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Di, 07:55 Uhr
16.10.2018
Info-Veranstaltung zum Regionalplan in Heringen

Werbetour gegen unsere Landschaft

Anders kann man den ausgesprochen gelungenen Beitrag von Herrn Glashagel als in Heringen nicht Anwesender nicht verstehen. Ein Landrat, der offenbar Werbung für weiteren Gipsabbau macht, ist desaströs, meint ein Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen...


Man muss sich das mal verbildlichen: Die Landschaft ist Jahrmillionen alt. Sie macht unseren Landkreis im POSITIVEN Sinne unverwechselbar, und ein Landrat verteidigt unter dem Strich ihre fortgesetzte Zerstörung.

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Seine Krokodilstränen, man müsse den nervigen Gipsfirmen mit noch mehr Abbauflächen entgegenkommen, um noch Schlimmeres zu verhindern, sind fadenscheinig. Ist denn das was ist, nicht schon schlimm genug, Herr Landrat? Seine Äußerungen offenbaren das, was den Bürger immer mehr stört: politische Unglaubwürdigkeit und Unzuverlässigkeit. Ich dachte immer, bei der SPD lernt man endlich.

Denn für nichts anderes hat Jendricke geworben, als für Neuverritzungen, die doch von allen regional agierenden Parteien stets abgelehnt wurden?

Die Blauäugigkeit mit der dieser Mann von den Gipsfirmen laut obigem Beitrag auch noch eine rechtsverbindliche Erklärung wünscht, nach dem geplanten Durchwinken des Regionalplanentwurfs später nicht noch mehr von unserer Landschaft zu stehlen, kann man mit dem Blick auf die niedersächsischen Verhältnisse getrost als Augenkleister abtun.

In Verkennung der wahren Zerstörungen fordert Jendricke zudem Millionen vom Land Thüringen für die von ihm favorisierten Zugeständnisse an die Gipsfirmen, statt das Geld von den verursachenden Firmen zu fordern. Schließlich machen diese Firmen Millionen mit dem Raubbau, kommen aber nicht einmal den Auflagen zur Rekultivierung ausreichend nach, von der Begleichung der so genannten externen Kosten, also dem Wert von zerstörter Landschaft und Biodiversität, ganz zu schweigen.

Die Veranstaltung in Heringen war wohl nichts weiter als ein Spiegelbild der deutschen Grundproblematik: Auf dem Papier und auf Schnittchenveranstaltungen spricht man schon gern über Nachhaltigkeit. Wird es aber konkret, hat die Umwelt vor den dem Wachstumszwang unterliegenden Wirtschaftsinteressen zurückzustehen. Überall sehen wir, welche fatalen Folgen diese Grundhaltung für die Menschheit hat.

Das Regionalplanmachergremium um Jendricke, Ehrhold, Klante und Rostek (wie sind sie überhaupt zu diesem Job gekommen?) kann zudem bezüglich grüner Ambitionen sowie Neutralität als komplett unverdächtig bezeichnet werden. Damit dürfte der weitere Weg des Regionalplanes vorgezeichnet sein. Bürgereinmischung hin oder her. Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, ist die nicht wirklich gewünscht. Das hat die Bevölkerung längst begriffen, - zum Wohlwollen der Unternehmen.

Kommt man beispielsweise mit Leuten auf Nordhäuser Straßen ins Gespräch, so hört man bezüglich Gipsabbau öfters ein: "Wir können ja sowieso nichts ändern."

Ja, wir leben in einer Scheindemokratie: In den Medien wurde einerseits für das Einmischen der Bürger in die RP-Diskussion geworben, aber offensichtlich eine bürgerferne Veranstaltung inszeniert, Abstumpfen vorprogrammiert. Und wer sich mit den Verhältnissen in Niedersachsen beschäftigt, der kommt nicht umhin, in Sachen Gipsabbau fragwürdige Netzwerke auszumachen, die Gesetze auch mal etwas weiter auslegen.

Weiterhelfen wird uns das jedenfalls nicht, wollen wir unsere Landschaft nicht ein paar Firmenchefs und deren Vertretern in der lokalen und überregionalen Politik überlassen.

In Hambach haben wir gesehen, was möglich ist, wenn Menschen sich nicht mehr im Sinne des Profits verschaukeln lassen wollen. 50.000 Teilnehmer bei einer Demonstration und 500.000 übergebene Unterschriften. Es wird Zeit, im Südharz von Hambach zu lernen.
Bodo Schwarzberg
Autor: red

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