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Mo, 06:54 Uhr
16.09.2019
David Johnson im Porträt

Das zweite Gesicht des Opernsängers

Der amerikanische Sänger David Stanley Johnson kam im zarten Alter von 24 Jahren nach Deutschland. Und er blieb bis heute. Über seinen Werdegang und sein neues Soloprogramm „American Tunes“ sprach Olaf Schulze mit ihm.

David Johnson (Foto: privat) David Johnson (Foto: privat)


„Ich bin nach Deutschland gekommen, weil es hier eine weltweit einzigartige Unterstützung für Oper und Theater gibt, die vom Staat, den Städten und vor allem von den Menschen getragen wird“, sagt der in Holland als Sohn amerikanischer Eltern geborene Sänger in flüssigem Deutsch. „In den USA gibt es vielleicht 20 Opernhäuser. Um eine Theaterkarriere zu starten haben mit alle Experten empfohlen, nach Deutschland zu gehen.“

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An seine Ankunft in „good ol’ Europe“ kann er sich noch gut erinnern. „Als ich hier ankam konnte ich außer ‚Guten Tag‘ gar nichts auf deutsch sagen“, lacht er und erzählt: „Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich getraut habe, die Sprache auch zu sprechen. Aber man muss eben die Angst überwinden und es einfach tun.“

Seit 2011 singt David Johnson am Nordhäuser Theater, seit 2016 ist er ein Drittel des erfolgreichen Tenortrios FELLAS, in dem er nicht nur singt, sondern auch ganz phantastisch Piano spielt. „Das Klavierspielen habe ich mir während des Studiums praktisch selbst beigebracht“, sagt er, „You Tube hat mir dabei geholfen, denn ich habe mich immer wieder am Spiel anderer orientiert.“ Als Vorbilder benennt der lyrische Tenor die Jazzgrößen Oscar Peterson und Horace Silver, die in ihrer Art zu musizieren sehr unterschiedlich sind und dadurch Johnsons eigenen Sound stark geprägt haben. „Peterson ist mehr der Klassiker und Silver vertritt die Hard-Bop-Ära. Das ist eine gute Mischung“, erzählt er. Und weil ihn nach den FELLAS-Auftritten immer wieder Besucher auf seine Improvisationen am Klavier angesprochen haben und ihn ermutigten, ein eigenes Konzert auf die Beine zu stellen, entschloss sich der Musiker schließlich zu „American Tunes“.

„Gemeinsam mit Aaron, einem wirklich großartigen Trompeter, werde ich die klassischen Jazz-Standards aus den 40er und 50er Jahren vorstellen, die mir von jeher am liebsten sind“, erläutert David Johnson seinen ersten Solo-Abend, der musikalisch vom Berliner Trompeter und Komponisten Aaron Schmidt-Wiegand ergänzt wird. „Ich kann im Programm Songs von Sinatra und Nat King Cole singen und wir können Stücke von Miles Davis und Dizzy Gillespie spielen. Mit Aaron habe ich den perfekten Partner gefunden. Er ist ein toller Trompeter und wir verstehen uns blind.“

Aber der Abend wird auch Einblicke geben in die persönlichen Erfahrungen des Amerikaners mit der Musik seines Landes und es werden interessante, persönliche Infos über David Johnsons Werdegang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erfahren sein.

Premiere erlebt „American Tunes“ am Samstag, 5. Oktober um 19 Uhr als Dinnerabend im Burggasthof der Burgruine Hohnstein in Neustadt.Tickets sind noch bunter symphony-events@t-online.de oder unter der Nummer 0152 - 54 11 23 83 erhältlich.
Olaf Schulze
Autor: red

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