eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 11:14 Uhr
26.08.2016
Wolkramshausen

Schacht Ludwigshall öffnet seine Tore

Der Kalischacht Ludwigshall begeht in diesem Jahr sein 111. Jubiläum. Der Förderverein veranstaltet aus diesem Grunde morgen einen Tag der offenen Tür, zu welchem alle historisch Interessierten herzlich eingeladen sind. Unter anderem wird man eine virtuelle Grubenfahrt erleben können...

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des ehemaligen Bergwerksstandortes Ludwigshall aufzuarbeiten und zu präsentieren. Kern der Vereinsaktivität ist die Bewahrung und Weitergabe von mündlichen Überlieferungen, Exponaten und Dokumenten aus den verschiedenen Epochen der Doppelschachtanlage Ludwigshall-Immenrode.

Die Schachtanlage durchlebte seit dem Teufbeginn des Schachtes Ludwigshall im Jahre 1905 eine bewegte und außerordentlich wechselseitige Geschichte. Nach der Aufnahme der Kalisalzförderung 1908 erfolgte in der Zeit des ersten Weltkrieges kriegsbedingt eine erste Stilllegung. Im Jahre 1924 wurde die Schachtanlage danach endgültig stillgelegt und das Bergwerk in eine Reservehaltung überführt. Damit endete die aktive Betriebsphase der Grube bereits nach einer Zeit von nur 16 Jahren, was zum einen auf die recht dürftigen Rohstoffreserven zurück zu führen ist und andererseits die vorhandenen großen Überkapazitäten in der Kaliinduistrie wiederspiegelt.

Beginnend im Jahre 1936 wurde die Schachtanlage zu einer Heeresmunitionsanstalt umgerüstet. Am 29. Juli 1942 forderte eine schwere Explosion in einer untertägigen Munitionskammer 145 Menschleben. Beim Auslagern der Munition ereignete sich im Jahre 1945 eine weitere schwere Explosion, als bereits verladene Munition auf einem Eisenbahnzug detonierte. Mit dem Entsorgen sämtlicher Munition aus den untertägigen Munitionskammern durch die Rote Armee endet dieses düstere Kapitel der Schachtanlage.

Im Jahre 1954 wurde die Schachtröhre mit einem temporären Schachtpfropfen verschlossen und die übertägigen Anlagen abgerissen. Auf der Suche nach einem geeigneten Speicher für Stadtgas wurde die Schachtröhre 1978 wieder geöffnet, um verschiedene Untersuchungen im Grubengebäude durchzuführen.

Diese Arbeiten wurden allerdings im Jahre 1980 wieder eingestellt und die Schachtröhre wurde erneut mit einem Pfropfen verschlossen. Damit endete die letzte Episode in der Geschichte der Schachtanlage. Nach einer längeren Ruhephase erfolgten 2013 die endgültige Verfüllung und der Einbau einer dauerhaften Schachtabdichtung.
In den Ausstellungsräumen des Vereins können zum Tag der offenen Tür zwischen 10:00 und 14:00 Uhr aus jeder Epoche verschiedene Exponate und Dokumente besichtigt werden. Schwerpunkte bilden hierbei die aktive Förderperiode und die Nutzung als Heeresmunitionsanstalt.

Um den Besuchern die Untertagewelt der Grube etwas näher zu bringen, wird eine virtuelle Grubenfahrt mit Aufnahmen der letzten Befahrung der Grubenbaue geboten. Interessante Informationen zu angewandten Abbautechnologien und zur Schachtverwahrung runden die Veranstaltung ab.

Alle historisch Interessierten sind herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen, für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr