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Do, 09:00 Uhr
21.09.2017
das letzte Wort zur Wahl

Plüsch-Einhörner für alle!

Am Sonntag ist es endlich soweit, die Nordhäuserinnen und Nordhäuser haben gleich zweimal die Qual der Wahl. Die nnz hat alle Kandidaten und Parteien über den Wahlkampf hinweg begleitet, nur eine Gruppierung flog dabei bisher unter dem Radar. Kurz vor dem Wahltag ist es der nnz nun doch noch gelungen ein Exklusiv-Interview mit der Partei „Die Partei“ zu bekommen...

nnz-Interview mit "Die Partei" (Foto: Angelo Glashagel) nnz-Interview mit "Die Partei" (Foto: Angelo Glashagel)


nnz: Frau Ortsvorsitzende, für gewöhnlich gewähren Sie uns jeden Sommer eine Audienz, warum wurde es in 2017 so spät?

Katja Gahan: Haben Sie in den letzten Wochen mal aus dem Fenster gesehen? Da war nicht viel mit „Sommer“!

nnz: Wir hätten gerade in Wahlkampfzeiten erwartet mehr von Ihnen zu hören. Schicken Sie am Sonntag überhaupt Kandidaten ins Rennen?

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Gahan: Oh, na aber sicher doch. Ich bin die Spitzenkandidatin der Partei „Die Partei“ für Nordhausen. Eigentlich hätten wir auch schon beim OB-Rennen mitmachen können, aber das war dann doch zu kompliziert. Das wir keinen Wahlkampf gemacht hätten, das kann man uns nun wirklich nicht vorwerfen. Das ein programmatischer Schattenwahlkampf absolut zeitgemäß ist hat doch gerade die OB-Wahl gezeigt. Der Erfolg des Herrn Buchmann bestätigt die Validität unserer Strategie. Die Mobilisierung unserer Wählerinnen und Wähler konnte dank der Implementierung modernster Digitaltechnologie auf Basis der neuesten Methoden in maximaler Breite erfolgen.

nnz: Facebook?

Gahan: Ja, Facebook. Vor allem Facebook. Und Plakate. Viele, viele Plakate, die darf man nicht vergessen. Einige davon wurden ziemlich schnell geklaut, die Nordhäuser Studentenschaft hat anscheinend verstanden wie das laufen muss. Wir sind sehr stolz.

Katja Gahan will für die Partei "Die Partei" in den Bundestag (Foto: Angelo Glashagel) Katja Gahan will für die Partei "Die Partei" in den Bundestag (Foto: Angelo Glashagel)


nnz: Erhellen Sie unsere Leser, wie sieht denn nun ihr Programm aus?

Gahan: Nun zunächst einmal will ich, dass diese unsägliche Diskussion um die Kreisgebietsreform beendet wird. Kreise haben einfach keine Aussagekraft. Besser wäre ein Trapez, oder ein Rhombus. Dann könnte man auch endlich dem weiblichen Aspekt der Landkarte besser herausstellen. In jedem Fall brauchen wir eine Lösung die auch Ecken und Kanten hat. Zudem werde ich mich mit aller Vehemenz für eine Bierpreisbremse einsetzen, mehr als 99 Cent darf der Liter einfach nicht kosten! In Thüringen wird von Jahr zu Jahr weniger Bier gebraut, das ist ein Skandal sondergleichen der nicht genug Beachtung erfährt. Außerdem finden wir, dass dem Alltag der arbeitenden Bevölkerung nicht genug Rechnung getragen wird. Einmal im Jahr sollte es wenigstens ein Event extra für unsere hart arbeitenden Mitmenschen geben. Etwa einen Hauswirtschaftsball in der Stadtterrasse. So richtig mit Champus und Häppchen wie man das vom Frühlings- oder Ärzteball kennt.

nnz: Das sind größtenteils Themen, die den Kreis oder die Stadt betreffen. Sie wollen doch in den Bundestag!

Gahan: Erst kommt die Stadt, dann der Staat. So lautet mein Motto.

nnz: Aber was wollen Sie dann in Berlin?

Gahan: Ich will eine bekannte und erfolgreiche Politikerin werden und das Land mit innovativen Ideen neu gestalten. Macht, Geld und Prominenz sind natürlich auch schön. Außerdem ist das Freizeitangebot in Berlin so viel besser als in Nordhausen. Und so ein schönes Loft in einem hippen Berliner Stadtteil, das ist doch jedem zu wünschen, finden Sie nicht?

nnz: Versuchen wir mal etwas konkreter zu werden. Familienpolitik, wie sieht es da bei ihnen aus?

Gahan: Die Partei ist absolut für die Familie. Sollten wir gewählt werden, würden wir dafür sorgen, dass unsere Parteimitglieder persönlich die Kinderbetreuung bei großen Events wie dem Scheunenhof-Triathlon übernehmen, damit die Erwachsenen ihre Ruhe haben. Eine Mitgliedschaft in unserer Nachwuchsorganisation, der „Hintner-Jugend“ gäbe es dann gratis dazu.

nnz: Die Sozialdemokraten haben sich das Thema soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben, womit hält „die Partei“ in Nordhausen dagegen?

Gahan: Wir sind der Ansicht, dsas der Kiesschacht als Naherholungsgebiet für alle zugänglich sein muss! Wir werden deswegen in Sichtweite der Seelano-Siedlung 200 bis 800 Sozialwohnungen errichten. Klein-Marzahn vor den Toren Nordhausens. Wohnen am Wasser sollte für jeden Geldbeutel erschwinglich sein. Die infrastrukturelle Anbindung an den Sundhäuser Getränkemarkt ist bereits gegeben und mit der Bierpreisbremse ist Volksfröhlichkeit garantiert.

nnz: Die Nordhäuser Politik wurde in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder von persönlichen Konflikten blockiert. Wie würden Sie Frieden schaffen in der Parteienlandschaft.

Gahan: Ganz salomonisch. Sehen Sie, man kann es ohnehin niemanden recht machen, also sollte man es gar nicht erst versuchen. Nehmen Sie zum Beispiel die Diskussion um Hohenrode und den Albert-Kuntz-Sportpark. Es gibt einen Weg, beides zu lösen. Man holzt Hohenrode komplett ab und errichtet den AKS hier ganz neu. Der Sportplatz liegt dann viel zentraler und die leichte Hanglage fördert die Fitness unser Fußballerinnen und Fußballer. Natürlich dürften nur nachhaltige Baumaterialien verwendet werden die auch sicher Gluten- und Lactosefrei sind. Wir sind immerhin auch Tierschutzpartei. Zufrieden ist dann zwar niemand, aber es kann auch keiner irgendeinen Sieg für sich deklarieren.

nnz: Ich hoffe, Sie haben nicht ähnliche Pläne für den Bund...

Gahan: Oh nein. Die Deutschen sind so schon schlecht genug drauf. Es muss endlich wieder ein Ruck durch dieses Land gehen. Als Partei im Bundestag wäre es unsere unbedingte Aufgabe der kollektiven Depression des deutschen Volkes ein Ende zu setzen. Wir versprechen deswegen das jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger, ausnahmslos jeder, ein rosa Plüsch-Einhorn erhält. Wer diese putzigen kleinen Begleiter einmal in der Hand gehalten hat, der kann einfach nicht mehr wütend sein und dann kann es auch wieder vorangehen mit dem Land.

nnz: Frau Gahan, wie immer danken wir Ihnen für diese Audienz.

Das Interview führte Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Flitzpiepe
21.09.2017, 09.17 Uhr
Genau so und nicht anders ;-)
Übrigens ist das die Hintner Jugend und es heißt Rhombus.
____________________________________________________
Anm. d. Red.: Danke für den Hinweis
Peterchen1983
21.09.2017, 09.22 Uhr
das hat nichts mit Politik zu tun!
Die Frau Gahan sollte sich lieber beim Karneval bewerben aber bitte keine Politik machen! Von solchen Clowns haben wir schon genug in der Politik!
Flitzpiepe
21.09.2017, 10.26 Uhr
@ Peterch... : Merkste selber!?
Erster Satz: Die PARTEI hat nichts mit Politik zu tun.
Letzter Satz: In der Politik gibt es schon genug Clowns.
Mueller13
21.09.2017, 10.45 Uhr
Dumme Möchtegernelite
Ein Haufen von Wohlstandskindern, der versucht alles ins Lächerliche zu ziehen. Aus diesen von Arroganz zerfressenen Hirnen kommen keine Vorschläge, wie wir unsere Gesellschaft verbessern oder verändern können. Maximal bekommen sie etwas in die Richtung Satire hin, die dann regelmäßig auch noch schlecht ist.
Alle anderen Parteien glauben zumindest Gutes für das Land zu tun (sogar die Grünen). Hingezogen zu „Der Partei“ fühlt sich vor allem eine intellektuelle Möchtegernelite, die nicht mal merkt, wie verblödet sie sich dabei gibt.
„Die Partei“ hat vermutlich das Problem unseres Parteiensystems erkannt, liefert aber keine Verbesserungsvorschläge und ist am Ende mit ihrem Auftreten demokratiefeindlicher als alle linken und rechten Parteien zusammen.
Eine Stimme für "Die Partei" ist eine Stimme gegen die Demokratie.
Wininger
21.09.2017, 11.11 Uhr
Alles wie bei dem OB Kandidaten Buchmann
Frau Gahan wirbt hier mit den gleichen Phrasen wie der OB Kandidat Buchmann.
Hauptsache gegen Parteien sein aber keine eigene Position beziehen.
Hoffentlich ist am Sonntag alles vorbei.
Andreas Dittmar
21.09.2017, 11.15 Uhr
Bedenklich ?
Bei Hintner-Jugend musste ich auch zweimal lesen.... Nach einem kurzen Studium der Webseite kamen mir doch irgendwie Zweifel am einlösen des Wahlversprechens mit den rosa Plüsch-Einhörnern. Vielleicht habe ich auch nur zu wenig Humor.....
Günther Hetzer
21.09.2017, 11.22 Uhr
die PARTEI, die PARTEI, da wird mir schlecht...
Es ist ja offensichtlich das sich dieser groteske Haufen selber nicht ernst nimmt. (Zum Glück sollte man sagen) Doch liegt es wirklich im Interesse der Protagonisten, sich in der Öffentlichkeit dermaßen der Lächerlichkeit preiszugeben? Der Unterhaltungsfaktor dieser "Satire", ist mit einer Reportage über die Säuglingssterblichkeit in Afrika gleichzusetzen...man ist einfach nur entsetzt.

Ein allgemeines Merkmal solcher Möchtegern-Individualisten ist, dass sie bei ihren krampfhaften Bemühungen "anders" zu sein, meilenweit übers Ziel hinaus schießen und sich durch ihr aufgesetztes Verhalten lächerlich machen. Doch dies ist harmlos, solange nicht noch eine eingebildete intellektuelle Überlegenheit hinzukommt, was hier aber nicht der Fall ist. Ich bin mir sicher, diese Leute wissen das sie eigentlich strunz....
qualle
21.09.2017, 11.27 Uhr
Ein bisschen Spaß muss sein
Ich sehe in all den Aussagen der Frau Gahan nichts verwerfliches. "Die Partei" ist eine Auffrischung jedes Wahlkampf. Einige Punkte würde ich sogar voll unterstützen.
Besser einige verzweifelte wählen diese Partei, als gar nicht zur Wahl zu gehen. Sie ist im Grunde die Protestpartei der wie mein Vorredner sagt "intellektuelle Möchtegernelite", oder einfach: ich finde die anderen genauso kacke wie du, will aber weder rechts , links noch den "Großen"meine Stimme geben. Und wer würde nicht gern 99 cent für ein Bier bezahlen. Und Einhörner sind wirklich extrem in gerade, da fühlen sich viele Personen angesprochen.

Aber zum Ernst zurück, es ist natürlich keine ernst zunehmende Partei mit Inhalten, aber in der Zeit des meckerns kann man auch mal durch Satire zum Denken anregen. Es ist ja schon teilweise peinlich mit was Parteien so auf Stimmenfang gehen.
teamplayer
21.09.2017, 11.47 Uhr
Also ich..
...finde das Ganze extrem lustig. Habe mehrfach herzhaft lachen müssen. Danke, meine Stimme haben sie, Frau Gahan. Denkt immer daran: Wer sein Wahlversprechen am Ende nicht einhält, ist doch egal.
So kann ich wenigstens auf ein Einhorn hoffen!
Leser X
21.09.2017, 12.36 Uhr
Das ist alles dermaßen flach...
... dass es hierzu von mir jedenfalls keinen Kommentar gibt.
hukd
21.09.2017, 12.41 Uhr
Unlustig wird es...
.. wenn ein Herr Sonneborn von "die Partei" dem EU-Parlament angehört, dafür 160.000 Euro jährlich (von unseren Steuergeldern) bekommt, aber so gut wie nie anwesend ist. Geschweige denn etwas produktives von sich gibt..

Die anderen Abgeordneten der Parteien tuen wenigstens so als würden sie etwas leisten...

Aber ja gewählt ist gewählt und das für 5 Jahre.. Also werden fast 1 Mio. Euro Steuergelder verbraten.. Aber ist ja alles echt lustig..
Strandläufer
21.09.2017, 13.59 Uhr
@hukd - Wird es?...
Unlustig ist es doch schon lange.

Dorthin gelobt wird seltenst jemand der wirklich was „auf dem Kasten“ hat.
Und die Anwesenheit?
Die fehlende Anwesenheit und dennoch Einstreichung der Tagessätze, ist schon vor Jahren angeprangert worden – o.E. Also wovon reden wir denn?

NEIN! Lustig ist das alles schon lange nicht mehr und war es auch nie…aber Hauptsache die Gurken sind gerade und die Bananen nicht so krumm.

Man möchte fast meinen „Die Partei“ hat das EU Parlament voll im Griff ;-)
tannhäuser
21.09.2017, 14.05 Uhr
Und bei den übernächsten Wahlen...
...kandiditiert die Halloweenpartei mit ihren Horrorclowns...

Eine Partei der Nichtwähler zu gründen und Kandidaten aufzustellen wäre auch ein Erfolg für guten Böse-Nationalisten-Hasser, denen "Die Partei" zu viel Klamauk und Porno bietet.
Bleistift und Lineal
21.09.2017, 16.02 Uhr
Die "Die Partei"...
...gibt aber immerhin zu, dass sie die Wähler vera****t. Das ist schon mehr, als man von anderen Parteien sagen kann. Das wäre fast ein Grund, sie tatsächlich zu wählen.
Realist 1.0
21.09.2017, 16.21 Uhr
Herr Wininger sie meinen wohl eher wie in
der Nordhäuser SPD. Wo ein gewisser Landrat alles auf andere schieb und nicht die eigenen Fehler einsieht.
Daniel86
21.09.2017, 22.37 Uhr
die...
Antworten sind sehr amüsant und es ist einfach mal ehrlich gesagt. Habe mich köstlich amüsiert. Am besten find ich die Bierpreisbremse!!
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