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Do, 10:00 Uhr
06.04.2017
Terragator

Technisches „Ungetüm“ im Einsatz

Wen vorgestern der Weg zum Schützenhaus oder Tierheim führte, erblickte auf dem Feld ein Ungetüm von Maschine. Der Laie vermutete zunächst ein Drillgerät. Doch auch ihm leuchtete angesichts der sprießenden Saat ein, dass da nicht gedrillt oder gegrubbert wurde...

Nach jeder Entleerung: Betankung aus dem Güllefass (Foto: Kurt Frank) Nach jeder Entleerung: Betankung aus dem Güllefass (Foto: Kurt Frank)

Nach jeder Entleerung: Betankung aus dem Güllefass. Foto: Kurt Frank

Nordhausen. Die Südharzer Landhandelsgesellschaft war mit schwerer Technik vor Ort. Mit einem Terragator, so nennt sich das Ungetüm, brachte sie im Auftrag des Tierzuchtbetriebes Van Asten Gülle aus dem Becken des Unternehmens aus. Etwa 1700 Liter auf dem Hektar. Nur für sehr empfindliche Nasen war ein leichter Geruch wahrzunehmen.

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Bei dieser Art der Gülleausbringung handelt es sich um das Injektorverfahren, klärte Thomas Spannaus, für Gülleausbringung in der Landhandelsgesellschaft zuständig, auf. Die Gülle werde direkt in den Boden eingearbeitet. Ein Arbeitsgang entfällt. Die Ammoniakverluste sind deutlich geringer im Vergleich zu anderen Verfahren. Die Ausbringung mit einem Breitverteiler, wie man es allgemein kennt, ist zwar preiswert, aber nachteilig. Übler Geruch breitet sich aus, weithin riechbar. Zudem gehen Düngerstoffe verloren.

Der Terragator ist eine massiv gebaute Maschine. Eine effiziente Technik. 14 Tonnen Leergewicht. Beladen bringt sie es auf das Doppelte. Teuer ist sie allemal. Um die 500000 Euro, sagt Spannaus. Begleitet wurde das technische Ungetüm, über das im Landkreis nur die Landhandelsgesellschaft verfügt, von einem Güllewagen, der es nach jeder Entleerung wieder befüllte.

Das technische „Ungetüm“, Terragator genannt, im Einsatz. (Foto: Kurt Frank) Das technische „Ungetüm“, Terragator genannt, im Einsatz. (Foto: Kurt Frank)

Das technische „Ungetüm“, Terragator genannt, im Einsatz. Foto: Kurt Frank

Derart große Maschinen und riesige Güllefässer sind nicht gleichbedeutend mit großen Güllemengen auf der Fläche. Im Gegenteil: je größer, teurer und moderner die Maschinen, desto exakter ist zumeist die Verteilung der Gülle. Sogar eine Messung der Nährstoffe der Gülle während der Ausbringung ist heute technisch möglich. Nicht jede Technik eignet sich gleichermaßen für den Acker und das Grünland. Grundsätzlich lassen sich diese Verfahren unterscheiden: Breitverteiler, Schleppschlauch und -schuh, Schlitzverfahren, Injektortechnik.

Vandalen waren hier am Werk (Foto: Kurt Frank) Vandalen waren hier am Werk (Foto: Kurt Frank)

Hier waren Vandalen am Werk.

Nicht nur die Gülle, die bei der Tierzucht anfällt, bringt die Landhandelsgesellschaft auf die Felder. Auch aus anderen Tierzuchtbetrieben, in denen Gülle anfällt, tritt das Unternehmen am Darrweg nach Anforderung in Aktion, bringt die Nährstoffe in den Boden. Thomas Spannaus nennt unter anderem Schiedungen, Wipperdorf und Urbach. Immer darauf bedacht, dass die Mischung stimmt.

Ein Spaziergang zu dieser Jahreszeit kann erholsam und ärgerlich zugleich sein.

Wenn er am Tierheim vorbei führt und bei der Ruine in der Nähe des Tierheims ankommt, wird es unangenehm. Die Sowjets, heißt es, sollen dort ihre Technik untergebracht haben. Unmittelbar daneben befindet sich ein Zaun. Dahinter hügelige Vertiefungen. Eine Absperrung wohl in der Absicht gesetzt, um nicht noch mehr Bauschutt aller Art in den Vertiefungen verschwinden zu lassen. Die imposanten Betonelemente, teilweise schon überwuchert, die dort liegen, könnten noch aus alten Zeiten stammen.

Der Terragator hinterließ auch Spuren im Feld (Foto: Kurt Frank) Der Terragator hinterließ auch Spuren im Feld (Foto: Kurt Frank)
Der Terragator hinterließ auch Fahrspuren.

Meterweit rissen Vandalen Zaunpfosten aus ihren Verankerungen oder brachen sie ab. Die alten Hallen gähnend leer. Unrat, der dort lagerte, hat man im Vorjahr entfernt. Die Bemühungen vieler Menschen, Müll aller Art aus Wald und Flur zu entfernen, schmälern Naturschänder, die Fleiß und Mühen missachten. Der Verstand dieser Leute muss sich wohl in ihrem verlängerten Rückenteil befinden.
Kurt Frank
Autor: red

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