Mi, 07:00 Uhr
24.04.2019
Internationaler Tag des Versuchstieres am 24. April
Was Verbraucher tun können
Anlässlich des heutigen Internationalen Tags des Versuchstieres erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einer Gesamtstrategie zum Ausstieg aus Tierversuchen. Während die Politik bislang untätig bleibt, fühlen sich viele Menschen angesichts von fast drei Millionen Tieren, die in Deutschland pro Jahr in Versuchen verbraucht werden, machtlos...
Sterben für Botox (Foto: Tierschutzbund Deutschland)
Der Deutsche Tierschutzbund gibt Tierfreunden Tipps an die Hand, wie sie selbst Einfluss nehmen können – auch wenn die Möglichkeiten begrenzt sind.
Es braucht endlich eine konkrete politische Strategie um aus Tierversuchen auszusteigen. Tierversuchsfreie Alternativmethoden müssen viel stärker gefördert werden und zur Anwendung kommen, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Kritik übt er auch an der Großen Koalition, die in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hatte, Tierversuche langfristig komplett ersetzen zu wollen: Anstrengungen in diese Richtung sind nicht erkennbar.
Gerade im Bereich der Grundlagen- und der angewandten Forschung kann man als Einzelner keinen Einfluss nehmen. Auch bei Medikamenten und Produkten wie Reinigungsmitteln oder Wandfarben gibt es für Verbraucher kaum eine Alternative beim Einkauf, weil gesetzliche Regelungen nach wie vor zur Marktzulassung eine Prüfung der Inhaltsstoffe oder der Produkte im Tierversuch vorschreiben.
Es bleibt daher für den Verbraucher nur die Möglichkeit, derartige Produkte sparsam zu verwenden oder ganz auf sie zu verzichten. Direkten Einfluss nehmen kann man mit der eigenen Kaufentscheidung aber bei kosmetischen Produkten, erklärt Kristina Wagner, Leiterin des Referats für Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund. Tierversuche für fertige kosmetische Produkte und für neue kosmetische Inhaltsstoffe sind zwar in der EU mittlerweile nicht mehr erlaubt.
Artikel, die alte Inhaltsstoffe enthalten, für die Tierversuche durchgeführt wurden, finden sich weiterhin in den Verkaufsregalen. Zudem beziehen sich die Verbote nur auf Inhaltsstoffe, die ausschließlich für kosmetische Zwecke zum Einsatz kommen. Kosmetikhersteller dürfen also weiterhin chemische Substanzen verwenden, die in anderen Produkten, etwa Reinigungsmitteln, Wandfarben oder Medikamenten, eingesetzt werden und für die Tierversuche vorgeschrieben sind.
Verbraucher, die dies nicht unterstützen möchten, können sich an der Kosmetik-Positivliste des Deutschen Tierschutzbundes orientieren, so Wagner. Die darin aufgeführten Hersteller führen keine Tierversuche durch und verwenden nur Inhaltsstoffe, die seit 1979 nicht mehr im Tierversuch getestet wurden.
Autor: red
Der Deutsche Tierschutzbund gibt Tierfreunden Tipps an die Hand, wie sie selbst Einfluss nehmen können – auch wenn die Möglichkeiten begrenzt sind.
Es braucht endlich eine konkrete politische Strategie um aus Tierversuchen auszusteigen. Tierversuchsfreie Alternativmethoden müssen viel stärker gefördert werden und zur Anwendung kommen, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Kritik übt er auch an der Großen Koalition, die in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hatte, Tierversuche langfristig komplett ersetzen zu wollen: Anstrengungen in diese Richtung sind nicht erkennbar.
Gerade im Bereich der Grundlagen- und der angewandten Forschung kann man als Einzelner keinen Einfluss nehmen. Auch bei Medikamenten und Produkten wie Reinigungsmitteln oder Wandfarben gibt es für Verbraucher kaum eine Alternative beim Einkauf, weil gesetzliche Regelungen nach wie vor zur Marktzulassung eine Prüfung der Inhaltsstoffe oder der Produkte im Tierversuch vorschreiben.
Es bleibt daher für den Verbraucher nur die Möglichkeit, derartige Produkte sparsam zu verwenden oder ganz auf sie zu verzichten. Direkten Einfluss nehmen kann man mit der eigenen Kaufentscheidung aber bei kosmetischen Produkten, erklärt Kristina Wagner, Leiterin des Referats für Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund. Tierversuche für fertige kosmetische Produkte und für neue kosmetische Inhaltsstoffe sind zwar in der EU mittlerweile nicht mehr erlaubt.
Artikel, die alte Inhaltsstoffe enthalten, für die Tierversuche durchgeführt wurden, finden sich weiterhin in den Verkaufsregalen. Zudem beziehen sich die Verbote nur auf Inhaltsstoffe, die ausschließlich für kosmetische Zwecke zum Einsatz kommen. Kosmetikhersteller dürfen also weiterhin chemische Substanzen verwenden, die in anderen Produkten, etwa Reinigungsmitteln, Wandfarben oder Medikamenten, eingesetzt werden und für die Tierversuche vorgeschrieben sind.
Verbraucher, die dies nicht unterstützen möchten, können sich an der Kosmetik-Positivliste des Deutschen Tierschutzbundes orientieren, so Wagner. Die darin aufgeführten Hersteller führen keine Tierversuche durch und verwenden nur Inhaltsstoffe, die seit 1979 nicht mehr im Tierversuch getestet wurden.