Do, 18:10 Uhr
27.12.2018
Landrat konkretisiert Pläne zum Straßenbahnausbau
Straßenbahn 2024
Die Idee, die Nordhäuser Straßenbahnlinie zu verlängern, existiert schon länger. Landrat Matthias Jendricke konkretisierte nun seine Vorstellungen zum Ausbau des Schienenverkehrs und blickt weit über die Anbindung an den Albert-Kuntz-Sportpark hinaus...
Demnach könnte eine Anbindung über die Parkallee an das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) verschiedene Vorteile für den Verkehr in die Stadt hinein und in Richtung Südharz mit sich bringen. Der Bahnhof in Niedersachswerfen könnte dann zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt werden.
Geht es nach Landrat Matthias Jendricke, würde sich das in Zukunft ändern. Die Pläne des Landrates sehen vor, die Strecke der Straßenbahnlinie 2 eingleisig mit entsprechenden Haltestellen über die Parkalle am Albert-Kuntz-Sportpark (AKS) vorbei zu führen, hinter dem Kinderheim "Frohe Zukunft" die Zorge zu queren und einen Anschluss an das bestehende Netz der HSB zu schaffen. "Die Anbindung an das Stadion wäre eher ein zusätzlicher Baustein, nicht der eigentliche Vorteil", sagte Jendricke. Über die Anbindung könnten Fahrgäste aus dem nördlichen Landkreis Einrichtungen wie die beiden Gymnasien, das Landratsamt, das Badehaus oder eben auch den AKS direkt erreichen. Aktuell ist das auf der Schiene nur über den Combino Duo auf der Linie 10 mögich, der bis zum Bahnhof fährt. Von hier aus müssen wieder Busse zum Einsatz kommen.
Im Hintergrund steht die Aufgabe, einen größeren Teil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) elektrisch zu gestalten. In einem ersten Schritt hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung bereits die Anschaffung dreier Elektro-Busse und die Schaffung der nötigen Ladeinfrastruktur in Niedersachswerfen freigegeben. Die Busse sollen in Zukunft auf den Strecken zwischen Niedersachswerfen, Neustadt und Ellrich verkehren.
Beide Vorschläge wären mit erheblichen Aufwand verbunden, erläuterte Jendricke heute, die baulichen Hürden wären in Richtung Krimderode deutlich geringer. Im innerstädtischen Bereich müsstem bei einem Ausbau des Schienennetzes die Versorgungsträger wie Strom- und Wasserleitungen verlegt werden, da diese nicht unter den Gleisen verlaufen dürfen. Ein Gleiskörper auf der Straße sei zudem nicht förderfähig. Hinzu kämen Probleme in der weiteren Verkehrsplanung, etwa bei einer Querung des Taschenberges durch die Straßenbahn, die hier mindestens eine Ampelanlage nötig machen würde. Eine Verbindung in Richtung Bielen würde man aus diesen Gründen nicht über die Hallesche Straße führen, sondern vom Endpunkt in Nordhausen Ost über die Alte Leipziger Straße in Angriff nehmen, wobei das Einwohnerpotential, das man hier erreichen würde, deutlich geringer wäre als bei einem Ausbau in Richtung Krimderode und Niedersachswerfen.
In der Parkallee beliefe sich der Ausbau hingegen lediglich auf knappe 1,5 Kilometer Schiene, ließe sich zwischen der Straße und dem Fuß- und Radweg realisieren, wäre somit förderfähig und würde nicht durch umgebende Wohnbebauung beeinträchtigt. Eine Verbindung mit Oberleitung ließe sich theoretisch auch bis Niedersachswerfen realisieren, vorerst schwebt dem Landrat aber vor allem die Anbindung an das HSB-Netz und die Linie 10 in der Nähe des Schurzfells vor.
Zudem könnten im vorderen Bereich zwischen Parkschloss und AKS Parkplätze entstehen. "Dafür würde man sich von der dort bestehenden Kleingartenanlage trennen müssen", sagte Jendricke, auch wenn dieser Teil der Idee sicher nicht populär wäre, ließen sich die Kleingärten hier an attraktivere Standorte "umlegen", wenn man partnerschaftlich handele.
Die Elektromobilität wäre nicht der einzige Baustein, über den man nachdenken könne. So würde die Realisierung des Ausbaus auf der Strecke zwischen Ilfeld und Nordhausen auch den Einsatz weiterer Combino-Fahrzeuge nötig machen, Fahrzeuge die in Zukunft auch mit Wasserstoff- oder Brennstoffzelle anstatt mit Diesel angetrieben werden könnten.
Weiter denken hieße im nächsten Schritt, die konkreten Ideen zu diskutieren und dann ordentlich auf ihre Machbarkeit abzuklopfen. Bevor sich nicht Experten mit dem Thema befasst haben, will der Landrat denn auch keine konkrete Kostenschätzungen wagen. "Inhaltlich bin ich von der Idee so überzeugt, wie ich das in den 90er Jahrenvom Bau der Unterführung in der Freiherr-von-Stein Straße war", sagt Jendricke, gebe es die entsprechenden Fördermittel, wäre der Ausbau aber wohl keine "Hausnummer".
Und die könnten vorhanden sein. Das Land plane den Ausbau der Straßenbahnstädte in Thüringen, das sind neben Nordhausen vor allem Erfurt, Jena, Gotha und Gera, mit 300 Millionen Euro zu fördern, erklärte der Landrat. Zudem habe es von Seiten des Infrastrukturministeriums unter der ehemaligen Nordhäuser Landrätin Birgit Keller das Angebot an die Stadt gegeben, eine städtebauliche Entwicklungsstudie für den Bereich um den AKS zu finanzieren, ein Angebot das die Stadt bisher nicht angenommen habe. Hier könne man mit einer Mobilitätsstudie andocken und die Pläne untersuchen lassen um verlässliche Zahlen und Fakten zu erhalten, schlug Jendricke vor.
In jedem Fall würde die Umsetzung der Ideen noch eine Weile auf sich warten lassen. "Wir würden hier nicht im nächsten oder übernächsten Jahr anfangen zu bauen, so etwas braucht Zeit, es würden noch mindestens fünf Jahre ins Land gehen", sagte Jendricke. Die Zeit zu diskutieren sei aber jetzt, die Politik müsse vorausdenken, sonst renne man am Ende hinterher.
Angelo Glashagel
Autor: redDemnach könnte eine Anbindung über die Parkallee an das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) verschiedene Vorteile für den Verkehr in die Stadt hinein und in Richtung Südharz mit sich bringen. Der Bahnhof in Niedersachswerfen könnte dann zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt werden.
Der große Wurf
Aktuell fährt man in den Stoßzeiten von Niedersachswerfen aus im Doppelverkehr, sprich mit Bahn und Bus. Vor allem der Schülerverkehr in die städtischen Gymnasien kann von der Schiene allein nicht aufgefangen werden, weswegen Busse zum Einsatz kommen müssen.Geht es nach Landrat Matthias Jendricke, würde sich das in Zukunft ändern. Die Pläne des Landrates sehen vor, die Strecke der Straßenbahnlinie 2 eingleisig mit entsprechenden Haltestellen über die Parkalle am Albert-Kuntz-Sportpark (AKS) vorbei zu führen, hinter dem Kinderheim "Frohe Zukunft" die Zorge zu queren und einen Anschluss an das bestehende Netz der HSB zu schaffen. "Die Anbindung an das Stadion wäre eher ein zusätzlicher Baustein, nicht der eigentliche Vorteil", sagte Jendricke. Über die Anbindung könnten Fahrgäste aus dem nördlichen Landkreis Einrichtungen wie die beiden Gymnasien, das Landratsamt, das Badehaus oder eben auch den AKS direkt erreichen. Aktuell ist das auf der Schiene nur über den Combino Duo auf der Linie 10 mögich, der bis zum Bahnhof fährt. Von hier aus müssen wieder Busse zum Einsatz kommen.
Im Hintergrund steht die Aufgabe, einen größeren Teil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) elektrisch zu gestalten. In einem ersten Schritt hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung bereits die Anschaffung dreier Elektro-Busse und die Schaffung der nötigen Ladeinfrastruktur in Niedersachswerfen freigegeben. Die Busse sollen in Zukunft auf den Strecken zwischen Niedersachswerfen, Neustadt und Ellrich verkehren.
Landrat Matthias Jendricke konkretisierte am Nachmittag seine Pläne für den Ausbau der Nordhäuser Straßenbahn (Foto: Angelo Glashagel)
Die Alternativen
Die grundsätzliche Idee die Straßenbahnverbindung in Richtung Krimderode zu erweitern, hatte Jendricke schon 2012 während seiner Zeit im Rathaus in die Diskussion gebracht. Nachdem der Landrat seine Vorstellungen jüngst wieder in das Licht der allgemeinen Aufmerksamkeit gerückt hat, wurden auch andere Alternativen in den Raum gestellt, etwa eine Streckenführung in Richtung Hochschule oder gen Bielen.Beide Vorschläge wären mit erheblichen Aufwand verbunden, erläuterte Jendricke heute, die baulichen Hürden wären in Richtung Krimderode deutlich geringer. Im innerstädtischen Bereich müsstem bei einem Ausbau des Schienennetzes die Versorgungsträger wie Strom- und Wasserleitungen verlegt werden, da diese nicht unter den Gleisen verlaufen dürfen. Ein Gleiskörper auf der Straße sei zudem nicht förderfähig. Hinzu kämen Probleme in der weiteren Verkehrsplanung, etwa bei einer Querung des Taschenberges durch die Straßenbahn, die hier mindestens eine Ampelanlage nötig machen würde. Eine Verbindung in Richtung Bielen würde man aus diesen Gründen nicht über die Hallesche Straße führen, sondern vom Endpunkt in Nordhausen Ost über die Alte Leipziger Straße in Angriff nehmen, wobei das Einwohnerpotential, das man hier erreichen würde, deutlich geringer wäre als bei einem Ausbau in Richtung Krimderode und Niedersachswerfen.
In der Parkallee beliefe sich der Ausbau hingegen lediglich auf knappe 1,5 Kilometer Schiene, ließe sich zwischen der Straße und dem Fuß- und Radweg realisieren, wäre somit förderfähig und würde nicht durch umgebende Wohnbebauung beeinträchtigt. Eine Verbindung mit Oberleitung ließe sich theoretisch auch bis Niedersachswerfen realisieren, vorerst schwebt dem Landrat aber vor allem die Anbindung an das HSB-Netz und die Linie 10 in der Nähe des Schurzfells vor.
Die Nebeneffekte
Und Jendricke geht noch weiter. Mit einem Ausbau entlang der Parkallee würden sich auch städtebaulich neue Potentiale auftun. Das Areal zwischen dem AKS, dem Schotterweg zum Gumpetal und dem Parkplatz am Zollhäuschen wird dieser Tage vor allem von Wiesengrün und ein wenig Gehölz dominiert. Ein Ausbau der Infrastruktur würde hier die Attraktivität für Wohnbebauung erhöhen und ein Gebiet erschließen, das so im innerstädtischen Bereich nicht mehr vorhanden sei. Anstatt Einfamilienhäusern und -villen, wie sie momentan in Nordhausen vornehmlich gebaut würden, wäre hier auch eine Reihenhausbebauung denk- und planbar. Zudem würde man das Areal um den Kuhberg mit erschließen können. Die "wilde" Wohnsiedlung aus DDR-Zeiten ist bis heute nicht gänzlich legal. Wollte man diesen Umstand beseitigen, müsste die Stadt hier die entsprechende infrastrukturelle Versorgung sicherstellen.
Mögliche Streckenführung über die Parkallee (rot), Areal für Wohnbebauung (blau), "wilde" Siedlung am Kuhberg (grün) (Foto: Angelo Glashagel)
Zudem könnten im vorderen Bereich zwischen Parkschloss und AKS Parkplätze entstehen. "Dafür würde man sich von der dort bestehenden Kleingartenanlage trennen müssen", sagte Jendricke, auch wenn dieser Teil der Idee sicher nicht populär wäre, ließen sich die Kleingärten hier an attraktivere Standorte "umlegen", wenn man partnerschaftlich handele.
Der Zeitplan
Als "Vision" möchte Jendricke seine Vorstellungen nicht verstanden wissen, der Begriff impliziere das seine Pläne fernab der Realität seien. Man werde die Elektromobilität in den kommenden Jahren als ergänzenden Faktor im ÖPNV haben. "Wenn das gefördert wird, dann müssen wir uns so aufstellen, das wir daran teilhaben können. Wenn wir jetzt nicht darüber diskutieren, stellen wir uns ins Abseits", sagte Jendricke.Die Elektromobilität wäre nicht der einzige Baustein, über den man nachdenken könne. So würde die Realisierung des Ausbaus auf der Strecke zwischen Ilfeld und Nordhausen auch den Einsatz weiterer Combino-Fahrzeuge nötig machen, Fahrzeuge die in Zukunft auch mit Wasserstoff- oder Brennstoffzelle anstatt mit Diesel angetrieben werden könnten.
Weiter denken hieße im nächsten Schritt, die konkreten Ideen zu diskutieren und dann ordentlich auf ihre Machbarkeit abzuklopfen. Bevor sich nicht Experten mit dem Thema befasst haben, will der Landrat denn auch keine konkrete Kostenschätzungen wagen. "Inhaltlich bin ich von der Idee so überzeugt, wie ich das in den 90er Jahrenvom Bau der Unterführung in der Freiherr-von-Stein Straße war", sagt Jendricke, gebe es die entsprechenden Fördermittel, wäre der Ausbau aber wohl keine "Hausnummer".
Und die könnten vorhanden sein. Das Land plane den Ausbau der Straßenbahnstädte in Thüringen, das sind neben Nordhausen vor allem Erfurt, Jena, Gotha und Gera, mit 300 Millionen Euro zu fördern, erklärte der Landrat. Zudem habe es von Seiten des Infrastrukturministeriums unter der ehemaligen Nordhäuser Landrätin Birgit Keller das Angebot an die Stadt gegeben, eine städtebauliche Entwicklungsstudie für den Bereich um den AKS zu finanzieren, ein Angebot das die Stadt bisher nicht angenommen habe. Hier könne man mit einer Mobilitätsstudie andocken und die Pläne untersuchen lassen um verlässliche Zahlen und Fakten zu erhalten, schlug Jendricke vor.
In jedem Fall würde die Umsetzung der Ideen noch eine Weile auf sich warten lassen. "Wir würden hier nicht im nächsten oder übernächsten Jahr anfangen zu bauen, so etwas braucht Zeit, es würden noch mindestens fünf Jahre ins Land gehen", sagte Jendricke. Die Zeit zu diskutieren sei aber jetzt, die Politik müsse vorausdenken, sonst renne man am Ende hinterher.
Angelo Glashagel
Kommentare
geogott
27.12.2018, 21.05 Uhr
Bestehendes erhalten sollte erst mal oberste Priorität haben
Wie wäre es wenn erst einmal die bestehende Infrastruktur im Landkreis Nordhausen erhalten werden würde!?!?!
Solche Vorschläge können umgesetzt werden, wenn alle anderen Straßen in einem guten Zustand sind.
Vielleicht sollte der Landrat mal die Straße Günzerode-Mauderode-Gudersleben fahren und dann mal darüber nachdenken, welches Projekt im Landkreis Priorität hat!
Es ist einfach abartig wie für AKS und Theater Unsummen an Geld ausgegeben werden und anderseits Straßen in einem derart schlechten Zustand sind, dass diese mit nicht mehr als 50 km/h befahren werden können.
Solche Vorschläge können umgesetzt werden, wenn alle anderen Straßen in einem guten Zustand sind.
Vielleicht sollte der Landrat mal die Straße Günzerode-Mauderode-Gudersleben fahren und dann mal darüber nachdenken, welches Projekt im Landkreis Priorität hat!
Es ist einfach abartig wie für AKS und Theater Unsummen an Geld ausgegeben werden und anderseits Straßen in einem derart schlechten Zustand sind, dass diese mit nicht mehr als 50 km/h befahren werden können.
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27.12.2018, 21.49 Uhr
Immer noch sehr hartnäckig,
der Herr Landrat & seine Vision.
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Rainer H.
27.12.2018, 22.12 Uhr
Mit der Straßenbahn in den Ruin
Es sind nur Visionen Herr Landrat, den die Ideen sind weit weg von der Realität. Wenn unsere Straßenbahnen und Busse von Fahrgästen auseinander brechen würden, wäre jede Idee überdenkbar. Aber unser ÖPNV wird außer zu Stoßzeiten von Schülern kaum genutzt.
Krimderode hat bereits zwei Straßenbahnanschlüsse. Eine Linie auf die Bundesstraße zu legen wäre mehr als eine Behinderung des Verkehrs. Bielen wäre viel interessanter.
Aber wie Zahlen aus der Vergangenheit zeigen, sind Straßenbahnen längst überholt. Zu hohe Wartung des Schienennetzes und der Fahrzeuge und stringente Linienbindung. Da ist der Einsatz moderner Linienbusse viel kostengünstiger.
Nun auch noch Wohnbebauung in den grünen Gürtel von Nordhausen zu bringen, nur um Schwarzbauten zu legalisieren ist dann noch der Gipfel!
Hier träumt ein Landrat, mehr nicht!
Krimderode hat bereits zwei Straßenbahnanschlüsse. Eine Linie auf die Bundesstraße zu legen wäre mehr als eine Behinderung des Verkehrs. Bielen wäre viel interessanter.
Aber wie Zahlen aus der Vergangenheit zeigen, sind Straßenbahnen längst überholt. Zu hohe Wartung des Schienennetzes und der Fahrzeuge und stringente Linienbindung. Da ist der Einsatz moderner Linienbusse viel kostengünstiger.
Nun auch noch Wohnbebauung in den grünen Gürtel von Nordhausen zu bringen, nur um Schwarzbauten zu legalisieren ist dann noch der Gipfel!
Hier träumt ein Landrat, mehr nicht!
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Hendi
28.12.2018, 09.38 Uhr
@Rainer H.
Zitat von Rainer H.:
"Aber wie Zahlen aus der Vergangenheit zeigen, sind Straßenbahnen längst überholt."
Das ist aber eine ziemlich steile These. Warum sind dann beispielsweise in Frankreich sei den 1990er Jahren mehr als 20 neue Straßenbahnbetriebe entstanden und warum gibt es sogar in den USA reihenweise neue Betriebe?
Zitat von Rainer H.:
"Zu hohe Wartung des Schienennetzes und der Fahrzeuge und stringente Linienbindung. Da ist der Einsatz moderner Linienbusse viel kostengünstiger."
Was ist mit der Wartung der Straßen? Die sieht man bei den Kosten des Busses natürlich nicht, dabei sind es ja vor allem schwerere Fahrzeuge (also z. B. Busse), die Straßen abnutzen. Das sieht man ja auch daran, dass an großen Busknotenpunkten schnell Spurrillen entstehen. Zudem mögen zwar die reinen Kosten vielleicht etwas höher sein, mit einer Straßenbahn spricht man aber auch deutlich mehr Fahrgäste an (nennt sich Schienenbonus). Nicht umsonst wird bei Straßenbahnhaltestellen mit einem größeren Einzugsbereich gerechnet. Zudem lässt sich eine Straßenbahn einfacher vom Straßenverkehr trennen und kommt damit schneller voran.
"Aber wie Zahlen aus der Vergangenheit zeigen, sind Straßenbahnen längst überholt."
Das ist aber eine ziemlich steile These. Warum sind dann beispielsweise in Frankreich sei den 1990er Jahren mehr als 20 neue Straßenbahnbetriebe entstanden und warum gibt es sogar in den USA reihenweise neue Betriebe?
Zitat von Rainer H.:
"Zu hohe Wartung des Schienennetzes und der Fahrzeuge und stringente Linienbindung. Da ist der Einsatz moderner Linienbusse viel kostengünstiger."
Was ist mit der Wartung der Straßen? Die sieht man bei den Kosten des Busses natürlich nicht, dabei sind es ja vor allem schwerere Fahrzeuge (also z. B. Busse), die Straßen abnutzen. Das sieht man ja auch daran, dass an großen Busknotenpunkten schnell Spurrillen entstehen. Zudem mögen zwar die reinen Kosten vielleicht etwas höher sein, mit einer Straßenbahn spricht man aber auch deutlich mehr Fahrgäste an (nennt sich Schienenbonus). Nicht umsonst wird bei Straßenbahnhaltestellen mit einem größeren Einzugsbereich gerechnet. Zudem lässt sich eine Straßenbahn einfacher vom Straßenverkehr trennen und kommt damit schneller voran.
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jens_bln
28.12.2018, 09.46 Uhr
Alternativen
Zitat: Aber wie Zahlen aus der Vergangenheit zeigen, sind Straßenbahnen längst überholt.
Allein in Westeuropa wurde in den letzten 25 Jahren in über 50 Städten die Straßenbahn wieder eingeführt. Paris, London, Madrid, Straßburg, Dublin,... Einfach mal googeln Renaissance der Straßenbahn”. Soviel zum Thema überholt”.
Zum Artikel:
Ich lebe in Berlin, habe aber einen großen Teil meines Lebens in Nordhausen verbracht. Straßenbahnen in Städten unter 100000 EW sind immer etwas schwieriger. Linie 1 ist unkritisch. Die 2 fährt leider immer etwas am Bedarf vorbei. Man könnte sie aufwerten, in dem man sie ab Altentor über eine kurze Neubaustrecke direkt an die HSB Station Altentor heranführt und dann weiter die vorhandene Trasse Richtung Ilfeld als Ersatz für die 10. Deren Führung zum Bhf durch das Industriegebiet könnte wieder aufgegeben werden. So wäre es aus meiner Sicht wirtschaftlicher. Man würde Salza, zumindest in Randlage, eine direkte Verbindung an das Stadtzentrum verschaffen. Besser als leer zur Parkallee und dann weiter durch den Wald” zum AKS. Für weniger als 1000 Zuschauer alle 14 Tage braucht man keine Straßenbahn.
Und wenn Nordhausen Elektromobilität fördern will, wie wäre es mit Zuschüssen für E-Bikes. Dazu Ausbau von Radwegen. Auch das würde den Autoverkehr verringern und damit die Stadt lebenswerter machen.
Allein in Westeuropa wurde in den letzten 25 Jahren in über 50 Städten die Straßenbahn wieder eingeführt. Paris, London, Madrid, Straßburg, Dublin,... Einfach mal googeln Renaissance der Straßenbahn”. Soviel zum Thema überholt”.
Zum Artikel:
Ich lebe in Berlin, habe aber einen großen Teil meines Lebens in Nordhausen verbracht. Straßenbahnen in Städten unter 100000 EW sind immer etwas schwieriger. Linie 1 ist unkritisch. Die 2 fährt leider immer etwas am Bedarf vorbei. Man könnte sie aufwerten, in dem man sie ab Altentor über eine kurze Neubaustrecke direkt an die HSB Station Altentor heranführt und dann weiter die vorhandene Trasse Richtung Ilfeld als Ersatz für die 10. Deren Führung zum Bhf durch das Industriegebiet könnte wieder aufgegeben werden. So wäre es aus meiner Sicht wirtschaftlicher. Man würde Salza, zumindest in Randlage, eine direkte Verbindung an das Stadtzentrum verschaffen. Besser als leer zur Parkallee und dann weiter durch den Wald” zum AKS. Für weniger als 1000 Zuschauer alle 14 Tage braucht man keine Straßenbahn.
Und wenn Nordhausen Elektromobilität fördern will, wie wäre es mit Zuschüssen für E-Bikes. Dazu Ausbau von Radwegen. Auch das würde den Autoverkehr verringern und damit die Stadt lebenswerter machen.
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Kilian Baltres
28.12.2018, 12.14 Uhr
Ist Herr Matthias Jendricke der neue Bürgermeister?
Ist Herr Matthias Jendricke der neue Oberbürgermeister von Nordhausen? Was sagt , eigentlich die Stadtverwaltung zu den Vorhaben? Oder, interessiert das im Rathaus niemand? K. Baltres
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Treuhänder
28.12.2018, 22.26 Uhr
Super Idee
Der Landrat hat Ideen zur Gestaltung unserer Stadt, Ideen die nicht standardisiert sind, wie Theater oder Feuerwache. Er überrascht immer wieder mit seinem Agieren. Er zeigt, dass Politik ihm sehr viel Spass macht. Hier hat einer sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Landrat ist immer für eine Überraschung gut. Nordhausen wird dadurch noch attraktiver für Investoren.
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Ndh09
29.12.2018, 10.54 Uhr
Zuschuss für E-Bikes...
...hört sich wunderbar an.
Straßenbahnen und Busse können nicht alle Ecken der Stadt erreichen. Durch die Bereitstellung von öffentlichen (E-)Bikes an zentralen End- und Haltepunkten könnten die Menschen auch alle Punkte der Stadt erreichen und nebenbei werden Kosten für Straßenabnutzung und teurer Schienenausbau eingespart.
Straßenbahnen und Busse können nicht alle Ecken der Stadt erreichen. Durch die Bereitstellung von öffentlichen (E-)Bikes an zentralen End- und Haltepunkten könnten die Menschen auch alle Punkte der Stadt erreichen und nebenbei werden Kosten für Straßenabnutzung und teurer Schienenausbau eingespart.
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