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Do, 08:20 Uhr
08.11.2018
Orgelweihe in Görsbach

Ein klingender Schatz

Die Freude in der Kirchgemeinde Görsbach ist dieser Tage greifbar. Kein Wunder, kann man doch am Samstag kommender Woche in der Görsbacher St. Mauritius-Kirche erstmals wieder der Königin der Instrumente lauschen...

„Wir sind glücklich und dankbar, dass wir mit der Orgelweihe in Görsbach den Abschluss der Arbeiten feiern können“, verkündet ein strahlender Dirk Schröter, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates. Um 13.30 Uhr feiert die Gemeinde die Orgelweihe mit einem Festgottesdienst. Der Nordhäuser Kantor Michael Kremzow wird zu diesem Anlass die restaurierte Reubke-Orgel in ihrer ganzen Schönheit zum Klingen bringen. Er hatte sie auch Mitte April zu ihrem Abschied aus der Kirche gespielt.

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Im Anschluss erwartet die Gäste, nach den leiblichen Genüssen im Gasthaus „Zur Schweiz“, um 16.30 Uhr ein Vortrag Prof. Dr. Lutz Wille über die „Orgelbauerfamilie Reubke und ihr Wirken auf die Orgellandschaft in Mitteldeutschland“. Um 17.00 Uhr klingt der Festtag mit einem Orgelkonzert, gespielt von Michael Kremzow, aus. Der Kantor schwärmte beim Abschied vom Groove der Orgel, der sich hervorragend für jazzige Stücke eignet, man darf also gespannt sein.
Erst in diesem Jahr konnte die Kirchengemeinde nach langer Vorbereitungszeit, unzähligen Spendenaktionen und sorgfältiger Planung mit der Sanierung der historischen Reubke-Orgel beginnen.

Vor 140 Jahren erhielt die St. Mauritius-Kirche in Görsbach ihre Orgel. (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Vor 140 Jahren erhielt die St. Mauritius-Kirche in Görsbach ihre Orgel. (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz)

Vor 140 Jahren erhielt die St. Mauritius-Kirche in Görsbach ihre Orgel. „Der Erbauer, Emil Reubke, hat dabei ein ganzes Schatzkästlein an Klängen in die 23 Register gezaubert. Allerdings war dieser Schatz verblasst, verstimmt oder gar verstummt. Sieben Register spielten gar nicht mehr. Im Pedal spielte die Orgel autonom ein brummendes Klangcluster“, erzählt Michael Kremzow noch beeindruckt von seinem letzten Spiel im April. Dreck und Staub, Schmutz und Abnutzung machten ein virtuoses und gut zu hörendes Spiel fast unmöglich. Superintendent Andreas Schwarze erlebte den Abschied mit und war damals schon gespannt, was für ein klingender Schatz nach der Instandsetzung durch die Firma Hüfken aus Halberstadt hörbar würde.

63.400 Euro Gesamtkosten mussten aufgebracht werden. Zehntausend Euro hat die Gemeinde mit vielen Aktionen und Benefizkonzerten an Spenden gesammelt. Fast 100 Privatleute und Unternehmen haben teils hohe Summen gespendet. Die Stiftung Orgelklang beteiligte sich an den Kosten ebenso wie der Orgelfonds der EKM (Evangelische Kirche Mitteldeutschlands), Lottomittel, der Kirchenkreis Südharz, die Kreissparkasse sowie die Volksbank Nordhausen und die Gemeinde. Zudem wurde einiges in Eigenleistung saniert. „Die Orgelbauer erhielten bei diesen Arbeiten Unterstützung von einigen engagierten Mitgliedern der Kirchengemeinde, die unter Anleitung die Reinigung der Orgelpfeifen und des Inneren der Orgel übernahmen“, erinnert sich Hartmut Sebert, der stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, dankbar. Nun ist es so weit, der klingende Schatz wird am 17. November geborgen.
Regina Englert
Autor: red

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