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Sa, 10:10 Uhr
27.01.2018
Nordhausen auf der Grünen Woche

Das letzte Naturprodukt

Zur Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentieren sich dieser Tage neben Branchengrößen auch kleine und Kleinstunternehmen aus der Region, darunter Enthusiasten, Traditionalisten, alte Hasen und Anfänger. Die nnz wird die Nordhäuser auf der Grünen Woche in loser Reihenfolge vorstellen. Heute geht es um einen passionierten Jäger und einen Meister der Gewürze...

Das letzte Naturprodukt: der Wildhandel Bauer hat es im Angebot (Foto: Angelo Glashagel) Das letzte Naturprodukt: der Wildhandel Bauer hat es im Angebot (Foto: Angelo Glashagel)

Unberührte Natur ist hierzulande selten geworden, von der Wiese bis zum Wald schafft und ordnet der Mensch die Kulturlandschaft. Doch darin verbleibt das, was sich nur schwer kontrollieren lässt: das Wild.

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Seit 51 Jahren ist Hartmuth Bauer in den Wäldern des Südharzes unterwegs. Der passionierte Jäger überwachte als Veterinärinspektor lange die Gesundheit der Populationen von Reh und Wildschwein. Heute sei ihr Fleisch das letzte, echte Naturprodukt. "Wild ernährt sich natürlich, frei von Hormonen, Antibiotika, Belastungen und Rückständen", sagt Bauer. Und während der "Fallout" der Tschernoblykatastrophe im südlichen Bayern immer noch seine Spuren hinterlässt, müsse man sich beim Südharzer Wild keine Sorgen um radioaktive Belastungen machen.

Aus dem Hobby machte Bauer nach der Wende seinen Beruf. 17 Jahre lang leitet er seinen "Wildhandel Bauer" von seinem eigenen Grundstück aus. Inzwischen hat er sich Verstärkung geholt. Jens Cotta greift selber nicht zur Flinte, hat dafür aber das Fleischerhandwerk von Kindesbeinen an erlernt. Für Bauer ist sein neuer Betriebsleiter "vom Himmel geschickt", "er ist Fleischer mit Leib und Seele, fleißig, kreativ und ein Meister traditioneller Thüringer Würzmischungen", lobt Bauer den jungen Kollegen.

Hartmuth Bauer und Jens Cotta auf der Grünen Woche in Berlin (Foto: Angelo Glashagel) Hartmuth Bauer und Jens Cotta auf der Grünen Woche in Berlin (Foto: Angelo Glashagel)

Im Hofladen in Wolkramshausen bietet man allerlei Delikatessen an: Wild- und Hirschschinken, Rehpeitschen, Kräutersalami, Wildknackwurst und vieles mehr. Der Betrieb wird beständig überprüft und vom Tierarzt zertifiziert, betont der einstige Veterinärinspektor. Das Fleisch liefern die staatlichen Forstämter und der Bundesforst, zuweilen auch private Jäger. Für 1,20 Euro pro Kilo verarbeitet und verpackt der Wildhandel auch den privaten Fang. Hauptabnehmer sind aber Firmen in Stolberg und Quedlinburg sowie diverse Gaststätten im Landkreis.

Die Zukunft des Wildhandels liegt gut bewahrt in den Händen der nächsten Generation. Und sie sieht gut aus. Auf der Grünen Woche konnten sich Hartmuth Bauer und Jens Cotta nicht nur über viele Interessenten freuen sondern auch über die Auszeichnung des Harzer Tourismusverbandes. Ihr Wilddelikatessen sind nun "Typisch Harz".
Angelo Glashagel
Autor: red

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