, wenn man drei Punkte mitnimmt. Egal bei wem. Wir wussten eigentlich nicht, auf wen wir treffen. Wir hatten keine Informationen zu dem Stand des Gegners. Und natürlich, was für uns für uns ein bisschen problematisch war, ein Spiel auf dem Kunstrasenplatz, wo Nordhausen sicherlich schon eine gewisse Eingespieltheit auf dem Geläuf hatte. Deswegen war es für uns eine Reise ins Unbekannte. Trotzdem wollten wir hier mutig auftreten und unser Spiel durchdrücken, was uns, gerade in der ersten Halbzeit, nicht so gelungen ist. Wo uns Nordhausen dann schon das ein oder andere Problem bereitet hat. Es freut mich, dass wir dann in der zweiten Halbzeit anders aufgetreten sind und folgerichtig gleich am Anfang der zweiten Halbzeit das 2:1 gemacht haben! Mich freut es für das gesamte Team, für das gesamte Umfeld Fürstenwalde, dass wir hier endlich auch mal gewinnen konnten!“
Autor: red

Kommentare
HUKL
09.02.2020, 10.49 Uhr
Es gibt gegenwärtig viel Aufregung im Fußball und in der Landespolitik!
Auch als nicht unbedingt vordergründiger Nordhäuser Sportinteressierter bin ich über die „großzügige“ und positive Berichterstattung über dieses erste Spiel nach dem notwendig gewordenen Neuanfang schon sehr überrascht! Ehe nun plötzlich in der Not auf den Nachwuchs geschaut wird und die ehemaligen Ziele statt nach oben, nun in die Mission „Nichtabstieg“ umgewandelt wurden, sollte man auch bei Wacker 90 intern erst einmal intern richtig aufräumen und mit den Mitgliedern genauestens die tatsächlichen Ursachen erkunden, die neuerdings sogar nach den ungeheuerlichen Vorwürfen an die bisher praktisch allein bestimmende Person, die sich wieder in der Öffentlichkeit zeigte, doch Gespräche mit der Presse ablehnte, sogar die Gerichte und Staatsanwaltschaften beschäftigt.

Bestätigen sich dieses schlimmen Vorwürfe, sollte nach den vorhandenen Gesetzen auch strafrechtlich gehandelt werden! Allerdings hätte es soweit gar nicht kommen dürfen, da, wie u.a. auch in Erfurt oder Chemnitz, das Ausgliedern von Teilen eines Vereines in eine GmbH bei den vorhandenen wenigen Zuschauern nur zu unsauberen finanziellen Verquickungen und anderen Ungereimtheiten kommen kann, besonders dann, wenn nur eine Person ohne völliger Kontrollregularien dabei überall das Sagen hat!
Hinzu kommt , dass von der Existenz dieser "Spielbetriebs-GmbH" vor der Einstellung der monatlichen Bezüge für die "Angestellten" kaum jemand Kenntnis hatte.

Es wird nun in Nordhausen mit dem Rest der tapferen Spieler und Funktionäre sehr schwer sein, beide Klassen bis zum Schluss zu halten, weil wichtige Akteure aus den bekannten Gründen innerhalb der verbliebenen kurzen Zeit sich anderen Vereinen anschlossen. Wie auch in Erfurt sorgten dieses Wechseldurcheinander für ein mächtiges Unbehagen bei entsprechenden Mitbewerbern! Der dortige immer lachende Insolvenzverwalter brachte als alleiniger Entscheider sogar das seltene Kunststück fertig, nach zwei Jahren Insolvenz, erneut in die Pleite zu rutschen! Der entsprechende Verband wäre gut beraten, vor einer jeweiligen Saison, auch einmal ein paar Blicke in die Kassen seiner Mitgliedsvereine zu schauen und nicht nur das Startgeld zu kassieren!

Nur gut, dass die derzeitig in Thüringen völlig führungslose Politik bundesweit diese „kleineren“ sportpolitischen Probleme in den Schatten stellt und für wesentlich höhere allgemeine Aufmerksamkeit und Ungewissheit sorgt......
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