Fr, 13:33 Uhr
01.09.2017
Gedenken zum Weltfriedenstag
Weiße Rosen für den Frieden
Bunte Ballons, weiße Tauben, eindringliche Gedichte, Erinnerungen und ein Zeitzeugengespräch - am 1. September ist Weltfriedenstag und auch in Nordhausen gedachte man heute wieder den Opfern von Krieg, Flucht und Verfolgung. Gestaltet wurde der Gedenktag von Schülerinnen und Schülern der Lessing-Schule...
Ich spielte neben unserem Bade mit meinen Puppen.... Ein blauweißer Blitz leuchtete vor mir auf. Ich fürchtete mich sehr und floh nach draußen,..., knarrend und krachend stürzte unser Haus zusammen. Auch die Nachbarhäuser, ja alle Häuser fielen ein. Um die zerstörten Häuser lagen viele Menschen auf der Erde. Sie bluteten. Einigen war die Haut abgerissen, andere bewegten sich nicht. Wieder andere krümmten sich, ihre Glieder zuckten noch ein wenig, dann lagen sie tot da... Regen setzte ein. Auf die Nachbarn, auf meine Spielgefährtinnen rauschte der Regen nieder
- Erinnerungen von Yoko Iwanga an die Zerstörung Nagasakis
Sieben Jahre war Yoko Iwanaga alt, als ihre Welt verschwand. Mit den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki endete der zweite Weltkrieg endgültig. Angefangen hatte er auf der anderen Seite der Welt, am 01. September 1939 mit dem Überfall auf Polen. Heute ist der erste Tag im September international dem Frieden gewidmet und auch in Nordhausen gedachte man am Mittag den Opfern aller Kriege.
Die Erinngerung der siebenjährigen Japanerin trug heute Charlotte Dessel vor, Schülerin der 9a der Lessingschule. Sie und ihre Mitschüler hatten den heutigen Tag gestaltet und sich im Unterricht mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandergesetzt. Neben Gedichten und eindringlichen Erinnerungen kamen die Schülerinnen und Schüler auch mit Horst Maibohm ins Gespräch, der noch erlebt hat wie der Krieg auch nach Nordhausen kam.
Sich auf diese Art und Weise mit Geschichte auseinanderzusetzen sei gut für die Schüler, meinte Klassenlehrerin Antje Lutze, die auch Geschichte unterrichtet. "So etwas lässt Geschichte lebendig werden und wird so für die Kinder nachvollziehbarer", sagte die Lehrerin, ein Zeitzeugengespräch sei eine viel emotionalere Erfahrung, als es ein Text jemals vermitteln könne und erreiche die Schülerinnen und Schüler so ganz anders. Für ihre neunte Klasse war es der erste Kontakt mit dem Thema, im Unterricht ist man noch nicht bei den Weltkriegen angekommen.
Antje Lutze würde es gerne sehen, wenn es in der Schule mehr Zeit für Geschichte gäbe, das Thema Frieden sollte jedoch auch in anderen Bereichen verstärkt aufgenommen werden, etwa im Ethik-Unterricht. Der Friedensgedanke sei wieder aktueller denn je geworden und man müsse dazu beitragen, dass dieser Gedanke mit den Kindern wachse und gelebt werden könne.
Es gelte den Unschuldigen der Kriege Solidarität angedeihen zu lassen, sagte auch Bürgermeisterin Jutta Krauth. "Wir müssen dankbar sein im Frieden zu leben", so die Bürgermeisterin, ein respektvolles und friedliches miteinader beginne schon im Kleinen, in der Stadt und in der Schule.
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler bat man an der Stele vor dem Rathaus im Anschluss um eine Schweigeminuten und legte weiße Rosen nieder.
Angelo Glashagel
Autor: redIch spielte neben unserem Bade mit meinen Puppen.... Ein blauweißer Blitz leuchtete vor mir auf. Ich fürchtete mich sehr und floh nach draußen,..., knarrend und krachend stürzte unser Haus zusammen. Auch die Nachbarhäuser, ja alle Häuser fielen ein. Um die zerstörten Häuser lagen viele Menschen auf der Erde. Sie bluteten. Einigen war die Haut abgerissen, andere bewegten sich nicht. Wieder andere krümmten sich, ihre Glieder zuckten noch ein wenig, dann lagen sie tot da... Regen setzte ein. Auf die Nachbarn, auf meine Spielgefährtinnen rauschte der Regen nieder
- Erinnerungen von Yoko Iwanga an die Zerstörung Nagasakis
Sieben Jahre war Yoko Iwanaga alt, als ihre Welt verschwand. Mit den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki endete der zweite Weltkrieg endgültig. Angefangen hatte er auf der anderen Seite der Welt, am 01. September 1939 mit dem Überfall auf Polen. Heute ist der erste Tag im September international dem Frieden gewidmet und auch in Nordhausen gedachte man am Mittag den Opfern aller Kriege.
Die Erinngerung der siebenjährigen Japanerin trug heute Charlotte Dessel vor, Schülerin der 9a der Lessingschule. Sie und ihre Mitschüler hatten den heutigen Tag gestaltet und sich im Unterricht mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandergesetzt. Neben Gedichten und eindringlichen Erinnerungen kamen die Schülerinnen und Schüler auch mit Horst Maibohm ins Gespräch, der noch erlebt hat wie der Krieg auch nach Nordhausen kam.
Sich auf diese Art und Weise mit Geschichte auseinanderzusetzen sei gut für die Schüler, meinte Klassenlehrerin Antje Lutze, die auch Geschichte unterrichtet. "So etwas lässt Geschichte lebendig werden und wird so für die Kinder nachvollziehbarer", sagte die Lehrerin, ein Zeitzeugengespräch sei eine viel emotionalere Erfahrung, als es ein Text jemals vermitteln könne und erreiche die Schülerinnen und Schüler so ganz anders. Für ihre neunte Klasse war es der erste Kontakt mit dem Thema, im Unterricht ist man noch nicht bei den Weltkriegen angekommen.
Antje Lutze würde es gerne sehen, wenn es in der Schule mehr Zeit für Geschichte gäbe, das Thema Frieden sollte jedoch auch in anderen Bereichen verstärkt aufgenommen werden, etwa im Ethik-Unterricht. Der Friedensgedanke sei wieder aktueller denn je geworden und man müsse dazu beitragen, dass dieser Gedanke mit den Kindern wachse und gelebt werden könne.
Es gelte den Unschuldigen der Kriege Solidarität angedeihen zu lassen, sagte auch Bürgermeisterin Jutta Krauth. "Wir müssen dankbar sein im Frieden zu leben", so die Bürgermeisterin, ein respektvolles und friedliches miteinader beginne schon im Kleinen, in der Stadt und in der Schule.
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler bat man an der Stele vor dem Rathaus im Anschluss um eine Schweigeminuten und legte weiße Rosen nieder.
Angelo Glashagel
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