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Di, 13:31 Uhr
09.04.2019
Zuschüsse für 1.040 Langzeitarbeitslose

Millionen gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Endlich wieder ein richtiger Job: Im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit bekommt der Landkreis Nordhausen zusätzliche sechs Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. Damit werden bis zum Jahr 2022 insbesondere Lohnzuschüsse für Unternehmen bezahlt, die Langzeitarbeitslose regulär anstellen. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt mit...

Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen aus dem Bundesarbeitsministerium. Demnach erhalten die Jobcenter in ganz Thüringen im Rahmen des „Teilhabechancengesetzes“ 118 Millionen Euro zur Förderung von Langzeitarbeitslosen. Der stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Harald Buntfuß spricht von einem überfälligen „Kraftakt am Arbeitsmarkt“.

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Die Bundesmittel könnten dafür sorgen, einen großen Teil der Menschen, die oft seit Jahren ohne Job sind, in „Lohn und Brot“ zu bringen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gibt es im Kreis Nordhausen aktuell rund 1.040 Langzeitarbeitslose. Ihre Zahl ging zwar in den vergangenen zehn Jahren um 62 Prozent zurück – „ist aber mit Blick auf die gute Lage am Arbeitsmarkt immer noch viel zu hoch“, so die IG BAU.

Die Gewerkschaft begrüßt insbesondere, dass sich die Zuschüsse an Tariflöhnen statt nur am Mindestlohn orientieren. „Langzeitarbeitslose werden nicht als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt. Wenn im Betrieb ein Tarifvertrag gilt, dann werden auch sie nach Tarif bezahlt und nicht mit dem Mindestlohn von aktuell 9,19 Euro pro Stunde abgespeist“, betont Buntfuß. Ein drängendes Problem in Branchen, die von körperlich harter Arbeit geprägt sind, bleibe aber weiter ungelöst: In der Langzeitarbeitslosigkeit landen nach Beobachtung der IG BAU auch viele Beschäftigte, die zu krank für eine vollschichtige Arbeit, zu gesund für die Erwerbsminderungsrente oder zu jung für die Altersrente sind.

Es sei nicht einzusehen, warum langjährig Beschäftigte mit körperlichen Einschränkungen erst in die Arbeitslosigkeit gehen müssten, bevor der Staat Lohnkostenzuschüsse gewähre, so Buntfuß. „Besser wäre es, ihre Kompetenz im Betrieb zu halten und die Einsatzmöglichkeiten im Betrieb flexibel zu fördern. Eine passende Lösung ist das von der IG BAU vorgeschlagene Altersflexi-Geld, das jetzt schnell angepackt werden muss.“

Um Langzeitarbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen, sei es zudem nötig, deutlich mehr für die Qualifizierung zu tun, so der Gewerkschafter. „Wer seit Jahren arbeitslos ist, muss erst einmal fit gemacht werden, um im Arbeitsalltag klarzukommen. Dabei ist die technische Entwicklung rasant. Auf dem Bau waren Smartphones und Tablets noch vor ein paar Jahren eine Seltenheit – heute ist der souveräne Umgang damit häufig ein Muss.“

Das seit Januar geltende Teilhabechancengesetz sieht Lohnzuschüsse für Langzeitarbeitslose für die Dauer von bis zu fünf Jahren vor. Für Menschen, die mehr als sechs Jahre lang arbeitslos waren, übernimmt das Jobcenter die Lohnkosten über drei Jahre voll. Bei Arbeitslosen, die mindestens zwei Jahre ohne Job waren, liegt der Zuschuss für Unternehmen bei 75 Prozent im ersten und 50 Prozent im zweiten Jahr. Weitere Infos gibt es im Netz auf der Seite des Bundesarbeitsministeriums: www.bmas.de/DE/Schwerpunkte/Sozialer-Arbeitsmarkt/sozialer-arbeitsmarkt
Autor: red

Kommentare
Mister X
09.04.2019, 17.06 Uhr
Langzeitarbeitslosigkeit
Herr Buntfuß, wenn ich das schon höre, „118 Millionen Euro zur Förderung von Langzeitarbeitslosen“. Solche Programme gibt es schon seit Jahrzehnten und gebracht hat es bisher nichts. Die einzigen die an den Förderungen verdienen, sind die Arbeitgeber.

Herr Buntfuß wissen Sie, dass Deutschland den GRÖSSTEN Niedriglohnsektor von Europa hat. Prekäre Arbeitsstellen haben in Deutschland Hochkonjunktur. Gegen diese Dinge sollte die Gewerkschaft vorgehen, aber was macht man stattdessen, man feiert sich weil man einen Skandalösen Mindestlohn bekommen hat.

Die Arbeitgeber lachen sich krank über so ein Fördergesetz. Sie bekommen Geld vom Staat und die Arbeitskräfte zum Spottpreis dazu. Solche nichts bringenden Förderungen entspringen unseren Elitepolitikern. Die von unseren Steuergeldern Leben und nicht einmal so schlecht, wie man so hört
Pe_rle
09.04.2019, 17.54 Uhr
Langzeitarbeitslosigkeit
" Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gibt es im Kreis Nordhausen aktuell rund 1.040 Langzeitarbeitslose. Ihre Zahl ging zwar in den vergangenen zehn Jahren um 62 Prozent zurück"
aber nicht weil man sich um Sie gekümmert hat,sondern weil man sie Zwangsverentet hat.
Petra G
10.04.2019, 07.31 Uhr
Nicht ganz Pe_rle
nicht erfaßt werden Langzeitarbeitslose die in einer so genannte Bildungsmaßnahme sind. Sprich die sind in eine Bildungswerk wo sie dort zum Beispiel Bilder ausmalen oder basteln oder stricken oder oder . Nicht erfaßt sind die 1 Euro Jober. Was die wenigsten wissen das 1Milliarde Euro von Fördergelder für Langzeitarbeitslose anderweitig aus geben wurden ( Verwltungskosten/Aufstockung des Verwaltungsapparat )
Schultze
10.04.2019, 07.48 Uhr
Weniger Verwaltungsaufwand im Jobcenter wenn die Kunden weniger werden
Wenn die Arbeitslosen jetzt ein Job machen müssen und Druck auf die Kranken ausgeübt wird um sie aus dem Leistungsbezug rauszunehmen, was macht man dann mit den frei werdenden Fallmanegern im Arbeitsamt bzw Jobcenter, wenn es weniger Leistungsempfänger gibt?
Pe_rle
10.04.2019, 08.08 Uhr
Petra G.
stricken ,häckeln und malen bildet ungemein und ist dazu noch kreativ.Aber ob das dann einen Arbeitgeber beeindruckt den dann hoch gebildeten Arbeitnehmer einzustellen !!!!!!!!!!!
Aber Hauptsache die Zahlen stimmen am Monatsanfang und man kann Erfolge präsentieren
Sonntagsradler 2
10.04.2019, 08.20 Uhr
@ Schultze / zu Ihre Frage
»Was macht man dann mit den frei werdenden Fallmanagern...«
Die Älteren gehen in ihr wohlverdientes Ruhestadt!
Die Jüngeren müssen dann wohl wieder auf Amt. Aber diesmal vor dem Tisch und den Tresen! :-(.
geloescht.20220103
10.04.2019, 12.27 Uhr
Papiertiger
Seitdem sich die westdeutschen Wirtschaft den genannten Ostblock einverleibt hat, geht es mit den Gewerkschaften immer weiter bergab. Die Wirtschaftsbosse samt ihren politischen Handlangern, setzen alles daran die Gewerkschaften zu unterdrücken. Man gründet sogar eigene Gewerkschaften unter christlichen Decknamen, um die ordentlichen Gewerkschaften auszuhebeln. Deren Mitglieder gehen sogar auf die Straße, für schlechtere Arbeitsbedingungen und weniger Bezahlung.

Erinnern sie sich wie es war zur Einführung des Mindestlohn. Leider habe ich das Gefühl, das der DGB mit samt seinen Einzelgewerkschaften immer mehr auf Kuschelkurs zur Wirtschaft und seinen politischen Handlangern geht. Der Zusammenbruch der Gewerkschaften fing mit der Ära Schröder an. Die ehemalige Arbeiterpartei „SPD“ wandelt sich zur der Partei der Bosse. Wer hat den Niedriglohnsektor eingeführt, wer die Minijobs, die Endsendegesetze? Wen verdanken wir die vielen Leiharbeiter?

Alles Maßnahmen die zur maximalen Ausbeutung der Arbeitnehmer führen. Und was unternimmt die Gewerkschaft dagegen, man schreibt mal einen Artikel.
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