So, 12:07 Uhr
12.05.2019
Frühjahrssynode 2019
Ehrenamt und regionales Arbeiten als Topthemen
Die Topthemen der Frühjahrssynode des Kirchenkreises Südharz waren die regionale Zusammenarbeit und das Ehrenamt. Das Kirchenparlament tagte am Samstag nach dem Gottesdienst in der Justus-Jonas-Kirche in den Räumen der Nordthüringer Lebenshilfe...
Gemeindepädagogin Ines Delert berichtete gleich zu Anfang von ihrem Modell im Bereich Liebenrode und Mackenrode. Dort wurden vor zwei Jahren Kindergruppen von Kindergärtnerinnen und Sozialpädagoginnen in Elternzeit übernommen, fachlich begleitet von Frau Delert.
Nach 27 Jahren als Gemeindepädagogin findet Delert diese Entwicklung zukunftsweisend: Die Arbeit mit Kindern bleibt im Ort und ich kann als Multiplikatorin in meinen 20 Dörfern arbeiten.
Bares für ehrenamtliche Arbeit?
Ausgesprochen kontrovers wurde die Frage diskutiert, ob sich Gemeinden für ehrenamtliches Tun finanziell bedanken sollten. Die Meinungen reichten von: Jeder Stadtrat, jeder Fußballtrainer bekommt eine Aufwandsentschädigung. Wir sollten uns als Kirche nicht außerhalb der Gesellschaft bewegen. - Andreas Weigel.
Bis zu Wenn das Herz für eine Sache brennt, setze ich mich dafür ein und dann steht das Finanzielle ganz hinten an. Wir dürfen als Kirche anders sein. - Dr. Christoph Maletz. Zwischen diesen beiden Extremen wurde klar, dass die Anerkennung und Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit ein ganz entscheidender Faktor ist. Doch wer wollte entscheiden, für welchen der vielen ehrenamtlichen Dienste man Bares erhält? Weiterbildungsangebote und Fahrtkostenerstattung waren eher denkbar. Ein Ehrenamtsstellenplan könnte eine Basis für weitere Überlegungen sein und zeigen, wer alles ehrenamtlich an welcher Stelle tätig ist.
Ehrenamtlicher Regionalbeirat
Über die Schaffung eines ehrenamtlichen Regionalbeirates, der den Regionalkonventen (Pfarrer, Gemeindepädagogen, Kirchenmusiker) angegliedert ist, wurde zudem beraten. Haupt- und Ehrenamtliche würden hier zukünftig gemeinsam an der Planung und Gestaltung ausschließlich regionaler Veranstaltungen arbeiten. Kommunikation auf Augenhöhe und ein verbesserter Kontakt der Ehrenamtlichen einer Region untereinander kamen dabei zur Sprache. Die 2019 stattfindenden Zukunftswerkstätten werden sich damit weiter befassen.
Bericht von der Bischofswahl
Mit großer Spannung war der Bericht des Landessynodalen Dr. Christoph Maletz erwartet worden. Als Mitglied des Bischofsfindungsausschusses wusste Maletz zu berichten, dass zunächst 32 Kandidaten angefragt worden waren und wie das weitere Prozedere verlaufen ist.
Letztlich erhielt Friedrich Kramer exakt die notwendige Zweidrittelmehrheit der Synodalen und ist damit der zukünftige Landesbischof der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Der Präses der Kreissynode des Südharzes, Dr. Uwe Krieger, freute sich über die Wahl ganz besonders, ist es doch sein Schwager.
Bildungsprojekt mit Schrankenlos
Abschließend berichteten zwei Mitarbeiterinnen von Schrankenlos e.V. von ihrem neuen Projekt. Zukünftig können sich Gemeinden bei Schrankenlos Unterstützung holen, wenn es um Themen für Gemeindeabende, Senioren-, Kinder- oder Jugendgruppen geht. Bildungsreferentin Franziska Hillmer entwickelt dann mit den Gemeinden Workshops und Projekte.
Sie möchten Verantwortungsbewusstsein beispielsweise für Fairtrade wecken, Kooperationen mit Bildungsträgern schaffen und auch Menschen aus bildungsferneren Schichten für Flucht und Migration sensibilisieren. Der Kirchenkreis unterstützt das Projekt finanziell. Mehr dazu: http://schrankenlos.net/schrankenlos-e-V/Bildungsarbeit/
Neuer Vize-Präses
Neues Mitglied des Präsidiums ist Vizepräses Andreas Weigel. Eine Neuwahl als Ersatz für Regina Englert wurde notwendig, da der Präses und einer seiner Stellvertreter nicht hauptberuflich in einem kirchlichen Anstellungsverhältnis stehen dürfen. Bedingt durch die Vakanz im Pfarrbereich Niedergebra und dem damit erhöhten Stellenumfang von Frau Englert, wurde die Neuwahl notwendig. Neuer Synodentermin: Die Herbstsynode findet am 16.11. statt.
Regina Englert
Autor: redGemeindepädagogin Ines Delert berichtete gleich zu Anfang von ihrem Modell im Bereich Liebenrode und Mackenrode. Dort wurden vor zwei Jahren Kindergruppen von Kindergärtnerinnen und Sozialpädagoginnen in Elternzeit übernommen, fachlich begleitet von Frau Delert.
Nach 27 Jahren als Gemeindepädagogin findet Delert diese Entwicklung zukunftsweisend: Die Arbeit mit Kindern bleibt im Ort und ich kann als Multiplikatorin in meinen 20 Dörfern arbeiten.
Bares für ehrenamtliche Arbeit?
Ausgesprochen kontrovers wurde die Frage diskutiert, ob sich Gemeinden für ehrenamtliches Tun finanziell bedanken sollten. Die Meinungen reichten von: Jeder Stadtrat, jeder Fußballtrainer bekommt eine Aufwandsentschädigung. Wir sollten uns als Kirche nicht außerhalb der Gesellschaft bewegen. - Andreas Weigel.
Bis zu Wenn das Herz für eine Sache brennt, setze ich mich dafür ein und dann steht das Finanzielle ganz hinten an. Wir dürfen als Kirche anders sein. - Dr. Christoph Maletz. Zwischen diesen beiden Extremen wurde klar, dass die Anerkennung und Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit ein ganz entscheidender Faktor ist. Doch wer wollte entscheiden, für welchen der vielen ehrenamtlichen Dienste man Bares erhält? Weiterbildungsangebote und Fahrtkostenerstattung waren eher denkbar. Ein Ehrenamtsstellenplan könnte eine Basis für weitere Überlegungen sein und zeigen, wer alles ehrenamtlich an welcher Stelle tätig ist.
Ehrenamtlicher Regionalbeirat
Über die Schaffung eines ehrenamtlichen Regionalbeirates, der den Regionalkonventen (Pfarrer, Gemeindepädagogen, Kirchenmusiker) angegliedert ist, wurde zudem beraten. Haupt- und Ehrenamtliche würden hier zukünftig gemeinsam an der Planung und Gestaltung ausschließlich regionaler Veranstaltungen arbeiten. Kommunikation auf Augenhöhe und ein verbesserter Kontakt der Ehrenamtlichen einer Region untereinander kamen dabei zur Sprache. Die 2019 stattfindenden Zukunftswerkstätten werden sich damit weiter befassen.
Bericht von der Bischofswahl
Mit großer Spannung war der Bericht des Landessynodalen Dr. Christoph Maletz erwartet worden. Als Mitglied des Bischofsfindungsausschusses wusste Maletz zu berichten, dass zunächst 32 Kandidaten angefragt worden waren und wie das weitere Prozedere verlaufen ist.
Letztlich erhielt Friedrich Kramer exakt die notwendige Zweidrittelmehrheit der Synodalen und ist damit der zukünftige Landesbischof der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Der Präses der Kreissynode des Südharzes, Dr. Uwe Krieger, freute sich über die Wahl ganz besonders, ist es doch sein Schwager.
Bildungsprojekt mit Schrankenlos
Abschließend berichteten zwei Mitarbeiterinnen von Schrankenlos e.V. von ihrem neuen Projekt. Zukünftig können sich Gemeinden bei Schrankenlos Unterstützung holen, wenn es um Themen für Gemeindeabende, Senioren-, Kinder- oder Jugendgruppen geht. Bildungsreferentin Franziska Hillmer entwickelt dann mit den Gemeinden Workshops und Projekte.
Sie möchten Verantwortungsbewusstsein beispielsweise für Fairtrade wecken, Kooperationen mit Bildungsträgern schaffen und auch Menschen aus bildungsferneren Schichten für Flucht und Migration sensibilisieren. Der Kirchenkreis unterstützt das Projekt finanziell. Mehr dazu: http://schrankenlos.net/schrankenlos-e-V/Bildungsarbeit/
Neuer Vize-Präses
Neues Mitglied des Präsidiums ist Vizepräses Andreas Weigel. Eine Neuwahl als Ersatz für Regina Englert wurde notwendig, da der Präses und einer seiner Stellvertreter nicht hauptberuflich in einem kirchlichen Anstellungsverhältnis stehen dürfen. Bedingt durch die Vakanz im Pfarrbereich Niedergebra und dem damit erhöhten Stellenumfang von Frau Englert, wurde die Neuwahl notwendig. Neuer Synodentermin: Die Herbstsynode findet am 16.11. statt.
Regina Englert
Kommentare
echter Nordhaeuser
12.05.2019, 20.48 Uhr
Wir dürfen als Kirche anders sein?
Lasst Euch bitte nicht von der Kirche oder Religionen unterwandern, denn Glaube bringt nur Krieg und Tod!
Jeder der sich mit der Geschichte auseinander gesetzt hat sollte endlich verstehen, das Religion , welchem Gott "Mann oder Frau "auch immer huldigt, Tod und Verderben als Ziel hat.
Jeder der sich mit der Geschichte auseinander gesetzt hat sollte endlich verstehen, das Religion , welchem Gott "Mann oder Frau "auch immer huldigt, Tod und Verderben als Ziel hat.
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Kolburg67
12.05.2019, 21.29 Uhr
Die Ehrenamtlichen sind die Dummen
Seien wir mal ehrlich: Die Ehrenamtlichen sind die Dummen. Sie bringen oft gewaltige geldwerte Leistungen in erheblichem Maße - für einen Händedruck. Die einfache Frage ist: Warum bezahlt man sie nicht angemessen? Gerade in der Kirche sind große Summen vorhanden. Nächste Frage: Warum geht ein Bischof nicht ehrenamtlich oder für eine Aufwandsentschädigung arbeiten? Weil er Verantwortung trägt. Das tun aber Ehrenamtler auch.
In den letzten Jahren hat sich in dieser Gesellschaft eine Überhöhung des Ehrenamts eingeschlichen. Jeder Ehrenamtler wird zum Helden stilisiert, wird auf jeder Festlichkeit, in jeder Rede, hochgelobt, mit Orden behangen und mit Urkunden zugeschüttet. Zu Recht. Doch er ist in Wahrheit nur eins: Der billige Jakob, der mit ein paar Gutscheinen abgespeist wird. Die, die ihn ehren, in der Regel Politiker, sind dagegen hoch bezahlt, bei oft weniger risikovollen Tätigkeiten (als z.B. ein Feuerwehrkamerad) und mit weniger volkswirtschaftlichem Nutzen. Ohne die Freiwilligen hingegen würde das System komplett zum Stehen kommen.
So finde ich es angemessen, dass zumindest in der Kirche darüber nachgedacht wird, den Ehreamtlern ein Salär zu geben.
In den letzten Jahren hat sich in dieser Gesellschaft eine Überhöhung des Ehrenamts eingeschlichen. Jeder Ehrenamtler wird zum Helden stilisiert, wird auf jeder Festlichkeit, in jeder Rede, hochgelobt, mit Orden behangen und mit Urkunden zugeschüttet. Zu Recht. Doch er ist in Wahrheit nur eins: Der billige Jakob, der mit ein paar Gutscheinen abgespeist wird. Die, die ihn ehren, in der Regel Politiker, sind dagegen hoch bezahlt, bei oft weniger risikovollen Tätigkeiten (als z.B. ein Feuerwehrkamerad) und mit weniger volkswirtschaftlichem Nutzen. Ohne die Freiwilligen hingegen würde das System komplett zum Stehen kommen.
So finde ich es angemessen, dass zumindest in der Kirche darüber nachgedacht wird, den Ehreamtlern ein Salär zu geben.
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A.kriecher
13.05.2019, 06.53 Uhr
Kirche und Pflegeheime
Wo ist der Unterschied zwischen einem Pflegeheim kirchlich geführt oder privat geführt? Eigentlich gibt es keinen, beide sind Gewinn orientiert und zwar auf kosten der Pflegenden und den zu Pflegenden. Die Kirche hat aber den Vorteil, daß sie auf Grund von Aberglaube besser ehrenamtliche Helfer mobilisieren kann um ihre Gewinne zu steigern.
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tannhäuser
13.05.2019, 12.55 Uhr
Wer denkt...
...dass Pflegedienste unter dem Dach einer kirchlichen Organisation nicht gewinnorientiert arbeiten wollen oder müssen glaubt sicherlich auch daran, dass ALLE Abgeordneten des Bundestags gerne freiwillig auf Ihre regelmässigen Diätenerhöhungen verzichten würden und sowas wie "soziales Gewissen" in ihrem Wortschatz existiert.
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