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Mo, 07:03 Uhr
11.03.2019
nnz-Forum

Seit 35 Jahren

Von dramatischen Straßen und engagierten Volksvertretern weiß Hans-Georg Backhaus im Forum der nnz zu berichten...

Solange es noch Schilder gibt... (Foto: Georg Backhaus) Solange es noch Schilder gibt... (Foto: Georg Backhaus)
Es geschah vor etwa 35 Jahren. Da wurde am Nordhäuser Geiersberg die Straße aufgerissen, um neue Versorgungsleitungen zu verlegen, die u.a. mit der Errichtung der Staatlichen Sonderschule (heute Förderzentrum Pestalozzi) im Zusammenhang standen. Eines Tages aber waren die Pflastersteine verschwunden…

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Nach Beendigung der Erdarbeiten wurde dann notgedrungen eine Bitumenschicht aufgetragen. Einige Jahre hielt diese auch. Doch seit rund 10 Jahren – so lange ist das schon zu beobachten – verändert sich der Straßenzustand dramatisch. In immer kürzen Abständen treten Risse auf, entstehen Schlaglöcher.

Seit dieser Zeit betreiben Bautrupps nahezu jährlich eine Art „Flickschusterei“. Erst vor wenigen Tagen war diese fragwürdige „Tradition“ erneut zu beobachten. Der Baufirma ist kein Vorwurf zu machen. Sie handelte – davon ist auszugehen – im Auftrag der Stadtverwaltung Nordhausen.

Nun frage ich mich und zahlreiche Anwohner, wie lange soll diese Art „Straßenreparatur“ noch so weitergehen? Wäre es nicht (nach dreieinhalb Jahrzehnten!) an der Zeit, den Altbitumen auszutauschen und eine sachgerechte Neupflasterung vorzunehmen? Das könnte auch abschnittsweise geschehen – je nach Verfügbarkeit von Baukapazitäten. Niemand fordert eine vollständige Instandsetzung der gesamten Straße. Es geht hier lediglich um Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes.

Im Herbst letzten Jahres wurde ein Teil der Käthe-Kollwitz-Straße mit einer Bitumendecke versehen. Auf die ursprüngliche Bepflasterung wurde verzichtet. Diese Steine, die vermutlich auf dem Nordhäuser Bauhof seitdem lagern, könnte man für die Instandsetzung des Geiersberges verwenden. Das müsste doch zu machen sein!

Die Hoffnung auf baldige Veränderung geht nicht nur an die Adresse des Nordhäuser Bauamtes, sondern gleichermaßen an die Mitglieder im Nordhäuser Stadtrat. Da gibt es nämlich einen Verkehrsausschuss, von dem man sich wünschen würde, dass deren Vertreter hin und wieder auch mal die Zustände bei Straßen und Gehwegen inspizieren und bei den zuständigen Fachämtern auf positive Veränderungen drängen.

In diesem Zusammenhang möchte ich an eine äußerst engagierte Stadtrats-“Truppe“ erinnern, die vor Jahren mit vorbildlichen Aktionen auf sich aufmerksam machte. Im Rahmen einer nnz-Serie über „150 Jahre SPD“ (siehe nnz-online vom 17. Juni 2013) schrieb ich damals: „Reichlich Schlagzeilen in der regionalen Presse lieferte weit über ein Jahrzehnt eine kleine Gruppe von SPD-Stadträten, zu denen anfangs Kurt Wolf (später als berufener Bürger), Georg Morch und Helmut Uebener gehörten. Alsbald gesellten sich noch Helmut Bornkessel und Volker Fütterer hinzu.

Sie alle stellten ihre Verantwortung als Volksvertreter nicht nur in der Teilnahmen an Stadtrats- und Ausschuss-Sitzungen unter Beweis, sondern weiteten ihr Engagement auch auf Stadt- und Ortschaftsbegehungen aus. Sie gingen nämlich Hinweisen und Kritiken von Bürgern nach, legten die Missstände offen und suchten im Zusammenspiel mit verantwortlichen Fachämtern und Einrichtungen nach praktikablen Lösungen.

Die Kontrolltouren betrafen schwerpunktmäßig mangelhafte Straßenbeleuchtung, problematische Ampelphasen, (…) fehlende Fußstreifen der Polizei, insbesondere (…) an einigen Brennpunkten im Innenstadtbereich. Die SPD-Stadträte waren damit Vorbild für andere Parteien, von denen derlei Aktivitäten nicht bekannt wurden.“

Das war einmal. In der Tat sind mir aktuell ähnliche Aktionen von Stadträten aller Parteien nicht bekannt. Das muss aber nicht so bleiben. In diesen Tagen und Wochen stellen die Parteien im Rahmen von Mitgliederversammlungen ihre Kandidatenlisten für die bevorstehenden Kommunalwahlen auf. Die SPD Nordhausen hat dies am kommenden Donnerstag im „Nordhaus“ vor. Da gibt es bei allen Parteien mitunter Kampfabstimmungen insbesondere um vordere Plätze.

Wie wäre es denn, wenn sich noch im Vorfeld der Wahl engagierte Alt-Volksvertreter bzw. diejenigen, die sich erstmals um einen Sitz im Stadtparlament bewerben, sich zusammentun und Unzulänglichkeiten aufgreifen, die dringend einer Veränderung bedürfen. Als Beispiel sei hier nochmals der Straßenzustand am Geiersberg genannt, oder auch die Situation Riemannstraße / Kreuzung Wallrothstaße, oder auch unsinnige Verkehrsschilder, defekte Gehwege, fehlende oder kaum noch zu erkennende Fahrbahnmarkierungen und vieles mehr.

Derlei Aktivitäten wären aus meiner Sicht der beste Wahlkampf. Kandidaten, die weit vor dem Wahltermin sichtbar engagiert im Interesse der Bürger arbeiten, haben weitaus bessere Chancen als diejenigen, die lediglich kurz vor dem Wahltag unter bunten Parteischirmen mit Faltblättern, Kugelschreibern, Bonbons und Kondomen werben und meinen, das werde schon genügen, um Wähler für sich zugewinnen.

Bleibt also die Hoffnung, dass vorrangig solche Kandidaten weitaus größere Chancen haben, einen Sitz im Stadtrat zu erlangen, die durch herausragendes Engagement im partnerschaftlichen Zusammenwirken mit der Verwaltung die Bezeichnung Volksvertreter auch verdienen.
Hans-Georg Backhaus
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Immer wieder nur Flick-Schusterei (Foto: Georg Backhaus)
Autor: red

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