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24.05.2019
ZUR GESCHICHTE DER NORDHÄUSER ORTSTEILE

Herreden gehörte zu den "Rieth"-Dörfern

Wenn wir von Nordhausen reden, dann sprechen wir meist von der Kernstadt. Die Geschichte dieser ist dabei fast gründlich erarbeitet und bekannt. Doch von den eingemeindeten Ortsteilen weiß der Nordhäuser oft nicht viel, geschweige denn er war überhaupt mal dort. Steffen Iffland will das jetzt ändern. Heute geht es um den kleinen Ort Herreden...

Blick auf Herreden (Foto: St. Iffland) Blick auf Herreden (Foto: St. Iffland)
Das Dorf Herreden wurde zusammen mit seinem am 1. Juli 1950 zu Herreden eingemeindeten Ortsteil Hochstedt, am 1. Juli 1994 zu Nordhausen eingemeindet. In der Folgezeit erhielt Hochstedt seine Eigenständigkeit zurück und ist nun auch Ortsteil von Nordhausen.

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Obwohl ein bei Herreden gelegenes Dorf „Ratherode“ (jetzt wüst) bereits 1109 erstmals erwähnt wurde, wird Herreden erstmals im Jahr 1206 als „Heriden“ in einer Urkunde des Probstes Werner von Jechaburg erwähnt. Der Heimatforscher Karl Meyer schreibt in seiner Abhandlung „Der Helmegau“, dass Herreden wie auch Walkenried und Tinkelrieden zu den „Rieth“-Dörfern gehört, diese in den Niederungen des alten Waldgebietes, jedoch vor der Grenze desselben, liegen.

Herreden liegt zwischen Sandsteinbergen, direkt am Herreder Bach. Dieser entspringt kurz vor dem Ortsteil Hörningen und mündet unterhalb bei Hesserode im Helmefluss. Über Jahrhunderte ist Herreden von der Landwirtschaft geprägt. Der Boden besteht aus Sand, Lehm und Ton und ist meist feucht. So teilt es uns eine statistische Beschreibung aus dem Jahre 1863 mit.

Die Kirche im Ort wurde auf den Namen von Johannes dem Täufer geweiht. Sie entstand mit Ortsgründung im 13. Jahrhundert. Nach der Reformationszeit wurde die Kirche im Barockstil erweitert. Die Ostseite hat eine gerade und geschlossene Front. Ihre Fenster an der Süd-Nordseite sind von sehr ungleicher Größe, doch alle im Rundbogen gefertigt.

Im Jahre 1690/91 wurde die St. Johanniskirche durch den Anbau an der Westseite mit Fachwerkturm auf die gegenwärtige Länge gebracht. Eine Wetterfahne zeigte die Jahreszahl 1691. Die Kanzel ist über dem Altar eingebaut. Unter ihr figuriert als Predella ein gemaltes Abendmahl. Kunsthistoriker sind unterschiedlicher Meinung, aus heutiger Sicht wird es als Himmelfahrtsgemälde betrachtet. Dieses wurde im Jahr 2003 von Antje Hake aus Leipzig restauriert.

Die Gegend um Herreden lässt sich sehr schön erwandern. Eine Route führt am Herreder Holz in Richtung Hörningen zu den Sattelköpfen. Sehenswürdigkeiten sind neben der Kirche auch das nahe gelegene Seeloch. Verschiedene Ferienwohnungen werden in Herreden angeboten und wer sich nach dem Wandern stärken will, kann in der dortigen Gastwirtschaft einkehren. Auch Angebote für Pferde-Freunde gibt es vor Ort.

Ein langer Wunsch der Herreder soll zeitnah in Erfüllung gehen, ein Radweg soll die Anbindung nach Nordhausen sicherer machen. Eine Erweiterung des Radweges nach Hörningen und Hochstedt würde diese Gegend touristisch sehr aufwerten.

Nach historischen Aufzeichnungen hatte Herreden im Jahre 1790, 37 Häuser mit 234 Seelen und 1863 schon 49 Häuser mit 401 Seelen. Nach 1990 entstanden im Süden und im Norden des Ortes neue Wohnsiedlungen in ruhiger Lage.
Steffen Iffland
Autor: red

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