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Do, 08:47 Uhr
16.05.2019
Gemeinderat Harztor

20 Infrastruktur-Projekte geplant

Ein neues Baugebiet, ein Plan für die Dorfentwicklung, neue Perspektiven für das Klostergut, mehr Geld für die Harzqzerbahn - der Harztor-Gemeinderat hat am Mittwochabend in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl noch einige wichtige Beschlüsse gefasst...

Neues Baugebiet
Die Gemeinde Harztor wird den Eberthof in Niedersachswerfen als neues Baugebiet ausweisen. Die Entscheidung des Rates fiel einstimmig. Bürgermeister Klante sagte, das Wohngebiet sei für Niedersachswerfen dringend erforderlich, allein um Familien aus dem Ort Bauflächen anbieten zu können. Die Stadt Nordhausen hatte in einer Stellungnahme das neue Areal abgelehnt. Auf dem rund 2,6 Hektar großem Gelände des Eberthofs am nördlichen Ortsrand soll Platz für zirka 25 neue Einfamilienhäuser geschaffen werden. Gegenwärtig gibt es in Niedersachswerfen kein Baugebiet.

Neue Nutzung für Ilfelder Klostergut
Der Gemeinderat hat darüber hinaus den Weg freigemacht, dass das einstige Klostergutgelände in Ilfeld neu entwickelt werden kann. Einstimmig wurde der Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan beschlossen.

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Das Areal hinter der Kirche soll fortan Mischgebiet werden, um es möglichst frei entwickeln zu können. Bei einem Treffen von Gemeinde, Klosterkammer und Landkreis Anfang Mai habe man auch „die Zuständigkeiten geklärt”, sagte Harztor-Bürgermeister Stephan Klante. Der Landkreis Nordhausen habe zugesichert, die Grundschule zu bauen, die Kommune Harztor eine weitere Kita und die Klosterkammer die Forstverwaltung. Ziel aller Beteiligten sei es, das Vorhaben schnellstmöglich zu realisieren.

Dorfentwicklungskonzept verabschiedet
Der Harztor-Gemeinderat hat das gemeindliche Dorfentwicklungskonzept bestätigt. Mit diesem Papier wird sich die Landgemeinde Harztor jetzt als Förderschwerpunkt für die Dorfentwicklung bewerben. Ziel ist es, das Konzept bis spätestens 31. Mai beim Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum in Gotha (TLLLR) einzureichen. Ob die Landgemeinde als Förderschwerpunkt für die Jahre 2020 bis 2025 anerkannt wird, entscheidet das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Oktober dieses Jahres.

Das mehr als 100 Seiten umfassende Konzept haben die 26 Mitglieder des Dorfentwicklungsbeirats in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Experten des Nordhäuser Stadtplanungsbüros Meißner & Dumjahn erarbeitet.

Im Kern sind mehr als 20 verschieden große Infrastrukturprojekte für alle fünf Ortschaften herausgearbeitet worden. Die Gemeinde könnte dank der Prämie, die es für die Fusion zur größeren Landgemeinde vom Land Thüringen gab, in den kommenden fünf Jahren knapp 1,5 Millionen Euro aufbringen, um ihren Eigenanteil für die Projekte zu stemmen. Insgesamt kosten die Projekte nach ersten Schätzungen rund 4,2 Millionen Euro. Aus dem Topf der Dorferneuerung erhofft sich Harztor eine Zwei-Drittel-Förderung.

Größtes Projekt soll ein neues Dorfzentrum für Niedersachswerfen werden. Rund eine Million Euro würde dieses kosten, gebaut werden soll in den Jahren 2021 und 2022. Die alte Schulküche am Kirchplatz soll abgerissen und einem eingeschossigen Ersatzneubau weichen. Entstehen würde an dieser Stelle ein etwa 165 Quadratmeter großer Multifunktionssaal, der von Vereinen, für Sitzungen und andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Das Bestandsgebäude soll neu geordnet werden, der Bürgertreff und das Ortsbürgermeisterbüro im Erdgeschoss bleiben. Das Obergeschoss soll ausschließlich der Abwasserzweckverband nutzen, unterm Dach soll eine neue Wohnung entstehen.

Das Dorfentwicklungskonzept kann online unter www.harztor.de unter dem Menüpunkt Gemeinde/Politik eingesehen werden.

Harztor will mehr für HSB zahlen
Die Gemeinde Harztor wird ihren Gesellschafteranteil für die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) verdoppeln. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Statt wie bisher mit 4600 Euro wird die Kommune die HSB ab dem Jahr 2020 mit 9200 Euro jährlich bezuschussen. Hintergrund sind die deutlich gestiegenen Kosten für die Wartung und die Reparaturen der alten Dampfloks. Zudem will die HSB die Gehälter für ihre Lokführer erhöhen, um diese Jobs wieder attraktiver zu machen. Seit Jahren hat das Unternehmen damit zu kämpfen, die Lokführerposten mit Personal zu besetzen.

Die Gemeinde Harztor ist einer von neun HSB-Gesellschaftern und davon der kleinste. Größte Gesellschafter sind die Landkreise Nordhausen und Harz, außerdem die Städte Nordhausen, Wernigerode, Harzgerode, Quedlinburg, Oberharz am Brocken und die Braunlager Tourismus GmbH. Auch alle anderen Gesellschafter sollen ihre Zuschüsse erhöhen, um das Verkehrsunternehmen zu unterstützen.

Ortsteilbürgermeister verabschiedet
Harztor-Bürgermeister Klante hat die Ortsteilbürgermeister von Ilfeld, Hartmut Sauermann, und von Niedersachswerfen, Ulrich Wilke, verabschiedet. Wilke war viele Jahre im Gemeinderat und dann als Ortsteilbürgermeister tätig, tritt aber nicht noch einmal zur Wahl an. Sauermann kandidiert noch einmal für den Posten in Ilfeld. Darüber hinaus dankte Klante seinem Gemeinderat für die Arbeit in der zu Ende gehenden Legislatur. „Wir waren ein gutes Team für Harztor”. In den zurückliegenden fünf Jahren habe man gemeinsam für den Ort sehr viel erreichen können, so der Ortschef.

Fördergeld wird zurückgezahlt
Die Gemeinde Harztor muss 25 000 Euro Fördermittel für den Radweg zwischen Niedersachswerfen und Neustadt zurückzahlen. Der Bau der Radtrasse hat rund 120 000 Euro weniger gekostet als geplant. Das entsprechend zu viel gezahlte Fördergeld muss an den Freistaat zurückgezahlt werden. Der Gemeinderat gab dafür grünes Licht.
Autor: red

Kommentare
harzwj
16.05.2019, 09.21 Uhr
Rückerstattung, statt sinnvollem Verbleib
von "eingesparten" Zuweisungen aus Erfurt in der Gemeinde, das verstehe, wer will! Natürlich ist die entsprechende Verordnung, an das jeweilige Gesetz gebunden, einzuhalten. Es ergibt sich dennoch die Frage, warum wird eine gesunde Gemeinde, die auf Kostenentwicklungen achtet, nicht damit belohnt, die 25.000,00 Euro die nach Erfurt zurück zu überweisen sind, für andere Haushaltspositionen sinnvoll und kontrolliert im Interesse der Bürger einzusetzen? Vielleicht denkt das zuständige "Ministerium" in Erfurt darüber nach. Einsparungen sollten belohnt werden!! Wofür die zurück überwiesenen Fördergelder nun genutzt werden, wird man wohl nicht erfahren?
Vielleicht kann man diesen Gedanken an das zuständige Ministerium weiterleiten. Auf eine Antwort wäre ich sehr gespannt.
W. Jörgens
Harztor/Ilfeld-Sophienhof
blondchen
16.05.2019, 15.15 Uhr
Herr Jörgens
wird wohl lange auf eine Antwort warten müssen. Für die Fördermittel die zurück gegeben werden hätte man den Radweg auch zu Ende bauen können. Entlang der Geschwister -Schollstr. bis zum Anschluss an den Radweg Nordhausen -Ilfeld. Auf meine Frage warum das nicht geschehen ist warte ich auch schon lange.
Klante
16.05.2019, 16.39 Uhr
@ blondchen: Dann gestatten Sie mir, dass ich die Frage beantworte
Der Radweg endete aus baulichen Gründen am Ortseingang Niedersachswerfen, da die G.-Scholl-Straße erst nach Fertigstellung der Northeimer Straße grundhaft ausgebaut werden kann und wird. Dies hängt mit der Entflechtung des Oberflächenwassers zusammen, was nur nacheinander erfolgen kann. Ein Radweg losgelöst vom Straßenbau wäre demzufolge nicht sinnvoll. Die Gespräche und Vorbereitungen mit dem Straßenbauamt sind im vollen Gang. Es ist natürlich auch sehr in unserem Interesse das Radwegnetz zu schließen.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Klante
blondchen
16.05.2019, 17.57 Uhr
Vielen Dank Herr Klante
für die klare Antwort. Bleibt nur zu hoffen, daß die Sache nicht zu lange dauert.
Wiejerschderfer
16.05.2019, 18.15 Uhr
Die wirklich gute Nachricht
... ist die, das Sie, Herr Klante, zusammen mit dem Gemeinderat den Zuschuss für die HSB verdoppeln. Das dürfte dem Unternehmen helfen, den Fortbestand zu sichern. Und es sollte ein starkes Signal sein für die anderen Gesellschafter, ebenfalls ihren Anteil zu erhöhen. Es ist allemal wert, diese einzigartige Bahn zu erhalten. Chapeau
Gudrun1974
16.05.2019, 21.27 Uhr
Harztor glänzt, NDH bremst
20 neuen Projekte in Harztor, Hut ab! Was hat man aber im NDH Rathaus gegen die agile Gemeinde? Warum gönnt man jungen Familien nicht, dort zu bauen?

Das Eigne wird nicht dadurch besser, wenn man das Andere des Nachbarn kaputt macht. Es ist nicht das Problem von Harztor, wenn man in NDH nicht bauen kann oder will, Herr Buchmann! Sie haben doch im NDH genug Probleme zu lösen, um ständig Konflikte gegen die Nachbarn zu schüren.
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