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Do, 20:45 Uhr
07.03.2019
Park Hohenrode

Das Jahr im Park

Die Mitglieder der Bürgerstiftung und des Fördervereins des Park Hohenrode kamen heute zur ihrer Jahresverammlung zusammen um auf die vergangenen zwölf Monate zu blicken und um eine lange aufgeschobene Personalentscheidung zu treffen...

Park Hohenrode im Frühling (Foto: nnz-Archiv) Park Hohenrode im Frühling (Foto: nnz-Archiv)

Kaum ein Name ist so eng mit dem Wiederaufbau des Parks Hohenrode verbunden wie der von Gisela Hartmann. Die Mühen um die Renaissance von Park und Villa waren und bleiben eine Mammutaufgabe, die auf vielen Schultern lastet, in der Öffentlichkeit ist es aber bis heute Frau Hartmann, die als das Gesicht des Parks gelten kann.

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Auf eigenen Wunsch sollte die Ära Hartmann schon vor einem guten Jahr ihr Ende finden, doch es wurde ein Abschied auf Raten. Den Vorsitz des Fördervereins übernahm damals Hannelore Haase. Ihr Einstand sei nicht immer einfach gewesen, erklärte die Vereinsvorsitzende heute, Frau Hartmann habe ihr nicht nur große Fußstapfen, sondern auch ein großes Schrittmaß überlassen. Die Leitung für die Bürgerstiftung verblieb bis heute bei Frau Hartmann, man tat sich schwer einen gewillten Nachfolger zu finden, der die beträchtliche Verantwortung zu übernehmen bereit war.

Eine endgültige Entscheidung über die Nachfolge wurde heute mit der Wahl des Vorstandes zumindest auf die Zielgerade gebracht. Dem Vorstand der Stiftung werden in Zukunft Landschaftsarchitekt Björn Diener, Dr. Michael Flagmeyer und Tom Landsiedel angehören, der hierfür seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins aufgibt. Um den Vorstand komplett zu machen, bedarf es noch zweier Personalentscheidungen des Stadtrates. Erst wenn auch diese beiden ausstehenden Mitglieder des Vorstands gewählt sind, wird man über den Vorsitz bestimmen können, mit einer Entscheidung wird im April gerechnet.

Förderverein und Stiftung des Parks Hohenrode traten am Abend zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen (Foto: Angelo Glashagel) Förderverein und Stiftung des Parks Hohenrode traten am Abend zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen (Foto: Angelo Glashagel)

Im Zentrum des öffentlichen Teils stand denn auch weniger die Wahl als vielmehr das Leben und Wirken im Park. Das vergangene Jahr war für Hohenrode sowohl Segen als auch Fluch. Vom 2. Siesmayerlauf über das Parkfest, den Tag der offenen Gärten bis zum "Diner en blanc" und einer ganzen Reihe von anderen Veranstaltungen konnte man sich über strahlendes Wetter und entsprechenden Andrang freuen. Die andere Seite der Medaille war die anhaltende Trockenheit, die den Park vom Mai bis in den Herbst im Griff hatte. Knapp 100 Kubikmeter Wasser habe man vergossen, berichtete Jochen Einenckel, dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Stadt und die Feuerwehr habe man die Verluste glücklicherweise gering halten können.

Den ersten "Einschlag" im Park hatte zu Beginn des vergangenen Jahres das Sturmtief "Friederike" gebracht, 12 Bäume verlor man an das Unwetter. Hinzu kamen Pflanzen aus der Frühzeit des Parkes, die langsam in die Jahre gekommen sind und deren Standfestigkeit nicht mehr gegeben war. "Im Park ist es wie im heimischen Garten", sagte Einenckel, "fertig wird man nie, es gibt immer etwas zu tun."

Im Fall von Hohenrode heißt das vor allem: nachpflanzen. Einen besonderen Erfolg konnte man hier im vergangenen November mit der Wiederherstellung der alten Streuobstwiese feiern. In Anlehung an historische Dokumente konnten 15 neue Bäume gepflanzt werden, vor allem alte Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumensorten. Drei weitere Bäume sollen noch folgen.

Aber wo Licht ist, ist der Schatten nicht fern, so scheint es: bereits im Februar diesen Jahres hatte man weitere bedauernstwerte Verluste zu beklagen. Diesmal war es nicht Mutter Natur die ihren Tribut forderte, sondern das sinnfreie Wüten des Vandalismus. Fast ein dutzend junger Bäume wurden im oberen Bereich des Parks durch Unbekannte abgesägt. Pflanzen die man mit viel Mühe über den Sommer gerettet hatte, habe man so wieder verloren, sagte Einenckel.

Neupflanzungen soll es angesichts der ungeklärten Täterschaft nun erste einmal nicht geben, stattdessen werde man versuchen die gefallenen Bäume neu "aufzustauden" und frische Triebe heranzuziehen. Möglich ist das, wie so vieles andere im Park auch, durch den unermüdlichen Einsatz und die Unterstützung vieler Freiwilliger. Neben den "Giganten" des Parks, die sich an jedem zweiten Dienstag zum Arbeitseinsatz im Park treffen, bekommt man immer wieder auch Hilfe von außerhalb, sei es durch die Schüler des Humboldt-Gymnasiums die während der "Woche im Park" mit anpacken, durch junge Baumkletterer die sich um die Baumpflege kümmern, oder durch diverse Firmen die Know-How und Arbeitskraft umsonst zur Verfügung stellen. Die jüngste Kontribution kam vom Schlüsseldienst John in Form einer neuen Schließanlage für Villa und Kutscherhaus.

Den Helfern und Unterstützern gelte wie immer ein "riesengroßes Dankeschön!", sagte Hannelore Haase, das Ausmaß an Unterstützung das man bis heute erlebe, sei alles andere als selbstverständlich und müsse immer wieder gewürdigt werden. Im Park ist jeder Handschlag willkommen, möge er auch noch so klein sein, so Haase weiter, unter den "Giganten" würde man im neuen Jahr sehr gerne jüngere Mitglieder begrüßen.

Noch ist sie die Vorsitzende der Bürgerstiftung Hohenrode - Gisela Hartmann (Foto: Angelo Glashagel) Noch ist sie die Vorsitzende der Bürgerstiftung Hohenrode - Gisela Hartmann (Foto: Angelo Glashagel)

Durchweg gute Nachrichten hatte Gisela Hartmann vom Baugeschehen im Park zu berichten. Mit insgesamt 200 ehrenamtlich gefertigen Bauteilen konnte jüngst die Balustrade der Villa erneuert werden. Außerdem wurden im gesamten Haus, vom Dach bis zum Keller, neue Fenster angebracht. Auch die teure Schwammbekämpfung im Inneren nähert sich ihrem Ende, lediglich einige Türen müssen noch behandelt werden. Im Kutscherhaus und am Pavillon geht es ebenfalls voran. Mit dem stetigen Fortschritt wird inzwischen auch ein Nachdenken über die zukünftige Nutzung des Parks und seiner Gebäude realistischer, eine ganze Reihe an Vorstellungen steht derzeit im Raum.

Bei allem Fortschritt bleibt bis zum Start des Bundesgartenschau im Jahr 2021 noch viel zu tun. Hohenrode soll dann einer der Außenstandorte der Schau werden, dem Park und seinen Unterstützern steht also ein weiteres arbeitsreiches Jahr ins Haus.
Angelo Glashagel
Autor: red

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