Sa, 08:30 Uhr
25.08.2018
Angemerkt
Dampfloksteig – gut, aber ausbaufähig
Das ist wirklich mal eine gute Idee von den Südharzer Wanderwegsexperten. Sie scheinen zu sehen, dass der Harzer Hexenstieg im benachbarten Sachsen-Anhalt viel für den sanften Tourismus bringt. Er wird im Beitrag als positives Beispiel erwähnt. Ein bisschen Abkupfern - das kann nicht schaden. Auch die Anbindung an die HSB ist sinnvoll...
So weit muss es nicht gleich sein (Foto: B. Schwarzberg) So weit, wie auf diesem Schild, muss es ja nicht gleich sein; ein wenig mehr Vernetzung mit den "fernen" Harzregionen aber täte Not.
Da klingt sogar der bisher etwas vermiedene Gesamtharzer Gedanke an. Aber noch immer nicht genug: Zwar soll der Dampflokweg auch Eisfelder Talmühle und Sophienhof passieren, und damit Tore in den touristisch erfolgreicheren sachsen-anhaltischen Harz, wichtiger aber wäre meines Erachtens eine infrastrukturelle, wander- und gleichzeitig werbetechnische Vernetzung zunächst mit dem Harzer Hexenstieg.
Dampfloksteig und Hexenstieg sollten als Wanderwegmagistralen zum Beispiel auf EINEM Flyer erscheinen, so wie die sich durch zwei Bundesländer schlängelnde Harzquerbahn und die Selketalbahn miteinander verbunden sind und ganz selbstverständlich auch gemeinsam beworben werden.
Es sollte auch gemeinsame, länderübergreifende Angebote auf den "Wegemagistralen" geben, beispielsweise Gepäcktransport und Übernachtungsempfehlungen für Etappenwanderer, die meinetwegen auf Hexenstieg und Dampfloksteig vom Brocken über Königshütte nach Neustadt und dann weiter auf dem Karstwanderweg in Richtung Bad Sachsa gehen wollen. Geschieht das nicht, so befürchte ich, wird der erhoffte Effekt für den sanften Tourismus ausbleiben oder nur gering ausfallen. Der Dampfloksteig müsste dann aber, um bei unserem Beispiel zu bleiben, unbedingt auch Hasselfelde und damit den Hexenstieg berühren. Ländergrenzen dürfen hier kein Hindernis sein.
Zumindest klingt die Idee eines Dampfloksteiges nicht nach einer Eintagsfliege. Man will einen soliden Wamderweg und eine zugehörige naturschonende Infrastruktur schaffen. Naturschonend ist dabei ganz wichtig: Bitte keine weiteren Versiegelungen. Nutzt das aus, was schon vorhanden ist.
Allerdings sollten die Verantwortlichen eine Inflation von neuen Wanderwegen unbedingt vermeiden. (An den Kaiserweg denkt kaum noch jemand.) Nicht mehr Wege bringen es, sondern immer besser ausgestattete und beworbene Wege. Harzer Grenzweg, Karstwanderweg, Dampfloksteig und dazu das seit Jahrzehnten bestehende System der traditionellen Wanderwege mit ihren roten, blauen, gelben oder grünen Markierungen. Ich denke, das reicht dann. Wichtig ist, das bestehende Wanderwegssystem hinsichtlich seiner Ausschilderung und Markierung kontinuierlich und massiv zu stärken. In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass nach den Investitionen in den Dampfloksteig noch Geld für die dringend notwendigen Daueraufgaben der flächendeckenden Ausschilderung und Markierung übrigbleibt.
Noch ein Wort zum Poppenberg. Auch eine Wanderregion braucht weniger mit Gastronomie und Verkehr erschlossene Bereiche, Zonen der Ruhe, - Geheimtipps sozusagen. Auch Ruhe ist ein Ausdruck von Vielfalt. Aber ich glaube, so klingt es im Beitrag von Herrn Glashagel zumindest an, das hat man im Landkreis verstanden.
Und gewiss sind sich die meisten Bürger mit den Verantwortlichen einig, dass eine Fortsetzung des Gipsabbaus in unserer einmaligen Landschaft alle touristischen Bestrebungen geradezu konterkariert. Es gibt kaum zwei Pole, die sich mehr ausschließen.
Ein sanfter Wirtschaftsmotor Biosphärenreservat dagegen, könnte den Dampfloksteig und seine Einbindung in den Gesamtharz geradezu beflügeln. Landrat Jendricke hat sich bereits für das Biores ausgesprochen. Wir sollten diese finanzielle Chance für unsere Region und ihre Infrastruktur nicht anderen allein überlassen.
Bodo Schwarzberg
Autor: redSo weit muss es nicht gleich sein (Foto: B. Schwarzberg) So weit, wie auf diesem Schild, muss es ja nicht gleich sein; ein wenig mehr Vernetzung mit den "fernen" Harzregionen aber täte Not.
Da klingt sogar der bisher etwas vermiedene Gesamtharzer Gedanke an. Aber noch immer nicht genug: Zwar soll der Dampflokweg auch Eisfelder Talmühle und Sophienhof passieren, und damit Tore in den touristisch erfolgreicheren sachsen-anhaltischen Harz, wichtiger aber wäre meines Erachtens eine infrastrukturelle, wander- und gleichzeitig werbetechnische Vernetzung zunächst mit dem Harzer Hexenstieg.
Dampfloksteig und Hexenstieg sollten als Wanderwegmagistralen zum Beispiel auf EINEM Flyer erscheinen, so wie die sich durch zwei Bundesländer schlängelnde Harzquerbahn und die Selketalbahn miteinander verbunden sind und ganz selbstverständlich auch gemeinsam beworben werden.
Es sollte auch gemeinsame, länderübergreifende Angebote auf den "Wegemagistralen" geben, beispielsweise Gepäcktransport und Übernachtungsempfehlungen für Etappenwanderer, die meinetwegen auf Hexenstieg und Dampfloksteig vom Brocken über Königshütte nach Neustadt und dann weiter auf dem Karstwanderweg in Richtung Bad Sachsa gehen wollen. Geschieht das nicht, so befürchte ich, wird der erhoffte Effekt für den sanften Tourismus ausbleiben oder nur gering ausfallen. Der Dampfloksteig müsste dann aber, um bei unserem Beispiel zu bleiben, unbedingt auch Hasselfelde und damit den Hexenstieg berühren. Ländergrenzen dürfen hier kein Hindernis sein.
Zumindest klingt die Idee eines Dampfloksteiges nicht nach einer Eintagsfliege. Man will einen soliden Wamderweg und eine zugehörige naturschonende Infrastruktur schaffen. Naturschonend ist dabei ganz wichtig: Bitte keine weiteren Versiegelungen. Nutzt das aus, was schon vorhanden ist.
Allerdings sollten die Verantwortlichen eine Inflation von neuen Wanderwegen unbedingt vermeiden. (An den Kaiserweg denkt kaum noch jemand.) Nicht mehr Wege bringen es, sondern immer besser ausgestattete und beworbene Wege. Harzer Grenzweg, Karstwanderweg, Dampfloksteig und dazu das seit Jahrzehnten bestehende System der traditionellen Wanderwege mit ihren roten, blauen, gelben oder grünen Markierungen. Ich denke, das reicht dann. Wichtig ist, das bestehende Wanderwegssystem hinsichtlich seiner Ausschilderung und Markierung kontinuierlich und massiv zu stärken. In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass nach den Investitionen in den Dampfloksteig noch Geld für die dringend notwendigen Daueraufgaben der flächendeckenden Ausschilderung und Markierung übrigbleibt.
Noch ein Wort zum Poppenberg. Auch eine Wanderregion braucht weniger mit Gastronomie und Verkehr erschlossene Bereiche, Zonen der Ruhe, - Geheimtipps sozusagen. Auch Ruhe ist ein Ausdruck von Vielfalt. Aber ich glaube, so klingt es im Beitrag von Herrn Glashagel zumindest an, das hat man im Landkreis verstanden.
Und gewiss sind sich die meisten Bürger mit den Verantwortlichen einig, dass eine Fortsetzung des Gipsabbaus in unserer einmaligen Landschaft alle touristischen Bestrebungen geradezu konterkariert. Es gibt kaum zwei Pole, die sich mehr ausschließen.
Ein sanfter Wirtschaftsmotor Biosphärenreservat dagegen, könnte den Dampfloksteig und seine Einbindung in den Gesamtharz geradezu beflügeln. Landrat Jendricke hat sich bereits für das Biores ausgesprochen. Wir sollten diese finanzielle Chance für unsere Region und ihre Infrastruktur nicht anderen allein überlassen.
Bodo Schwarzberg
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