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Do, 15:33 Uhr
09.05.2019
Ost Mobilitäten - Eine Sonderausstellung

Historische Fahrzeuge im modernen Ambiente

Moderne Architektur und historische Fahrzeuge sind im Rahmen einer Sonderausstellung ein hervorragender Kontrast um Menschen zum Verweilen, zum Erinnern aber auch zum Konsumieren, einzuladen. Hubert Rein blickt auf eine außer- und ungewöhnliche Ausstellung zurück...


Die Geschäftsleitung der Nordhäuser Südharz Galerie, setzte dabei auf Erfahrungen, die sie seit 2015 nun in der 3. Auflage zu verschiedenen fahrzeugtechnischen Themenbereichen gesammelt hatte, um ihren Kunden ein weiteres technisch historisches Angebot zu unterbreiten.

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Die erste Ausstellung des Ost Klassiker Klub Wolkramshausen in der überwiegend von Stahl und Glas geprägten modernen Architektur fiel 2015 noch von den räumlichen Angebot einer Ausstellungsfläche mit 80 Quadratmeter doch noch etwas bescheidener aus.

Das damalige Thema bezog sich auf die 60jährige Geschichte der Motorroller in der ehemaligen DDR, einschließlich der Produktion formschöner Motorroller der ehemaligen CSSR. Dann folgte in einer weiteren Filiale des Unternehmens in der Nachbarstadt Sondershausen eine Ausstellung zum Thema Mopeds und Kräder der Marke Simson Suhl, bezogen auf den Zeitraum von 1949 – 1990. Beide Ausstellungen waren damals erfolgreich und zogen viele Besucher auch in die zahlreichen Geschäfte des Unternehmens.

Die 3. Auflage, nun wieder in der Nordhäuser Südharz Galerie, fand vom 28. April bis 5. Mai mit dem Thema „Ost Mobilitäten“ statt. Dazu wurden nun fünf Ausstellungsflächen auf zwei Etagen mit über 250 Quadratmeter Ausstellungsfläche bereitgestellt. In der Planungsphase mussten leider einige bauliche Gegebenheiten und Sicherheitsvorschriften beachtet werden, so dass nicht jedes ursprünglich vorgesehene Fahrzeug ausgestellt werden konnte. Inhaltlich gingen die Mitglieder des Ost Klassiker Klubs Wolkramshausen grundsätzlich davon aus, dass die einstigen technischen Produkte der 40 jährigen Geschichte im Fahrzeugbau des Ostens eine objektivere Bewertung in der Ausstellung erfahren sollten.

Dem oft verbreiteten negativen Image, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Marktbereinigung nach der Politischen Wende sollte eine positivere Aussage, ergänzt durch eine moderne Präsentation, entgegen gesetzt werden. Denn im geschichtlichen Rückblick auf die Zeit der Deutschen Teilung und dem damit oft verbundenen Vergleich im Fahrzeugbau, waren die Entwicklungen maßgeblich von den jeweiligen politischen Systemen geprägt.

Die damalige BRD, insbesondere auch die Fahrzeugindustrie profitierte vom sogenannten Wirtschaftswunder, welches überwiegend durch Amerika aus strategischen Gründen sehr befördert wurde. Der Osten Deutschlands, der besonders unter hohen Reparationsleistungen an die damalige Besatzungsmacht UdSSR und unter geringen Rohstoff Ressourcen leiden musste, hatte es deutlich schwerer, eigene Fahrzeugkonzepte zu entwickeln obwohl es hervorragendes Personal gab.

In den 40 Jahren der DDR wurden trotz aller Widrigkeiten eine breite Palette an Fahrzeugen aller Kategorien, beginnend mit Hilfsmotoren an Fahrrädern, erste 50 ccm Mopeds wie dem Simson SR 1 aber auch Motorräder mit 250 ccm und 350 ccm wie die AWO und die EMW gebaut. Gleiche Leistungen wurden aber auch im Nutzfahrzeugsektor erbracht. Sie waren erste erfolgreiche Grundsteine der Sozialistischen Wirtschaft aber auch erste Schritte in eine neue Mobilität der einstigen DDR - Bürger. Auch die Anfangsproduktion von PKW `s erfolgte nach dem 2. Weltkrieg noch auf Vorkriegsentwicklungen und restlichen Materialbeständen u. a. der Marken DKW und BMW.

Mit der Gründung der DDR am 07.10.1949 entstand unter dem Markenzeichen IFA sehr rasch eine eigene Fahrzeugproduktion, beginnend mit der PKW - Herstellung des P 70 in 3 Varianten und in dessen Folge mit der Trabant-Serie am Standort in Zwickau. Auch eine Erfolgsgeschichte vollzog sich am Standort in Eisenach mit dem Nachfolgermodell des IFA F 9, dem PKW Wartburg 311, der in einer Vielzahl von Nutzungsvarianten vom Transporter über Limousinen, Kombi, Kübelwagen bis zu der absolut schönen Sportausführung, dem Wartburg 313 S geplant und auch mit Erfolg im Ausland verkauft wurden.


In der Ausstellung wurden 25 historische Mopeds, Krädern, Motorrollern, PKW und Kleintransporter gezeigt. Unter der Schirmherrschaft der Thüringer Ministerin für Landwirtschaft und Infrastruktur, Frau Birgitt Keller, die auch persönlich an der Eröffnung teilnahm, sollte an die Zeit erinnert werden, in der auch im Osten kluge Fahrzeugkonzepte entwickelt wurden in denen neben der Technik und der Ästhetik im Fahrzeugbau aber auch die Spielregeln einer irren Weltpolitik zu finden sind.

Die Planungsüberlegungen zu der Ausstellung „Ost Mobilitäten“ fanden im Vorfeld auch das Interesse einiger Unternehmen im Südharzbereich wie z. B. die Firma „Schuhe von Arabell“, das Autohaus Impens, die Spedition St. Eckhardt und die Firma für Fußbodenverlegung von Uli Reinhardt, die sich in unterschiedlicher Weise an der Durchführung des Vorhabens beteiligten. Durch deren Mitwirkung war es erst möglich, diese Ausstellung mit Erfolg durchzuführen. Das öffentliche Interesse am Besuch der Ausstellung wurde auch maßgeblich durch eine sehr positive Berichterstattung des Mitteldeutschen Rundfunk in Thüringen und durch die regionalen Printmedien sehr befördert.

Trotz aller Mühe steht für die Beteiligten der Ausstellung fest, dass auch historische Ost-Fahrzeuge, grundsätzlich einen wichtigen Beitrag zur technischen Bildung und zur Heimatverbundenheit leisten können. Darüber hinaus ist die Bemühung um den Erhalt der historischen Fahrzeuge ein nicht zu unterschätzender Finanz-und Wirtschaftsfaktor und im Rahmen von Ausstellungen oder bei Wettbewerben sind sie Publikumsmagneten.
Hubert W. Rein, Vorsitzender des Ost Klassiker Klub Wolkramshausen
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Ost Mobilitäten (Foto: privat)
Autor: red

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