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Fr, 11:44 Uhr
02.03.2018
Breitbandausbau im Landkreis

Unternehmen in der Warteschleife

Der CDU Kreisvorstand hat sich auf seiner jüngsten Klausurtagung unter anderen mit der Entwicklung des ländlichen Raumes auseinander gesetzt. Hierbei stand auch der Breitbandausbau im Fokus. Rund 500 Unternehmen würden noch auf "schnelles Internet" warten...

René Fullmann und Henry Pasenow nahmen das Thema unter die Lupe und mussten bei ihrer Analyse nüchtern feststellen, dass einige hunderte Unternehmen vor allem im ländlichen Raum bisher nicht vom Breitbandausbau und deren Umstieg auf Glasfaserkabel profitiert haben...

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Hier kommen frostige Zeiten auf die hiesige Wirtschaft zu. Der Umstieg auf Glaserfaser bedeutet eine flächendeckende Sicherstellung einer zuverlässigen Breitbandversorgung durch das Megabit-Netz von mindestens 50 Mbit/s. Umso erstaunlicher ist das Ziel aus dem Koalitionsvertrag der designierten GroKo einen flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 zu erreichen. Aus Sicht von René Fullmann geht die Bundesregierung hier den zweiten Schritt vor dem Ersten. Für unsere Region ist wichtig, dass erstmal der Ausbau des Megabit-Netzes abgeschlossen wird. Die Ausschreibung laufen derzeit im Landkreis. Die Unternehmer im Landkreis fühlen sich in der wirtschaftlichen Entwicklung bei der Digitalisierung 4.0 abgehängt. Der Staat müsse die Voraussetzungen schaffen Gewerbe- und Industriegebiete im Landkreis schnellstmöglich zukunftsfähig zu machen. In diesem Zusammenhang fordert René Fullmann, selbst Mitglied im Vorstand der MIT Nordhausen, eine Prioritätenliste beim Breitbandprojekt des Landkreises Nordhausen zu erstellen.

von links René Fullmann und Henry Pasenow (Foto: CDU Kreisverband Nordhausen) von links René Fullmann und Henry Pasenow (Foto: CDU Kreisverband Nordhausen)

Feste Zeitfenster zur Umsetzung sind festzulegen, damit die Firmen Planungssicherheit für ihre Investitionen haben. Am Anfang müssen die Industrie- und Gewerbegebiete stehen, um Wettbewerbsnachteile zu verhindern und auch künftig Aufträge in die Region zu holen. Darüber hinaus ist es elementar wichtig, zügig die Voraussetzung zur Nutzung von Breitband für die Industrie und das Gewerbe zu schaffen, um Interessenten für Firmenansiedlungen zu gewinnen. Die CDU wird diese Forderungen gegenüber dem Landkreis und dem künftigen Auftragnehmer geltend machen.

Auf einen weiteren wichtigen Schritt macht Henry Pasenow aufmerksam. Der Bürgermeisterkandidat für den Posten im Ellricher Rathaus fordert eine sachgerechte und zügige Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz. Dabei geht es primär nicht um W-LAN auf dem Schulhof in den Pausenzeiten, vielmehr sollten unsere künftigen Fachkräfte frühzeitig im Unterricht in die Entwicklung der Industrie eingebunden und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Henry Pasenow spricht hier über Ausstattungen von Technikkabinetten u. a. mit 3D-Druckern. Diese Technologie dient zur Herstellung von Modellen und Prototypen beispielsweise im Automobil- und Maschinenbau. Deshalb seine Forderung an die Kreisverwaltung, dass Thema Digitalisierung 4.0 auch bei Investitionen in Schulstandorte im entsprechenden Rahmen mit zu berücksichtigen.

Einen weiteren wichtigen Baustein bildet der Ausbau in soziale Einrichtungen, Krankenhäusern, Ärzten und Apotheken. Um die Attraktivität des ländlichen Raums zu erhöhen, dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger in Notlagen nichts als „Bürger zweiter Klasse“ fühlen. Umso wichtiger ist es für einem „Landarzt“ Anreize zu schaffen, sich mit seiner Praxis im Südharz niederlassen zu wollen.
Ebenso der Herausforderung der Digitalisierung 4.0. müssen sich die Kommunen bei der Sicherung ihrer Verwaltungsstandorte stellen. Eine service- und kundenorientierte Betreuung der Bürgerinnen und Bürger ist unabdingbar. Dies geht nur mit aktueller Soft- und Hardware, die auf ein schnelles Internet zurückgreifen können. Um auch hier zukunftsfähig zu bleiben, darf es nicht an ausreichenden Finanzmitteln in den Kommunen scheitern. Zwar sollen die Kommunen in der Haushaltssicherung die Eigenmittel für die Erschließung erstattet bekommen, dies darf jedoch nicht zum Nachteil für liquide Gemeinde ausgelegt werden. Eine einheitliche Vorgehensweise wäre hier notwendig.

Eines stellte René Fullmann dennoch klar, die Digitalisierung 4.0 und deren virtuellen Behördengänge lösen den persönlichen Gang in die Verwaltungseinrichtung nicht ab. Deshalb sei es auch wichtig im ländlichen Raum Verwaltungsstandorte mittel- bis langfristig zu erhalten.
Vom fehlenden schnelleren Internet sind im Landkreis Nordhausen auch mehr als 4.500 Haushalte betroffen. Eine mögliche Alternative zum flächendeckenden Glasfaserkabel bildet hierbei das Mobilfunknetz. Jedoch sind auch hier mehr als 25 Jahre nach dessen Einführung weiße Flecke in der Kreiskarte zu finden. Als Beispiel nannte Henry Pasenow hier die Gemarkung des Ortsteils Gudersleben der Stadt Ellrich. Es dürfe nicht sein, dass man in die Ortschaft hineinfährt und mit seinem Handyempfang von der Außenwelt abgeschnitten ist. Darunter leidet auch die Lebensqualität für den Ort. Als Lösung dient ein entsprechender Funkmast, der von einem Netzanbieter errichtet werden müsste. Zur Überprüfung des Netzes sollen in naher Zukunft Gespräche mit den Anbietern erfolgen. Gleichwohl muss eine Finanzierung geprüft werden.
CDU Kreisverband Nordhausen
Autor: red

Kommentare
-Insider-
02.03.2018, 13.42 Uhr
Ich
halte mich kurz: Danke Merkel für 13 Jahre ohne Digitalisierung in Deutschland. Heimat statt Fortschritt gilt auch bei den Bundesministerien. Diese Frau verwaltet uns weg vom Industriestaat hin zum technischen Schwellenland.
Hackelberry
02.03.2018, 14.12 Uhr
Ich sehe was, was du nicht siehst.
Da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich die menschlichen Wahrnehmungen sind. Die einen fürchten sich vor der mit gewaltigen Schritten fortschreitenden Digitalisierung, andere wiederum sehen gar keine Digitalisierung. Wie im Kinderspiel.
Was hier von der CDU gemacht und gefordert wird ist vernünftig und gut. Da muss man nicht schon wieder per se alles schlecht schreiben.
Leser X
02.03.2018, 14.54 Uhr
Leeres Geschwätz
Das Thema wird schon viele Jahre von der Regierung rauf und runter zerredet. Gemacht wurde viel zu wenig. Im internationalen Vergleich ist Deutschland inzwischen eher ein digitales Entwicklungsland. Aber so ist das eben, wenn schwarze Nullen vor allem die schwarze Null auf der Agenda haben. Und zu allem Überfluss gibt es eine Kanzlerin, die mit den "neuen" Medien offensichtlich nicht viel anfangen kann.

Zum Beispiel im Baltikum, am Polarkreis oder am Äquator ist man da schon viel weiter.
Hackelberry
02.03.2018, 16.22 Uhr
Leeres Geschwätz 2.0
Wer Digitalisierung auf Breitbandausbau reduziert landet zwangsläufig am Polarkreis, bei den Rentieren. Oder am Äquator, im Bananenfeld.
-Insider-
02.03.2018, 17.51 Uhr
Und
Wer Digitalisierung ohne flächigen Breitbandausbau betrachtet hat schlichtweg relativ wenig Ahnung. Viel Spaß demjenigen, welcher ohne DSL online Behördengänge vorbereiten/erledigen will....
geloescht.otto
03.03.2018, 08.35 Uhr
man braucht
es nicht schlecht zu reden - es ist grottenschlecht.
Polarkeis:
wir konnten über WLAN am Polarkreis (Campingplatz) in Finnland sogar TV sehen!!!!!
Bei mir zu Hause in der Rebupe Deutschland kann ich es nicht!!!!!!!!!!!!!
Also nicht so abwertend über skandinavische Länder reden, wenn man keine Ahnung hat!!
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