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Do, 08:52 Uhr
01.02.2018
HD Vortrag im Theater

Land der Kontraste

Was die berühmte chilenische Autorin Isabel Allende in Worte faßt, kann der Fotojournalist Heiko Beyer nach langen Jahren des Reisens nur bestätigen: Chile ist einzigartig, grandios und voller Kontraste. Demnächst zeigt der Journalist seine Eindrücke im Theater Nordhausen...

"Chile ist das Land meines Herzens, all meine Wurzeln liegen hier. Wenn ich über Chile schreibe, dann brauche ich nicht nachzudenken, es fließt einfach." (Isabel Allende)

Gewoben aus den vielfältigen Fäden fast schon surrealer Landschaften und exotischer Kulturen präsentiert sich dieses so lange und so schmale Land als eine Einladung an die Sinne.

Eisberge im Lago Grey im Winter im Torres del Paine Nationalpark (Foto: Blickpunkt Erde) Eisberge im Lago Grey im Winter im Torres del Paine Nationalpark (Foto: Blickpunkt Erde)

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Da ist der hohe Norden, der unwirtliche Altiplano, eine Hochebene in 4000 m Höhe, mit seinen schimmernden Lagunen, ausgetrockneten Salzseen und hohen Vulkanen. Dann die Osterinsel, Chiles westlichen Außenposten mitten im Pazifik. Welche Kultur die Moais, die übergroßen Steinstatuen der Insel, erbaut hat, gilt immer noch als eines der großen Rätsel der Menschheit. In Patagonien lockt schließlich der Torres del Paine Nationalpark: Landschaften, die in ihrer Schönheit einzigartig sind.

Heiko Beyer präsentiert in gewohnt perfekter digitaler Projektion mit brillanten Standbildern, High-Definition-Filmsequenzen und rhetorisch gewandtem Livekommentar seine Impressionen und Erlebnisse in Chile. Die Multivision reflektiert eine Reise voller Naturwunder, Abenteuer und voller Begegnungen mit interessanten Menschen.

Der Vortrag findet am 11. Februar 2018, 19.30 Uhr statt.
Autor: red

Kommentare
Latimer Rex
01.02.2018, 17.34 Uhr
Chile-Vortrag / Hintergrund
Chile gilt heute wieder als die "Schweiz Südamerikas". Das
über 4 250 km lang gestreckte Land zwischen Anden und Pazifik erfreut sich politischer Stabilität und eines wirt-
schaftlichen Aufschwunges. Das Chaos der Allende-Zeit
und die Einschnitte des Militärregimes sind scheinbar über-
wunden.
Fast ein halbes Dutzend Mal besuchte der Autor die eigen-
artige Republik in früheren Jahren:
# zu einem Interview mit dem christlich-demokratischen
Präsidenten Eduardo Frei, der eine Bodenreform begonnen
und Kupferminen verstaatlicht hatte
# während des Wahlkampfes, aus dem die Volksfront mit
Salvador Allende als Sieger hervorging
# zu einem Gespräch mit dem Innenminister Allendes, der
später in Buenos Aires ermordet wurde (unachtsam, aus
welchem Teil Deutschlands ich kam, bedankte er sich für
eine Schiffsladung Schulbücher aus der DDR!)
# mit einer Abordnung der Burschenschaften zu Besuch
bei deutschstämmigen Kommilitonen
# mit einer Journalisten-Gruppe zu einer Audienz bei General Augusto Pinochet.
Die Militärjunta übergab 1988 die Macht an die frei gewählte
Regierung. Sie hatte Jahre zuvor Allende gestürzt, nach-
dem das Oberste Gericht Chiles schwere Verstöße der
Volksfront-Regierung gegen die Verfassung festgestellt
hatte. Von Kuba ausgehend, sollten damals "viele Vietnams"
in Lateinamerika geschaffen werden. Der Oberschicht Chiles
drohte eine "Nacht der langen Messer".
Nach zwei christlich-demokratischen Präsidenten haben
sich die Sozialistin Bachelet (die in der DDR im Exil war)
und der Konservative Pinera mit je zwei Amtszeiten im
Wechsel abgelöst. Die Grundlagen für die wachsende
Prosperität Chiles legten die "Chicago Boys" Milton Fried-mans während des Militärregimes. Beim Papst-Besuch vor
kurzem in Chile rückte der Konflikt mit den Mapuches,
den Ureinwohnern, wieder in den Blickpunkt.
Martin Roland
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