Mo, 11:00 Uhr
26.11.2018
ADAC Monitor zur Zufriedenheit mit der Mobilität auf dem Land
Ohne Auto läuft fast nichts
Vernachlässigt, ausgebremst und abgehängt – in der öffentlichen Wahrnehmung werden die Lebensverhältnisse im ländlichen Raum meist negativ bewertet. Besonders die Mobilität der Landbevölkerung gilt als verbesserungswürdig. Die Meinung der Menschen dort deckt sich mit diesem Bild jedoch nicht völlig, wie der aktuelle ADAC Monitor Mobil auf dem Land ermittelt hat...
Ohne Auto ist mal auf dem Land fast "aufgeschmissen" (Foto: ADAC/Michael Löwa)
Bei dieser repräsentativen Befragung zeigte sich, dass ein Großteil der in ländlichen Gemeinden Deutschlands lebenden Menschen mit seiner individuellen Mobilität durchaus zufrieden ist. Der ländliche Raum wird zwar als abgehängt gesehen, offenkundig gelingt es den Bewohnern aber recht gut, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren.
ADAC Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker: Es ist toll und für uns auch ein klein wenig überraschend, dass so viele Menschen auf dem Land mit ihrer Mobilität so zufrieden sind. Dennoch fühlen sich auch etliche abgehängt und ausgebremst, wünschen sich deutlich mehr Investitionen in innovative Mobilitätsangebote und schnelles Internet. Wir zeigen mit unserer Befragung deutlich auch, dass es einige benachteiligte Gruppen im ländlichen Raum gibt. Mobilität hat viel mit Daseinsvorsorge zu tun – dieser Aufgabe muss sich der Staat stellen und Angebote schaffen. Gerade der öffentliche Verkehr hat hier noch starkes Verbesserungspotenzial. Und klar ist: Ohne Auto geht auf dem Land auch in Zukunft so gut wie nichts.
Gespeist wird die hohe Zufriedenheit vor allem durch die gute Erreichbarkeit relevanter Ziele, wenn auch meist mit dem Auto. Das Gefühl, abgehängt zu sein, teilt jedoch trotz der alles in allem guten Ergebnisse die Mehrheit der Befragten. Insgesamt wurden knapp 3.400 Interviews in Gemeinden mit maximal 150 Einwohnern pro Quadratkilometer geführt.
Grafik (Foto: ADAC e.V.)
Die Auto- und Motorradfahrer (Motorisierter Individualverkehr, MIV) bilden die zufriedenste Gruppe unter den vier Mobilitätsarteten MIV, Öffentlicher Verkehr (ÖV), Fahrrad- und Fußverkehr. Die Mobilität auf dem Land wird extrem stark vom Pkw dominiert, er ist nahezu unverzichtbar. Fast jeder Befragte nutzt das Auto oder Krad mindestens gelegentlich, der Großteil sogar sehr häufig. Ein Unterschied ist jedoch bei den Altersgruppen erkennbar: 30- bis 64-Jährige sind mit MIV und ÖV erkennbar unzufriedener als die Älteren und die Jüngeren.
Die schlechtesten Bewertungen bekommt der ÖV. Fast die Hälfte nutzt ihn überhaupt nicht, nicht einmal jeder Zehnte ist Vielfahrer (Nutzung an 100 Tagen und mehr im Jahr). Auch flexible Mobilitätsangebote wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis spielen auf dem Land derzeit noch kaum eine Rolle. Anders als bei den anderen Verkehrsarten gibt es bei der Bewertung des ÖV eklatante Unterschiede zwischen den Bundesländern.
So schneiden Bus und Bahn in den alten Bundesländern deutlich schlechter ab als in Ostdeutschland. Die zufriedensten ÖV-Nutzer finden sich laut ADAC Untersuchung in Sachsen-Anhalt, dagegen landen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz auf den hinteren Plätzen. Gründe für das schlechte Abschneiden des ÖV sind fehlende Direktverbindungen, unzureichende Taktung und die als zu lang empfundene Fahrdauer.
Das Fahrrad spielt nur eine untergeordnete Rolle auf dem Land: Dies vor allem deshalb, weil wichtige Ziele damit nicht in akzeptabler Zeit erreicht werden können. Um den Radverkehr weiter zu fördern, müssten nach Ansicht der Befragten die Radwege ausgebaut und in Schuss gehalten werden.
Wenn es um die Erreichbarkeit wichtiger Ziele wie die Arbeitsstätte geht, sind Erwachsene über 18 Jahre deutlich zufriedener als junge Menschen. Deren Urteil, wie gut sie die Schule, das Kino oder Sporteinrichtungen erreichen, fällt entsprechend schlechter aus. Generell bewerten Jugendliche die Erreichbarkeit von Zielen, die ihnen besonders wichtig sind, mit Abstand am schlechtesten.
Autor: redOhne Auto ist mal auf dem Land fast "aufgeschmissen" (Foto: ADAC/Michael Löwa)
Bei dieser repräsentativen Befragung zeigte sich, dass ein Großteil der in ländlichen Gemeinden Deutschlands lebenden Menschen mit seiner individuellen Mobilität durchaus zufrieden ist. Der ländliche Raum wird zwar als abgehängt gesehen, offenkundig gelingt es den Bewohnern aber recht gut, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren.
ADAC Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker: Es ist toll und für uns auch ein klein wenig überraschend, dass so viele Menschen auf dem Land mit ihrer Mobilität so zufrieden sind. Dennoch fühlen sich auch etliche abgehängt und ausgebremst, wünschen sich deutlich mehr Investitionen in innovative Mobilitätsangebote und schnelles Internet. Wir zeigen mit unserer Befragung deutlich auch, dass es einige benachteiligte Gruppen im ländlichen Raum gibt. Mobilität hat viel mit Daseinsvorsorge zu tun – dieser Aufgabe muss sich der Staat stellen und Angebote schaffen. Gerade der öffentliche Verkehr hat hier noch starkes Verbesserungspotenzial. Und klar ist: Ohne Auto geht auf dem Land auch in Zukunft so gut wie nichts.
Gespeist wird die hohe Zufriedenheit vor allem durch die gute Erreichbarkeit relevanter Ziele, wenn auch meist mit dem Auto. Das Gefühl, abgehängt zu sein, teilt jedoch trotz der alles in allem guten Ergebnisse die Mehrheit der Befragten. Insgesamt wurden knapp 3.400 Interviews in Gemeinden mit maximal 150 Einwohnern pro Quadratkilometer geführt.
Grafik (Foto: ADAC e.V.)
Die Auto- und Motorradfahrer (Motorisierter Individualverkehr, MIV) bilden die zufriedenste Gruppe unter den vier Mobilitätsarteten MIV, Öffentlicher Verkehr (ÖV), Fahrrad- und Fußverkehr. Die Mobilität auf dem Land wird extrem stark vom Pkw dominiert, er ist nahezu unverzichtbar. Fast jeder Befragte nutzt das Auto oder Krad mindestens gelegentlich, der Großteil sogar sehr häufig. Ein Unterschied ist jedoch bei den Altersgruppen erkennbar: 30- bis 64-Jährige sind mit MIV und ÖV erkennbar unzufriedener als die Älteren und die Jüngeren.
Die schlechtesten Bewertungen bekommt der ÖV. Fast die Hälfte nutzt ihn überhaupt nicht, nicht einmal jeder Zehnte ist Vielfahrer (Nutzung an 100 Tagen und mehr im Jahr). Auch flexible Mobilitätsangebote wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis spielen auf dem Land derzeit noch kaum eine Rolle. Anders als bei den anderen Verkehrsarten gibt es bei der Bewertung des ÖV eklatante Unterschiede zwischen den Bundesländern.
So schneiden Bus und Bahn in den alten Bundesländern deutlich schlechter ab als in Ostdeutschland. Die zufriedensten ÖV-Nutzer finden sich laut ADAC Untersuchung in Sachsen-Anhalt, dagegen landen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz auf den hinteren Plätzen. Gründe für das schlechte Abschneiden des ÖV sind fehlende Direktverbindungen, unzureichende Taktung und die als zu lang empfundene Fahrdauer.
Das Fahrrad spielt nur eine untergeordnete Rolle auf dem Land: Dies vor allem deshalb, weil wichtige Ziele damit nicht in akzeptabler Zeit erreicht werden können. Um den Radverkehr weiter zu fördern, müssten nach Ansicht der Befragten die Radwege ausgebaut und in Schuss gehalten werden.
Wenn es um die Erreichbarkeit wichtiger Ziele wie die Arbeitsstätte geht, sind Erwachsene über 18 Jahre deutlich zufriedener als junge Menschen. Deren Urteil, wie gut sie die Schule, das Kino oder Sporteinrichtungen erreichen, fällt entsprechend schlechter aus. Generell bewerten Jugendliche die Erreichbarkeit von Zielen, die ihnen besonders wichtig sind, mit Abstand am schlechtesten.
Kommentare
Örzi
26.11.2018, 13.23 Uhr
Leider nur mit PKW
Ohne PKW ist man abgehängt. Der ÖVPN (wie er früher immer so schön genannt wurde) ist unzureichend und zu teuer. Ich bezahle um in die Kreisstadt zu kommen (weniger als 20 KM) für zwei Personen 8,20 €. Das macht man, wenn es sich vermeiden lässt, kein zweites mal.
PKW kann aber nur fahren, wer gesundheitlich und vom Lebensalter dazu in der Lage ist. Jetzt kommen allerdings die Ökospinner dazu, die glauben, wenn wir das Auto stehen lassen, werden wir die Welt vor dem Untergang bewahren.
Wer einen alten "Diesel" fährt sollte es vielleicht mit laufen versuchen.
PKW kann aber nur fahren, wer gesundheitlich und vom Lebensalter dazu in der Lage ist. Jetzt kommen allerdings die Ökospinner dazu, die glauben, wenn wir das Auto stehen lassen, werden wir die Welt vor dem Untergang bewahren.
Wer einen alten "Diesel" fährt sollte es vielleicht mit laufen versuchen.
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Leo 1A5
26.11.2018, 18.14 Uhr
Wer 20000km/Jahr
auf Arbeit fährt und in Drei Schichten auch an Wochenenden arbeitet und dafür max 2000€ Brutto verdient und rechnen muss , kommt auf absehbare Zeit am Diesel kaum vorbei.
Man muss zuverlässig auf Arbeit kommen auch im Winter und kann sich nicht alle 5 Jahre eine Neuwagen kaufen genauso wenig wie ein Elektroauto für 40000€ und Bus und Bahn sind auf dem Land auch keine Alternative am Wochenenden bzw. nach 21:00 Uhr oder an Feiertagen.
Wer auf den Diesel PKW angewiesen ist , um auf Arbeit zu fahren kann sich bei den derzeitigen Diskussionen nur an den Kopf fassen.
Der Diesel mit Partikelfilter und den Start/Stop Systemen macht für einen Überland/Pendler schon keinen Sinn weil so ein Fahrzeug muss normalerweise min. 200000 km laufen bis es sich amotisiert hat sprich 10 Jahre.
Weil niemand hat Lust nur für das Auto auf Arbeit zugehen. Aber die neueren Fahrzeuge zeigen schon bei 140000km Auflösungserscheinungen heißt man muss wieder investieren oder Wechseln.
Der Elektro Blödsinn macht überhaupt keinen Sinn für Arbeitnehmer auf dem Land weil zu Teuer und nicht Haltbar genug für den rauen Alltagsbetrieb auch im Winter bei - 15 Grad und Bergigen Gelände .
Also bleibt nur Diesel.
Man muss zuverlässig auf Arbeit kommen auch im Winter und kann sich nicht alle 5 Jahre eine Neuwagen kaufen genauso wenig wie ein Elektroauto für 40000€ und Bus und Bahn sind auf dem Land auch keine Alternative am Wochenenden bzw. nach 21:00 Uhr oder an Feiertagen.
Wer auf den Diesel PKW angewiesen ist , um auf Arbeit zu fahren kann sich bei den derzeitigen Diskussionen nur an den Kopf fassen.
Der Diesel mit Partikelfilter und den Start/Stop Systemen macht für einen Überland/Pendler schon keinen Sinn weil so ein Fahrzeug muss normalerweise min. 200000 km laufen bis es sich amotisiert hat sprich 10 Jahre.
Weil niemand hat Lust nur für das Auto auf Arbeit zugehen. Aber die neueren Fahrzeuge zeigen schon bei 140000km Auflösungserscheinungen heißt man muss wieder investieren oder Wechseln.
Der Elektro Blödsinn macht überhaupt keinen Sinn für Arbeitnehmer auf dem Land weil zu Teuer und nicht Haltbar genug für den rauen Alltagsbetrieb auch im Winter bei - 15 Grad und Bergigen Gelände .
Also bleibt nur Diesel.
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Kobold2
26.11.2018, 19.05 Uhr
Das sind doch Milchmädchenrechungen
8,20 € klingen erst einmal viel.
Gibt es eventuell auch Monats, oder Jahreskarten, bei denen man durch entsprechende Nutzung günstiger weg kommt?
Wie viel ist denn eine Fahrt mit dem PKW günstiger?
Kommt erstmal aufs Auto an?
Verbrauch für eine Kurzstreckenfahrt incl. erhöhtem Verschleiß. ?eventuell noch Parkgebühren?
In kürzeren Zeitintervallen zur Inspektion ....usw.
Da wird's langsam eng mit den Argumenten, auch wenn man zu zweit fährt.
Dann muss man die Nachbarn schon mitnehmen.
Ich finde, das hier zu viel Bequemlichkeit herrscht.
Wegen ein paar Minuten Verzögerungen, wird halt der Bus nicht genutzt. oder eine Fahrgemeinschaft nicht gebildet, aber über Kosten gejammert.
Es auch nicht belegt, aus welchem Vergleich die 200000Km stammen?
Aus persönlicher Erfahrung kann ich das nicht bestätigen.
Noch nicht mal mit einem Diesel, der höhere Fahrleisungen als mein vorheriger Benziner aufweist. Mir reichen im Vergleich zum vorherigen Auto 2000km jährlich um die höheren Steuern zu kompensieren.
Das zu einem kleinerem, leistungsschwächeren Benziner
Jetzt kommt mir nicht mit den Differenzen zum Neupreis.
Niemand wird gezwungen, sich ein neues Auto zu kaufen.
Es gibt reichlich Leasingrückläufer und zurückgegebene Firmenwagen is sehr gutem Zustand. Gebrauchtpreise muss man mit sich selbt ausmachen.
Aber wie soll man dass seinen Nachbarn erklären?
Aber, man muss das Geld auch haben, was man aus dem Fenster wirft.
Gibt es eventuell auch Monats, oder Jahreskarten, bei denen man durch entsprechende Nutzung günstiger weg kommt?
Wie viel ist denn eine Fahrt mit dem PKW günstiger?
Kommt erstmal aufs Auto an?
Verbrauch für eine Kurzstreckenfahrt incl. erhöhtem Verschleiß. ?eventuell noch Parkgebühren?
In kürzeren Zeitintervallen zur Inspektion ....usw.
Da wird's langsam eng mit den Argumenten, auch wenn man zu zweit fährt.
Dann muss man die Nachbarn schon mitnehmen.
Ich finde, das hier zu viel Bequemlichkeit herrscht.
Wegen ein paar Minuten Verzögerungen, wird halt der Bus nicht genutzt. oder eine Fahrgemeinschaft nicht gebildet, aber über Kosten gejammert.
Es auch nicht belegt, aus welchem Vergleich die 200000Km stammen?
Aus persönlicher Erfahrung kann ich das nicht bestätigen.
Noch nicht mal mit einem Diesel, der höhere Fahrleisungen als mein vorheriger Benziner aufweist. Mir reichen im Vergleich zum vorherigen Auto 2000km jährlich um die höheren Steuern zu kompensieren.
Das zu einem kleinerem, leistungsschwächeren Benziner
Jetzt kommt mir nicht mit den Differenzen zum Neupreis.
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Es gibt reichlich Leasingrückläufer und zurückgegebene Firmenwagen is sehr gutem Zustand. Gebrauchtpreise muss man mit sich selbt ausmachen.
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