Mi, 15:03 Uhr
20.01.2016
Zweite Bürgerwerkstatt im Rahmen vom Wettbewerb
Zukunftsstadt zum Thema Mobilität
In der zweiten Bürgerwerkstatt im Rahmen des Wettbewerbes Zukunftsstadt diskutierten im Ratssaal des Bürgerhauses interessierte Bürger und Bürgerinnen mit Fachleuten in drei Arbeitsgruppen unter anderem über die zukunftsfähige Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs in Nordhausen...
Über Mobilität diskutiert (Foto: Presse Stadtverwaltung)
Bereits in der Auftaktveranstaltung und der ersten Werkstatt wurden viele Vorschläge zur Gestaltung der Mobilität gemacht. Wir wollen mit den Bürgern erörtern, wie sie sich künftig die Fortbewegung in Stadt und Landkreis vorstellen, erläutert Amtsleiter Martin Juckeland.
In großen Städten seien Bus und Bahn stark genutzt und auch das Carsharing habe Hochkonjunktur. Könnten das nicht auch Ziele für eine Mittelstadt im ländlichen Raum wie Nordhausen sein?
Zum Einstieg in die Diskussion gaben Dr. Mathias Wilde von der Goethe Universität Frankfurt am Main und Prof. Dr. Matthias Gather von der Fachhochschule Erfurt kurze Einführungsreferate. Danach wurde in drei verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Nordhausens Nahverkehr – gesichert in die Zukunft, Nordhausen gemeinsam mobil und Nordhausens Straßen- sicher und lebenswert diskutiert.
Der Nahverkehr ist wichtig, da waren sich alle Teilnehmer einig. Doch wie kann er künftig bei steigenden Kosten aufrechterhalten werden und wie kann auch in den wenig besiedelten Gebieten des Landkreises ein öffentlicher Nahverkehr angeboten werden? Für die ländlichen Bereiche wurde das Beispiel Werther Mobil von Bürgermeister Hans-Jürgen Weidt vorgestellt und diskutiert. Als ergänzendes Angebot in Kooperation mit den Verkehrsbetrieben Nordhausen sei dies ein gutes Modell, welches auch für weitere Dörfer im Landkreis interessant wäre. Doch ein Selbstläufer ist auch dies nicht: Es Bedarf viel Informationsarbeit, um den Bürgern die Scheu vor der Nutzung des elektrisch angetriebenen Werther Mobil als Leihfahrzeug oder als Dienstleistung mit Fahrer zu nehmen. Und: In Werther läuft diese Art des Bürgerbusses und des Carsharings als gefördertes Pilotprojekt.
Für die langfristige Sicherung des Nahverkehrs wurde als Finanzierungsinstrument das Bürgerticket diskutiert. Über eine Umlage finanziert jeder Bürger in Stadt und Landkreis den Nahverkehr, dafür kann dieser dann ohne Ticket genutzt werden. Andere Städte haben dieses – dem Semesterticket ähnliche - Modell bereits eingeführt und dadurch auch erhebliche Steigerungen bei den Fahrgastzahlen verzeichnen können.
Auch das Thema Teilen von Fahrzeugen in der Nachbarschaft oder über kommerzielle Anbieter wurde erörtert. Erweiterungen des Mitfahrens bzw. Mitnehmens im privaten Pkw zur Bildung von Fahrgemeinschaften beispielsweise bei Berufspendlern. Die Querfinanzierung des ÖPNVs war in verschiedenen Arbeitsgruppen Thema. So könnten bspw. die Gelder, die zur Erstellung und zum Unterhalt von öffentlichen Stellplätzen erforderlich sind, für die Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs genutzt werden: Wenn die Bürgerinnen und Bürger verstärkt den Umweltverbund nutzen und weniger das Auto, könnte auch der Stellplatznachweis bei Wohnungen reduziert werden.
Die Förderung des Radverkehrs durch Infrastrukturverbesserungen, Dienstleistungsangebote (e-Bikes, Lastenfahrräder usw, zum Leihen) und Aktionstage waren Gegenstand der Diskussion in der dritten Arbeitsgruppe. Zum Erreichen von sicheren und leiseren Straßen mit mehr Lebensqualität wurden autofreie Tage vorgeschlagen oder mehr Tempo 30 Zonen sowie Straßenräume, in denen sich alle Verkehrsteilnehmer gleichrangig bewegen dürfen (shared spaces).
In den Gruppen wurden viele weitere Ideen angesprochen, die in der Vision 2030+ für Nordhausen ihren Niederschlag finden werden. Eine Dokumentation zur Veranstaltung wird in Kürze auf der Internetseite www.zukunftsstadt.nordhausen.de eingestellt. Die nächste und vorerst letzte Werkstatt findet am 22.Februar zum Thema Energetischer Stadtumbau statt. Die Abschlussveranstaltung ist am 14.März geplant.
Autor: redÜber Mobilität diskutiert (Foto: Presse Stadtverwaltung)
Bereits in der Auftaktveranstaltung und der ersten Werkstatt wurden viele Vorschläge zur Gestaltung der Mobilität gemacht. Wir wollen mit den Bürgern erörtern, wie sie sich künftig die Fortbewegung in Stadt und Landkreis vorstellen, erläutert Amtsleiter Martin Juckeland.
In großen Städten seien Bus und Bahn stark genutzt und auch das Carsharing habe Hochkonjunktur. Könnten das nicht auch Ziele für eine Mittelstadt im ländlichen Raum wie Nordhausen sein?
Zum Einstieg in die Diskussion gaben Dr. Mathias Wilde von der Goethe Universität Frankfurt am Main und Prof. Dr. Matthias Gather von der Fachhochschule Erfurt kurze Einführungsreferate. Danach wurde in drei verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Nordhausens Nahverkehr – gesichert in die Zukunft, Nordhausen gemeinsam mobil und Nordhausens Straßen- sicher und lebenswert diskutiert.
Der Nahverkehr ist wichtig, da waren sich alle Teilnehmer einig. Doch wie kann er künftig bei steigenden Kosten aufrechterhalten werden und wie kann auch in den wenig besiedelten Gebieten des Landkreises ein öffentlicher Nahverkehr angeboten werden? Für die ländlichen Bereiche wurde das Beispiel Werther Mobil von Bürgermeister Hans-Jürgen Weidt vorgestellt und diskutiert. Als ergänzendes Angebot in Kooperation mit den Verkehrsbetrieben Nordhausen sei dies ein gutes Modell, welches auch für weitere Dörfer im Landkreis interessant wäre. Doch ein Selbstläufer ist auch dies nicht: Es Bedarf viel Informationsarbeit, um den Bürgern die Scheu vor der Nutzung des elektrisch angetriebenen Werther Mobil als Leihfahrzeug oder als Dienstleistung mit Fahrer zu nehmen. Und: In Werther läuft diese Art des Bürgerbusses und des Carsharings als gefördertes Pilotprojekt.
Für die langfristige Sicherung des Nahverkehrs wurde als Finanzierungsinstrument das Bürgerticket diskutiert. Über eine Umlage finanziert jeder Bürger in Stadt und Landkreis den Nahverkehr, dafür kann dieser dann ohne Ticket genutzt werden. Andere Städte haben dieses – dem Semesterticket ähnliche - Modell bereits eingeführt und dadurch auch erhebliche Steigerungen bei den Fahrgastzahlen verzeichnen können.
Auch das Thema Teilen von Fahrzeugen in der Nachbarschaft oder über kommerzielle Anbieter wurde erörtert. Erweiterungen des Mitfahrens bzw. Mitnehmens im privaten Pkw zur Bildung von Fahrgemeinschaften beispielsweise bei Berufspendlern. Die Querfinanzierung des ÖPNVs war in verschiedenen Arbeitsgruppen Thema. So könnten bspw. die Gelder, die zur Erstellung und zum Unterhalt von öffentlichen Stellplätzen erforderlich sind, für die Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs genutzt werden: Wenn die Bürgerinnen und Bürger verstärkt den Umweltverbund nutzen und weniger das Auto, könnte auch der Stellplatznachweis bei Wohnungen reduziert werden.
Die Förderung des Radverkehrs durch Infrastrukturverbesserungen, Dienstleistungsangebote (e-Bikes, Lastenfahrräder usw, zum Leihen) und Aktionstage waren Gegenstand der Diskussion in der dritten Arbeitsgruppe. Zum Erreichen von sicheren und leiseren Straßen mit mehr Lebensqualität wurden autofreie Tage vorgeschlagen oder mehr Tempo 30 Zonen sowie Straßenräume, in denen sich alle Verkehrsteilnehmer gleichrangig bewegen dürfen (shared spaces).
In den Gruppen wurden viele weitere Ideen angesprochen, die in der Vision 2030+ für Nordhausen ihren Niederschlag finden werden. Eine Dokumentation zur Veranstaltung wird in Kürze auf der Internetseite www.zukunftsstadt.nordhausen.de eingestellt. Die nächste und vorerst letzte Werkstatt findet am 22.Februar zum Thema Energetischer Stadtumbau statt. Die Abschlussveranstaltung ist am 14.März geplant.
Kommentare
Flitzpiepe
20.01.2016, 16.47 Uhr
Das Bürgerticket
hatte ich an anderer Stelle, wo es um Schülerjahreskarten ging, auch schon mal erwähnt.
Jeder Bürger des Landkreises bezahlt automatisiert einen monatlichen Beitrag und kann den ÖPNV des Landkreises uneingeschränkt benutzen. Genau wie beim Semesterticket.
Damit gar keine Fahrscheine, Automaten, Jahreskarten, Kontrolleure und Entwerter mehr notwendig sind, sind die Fahrten für alle anderen, die nicht im Landkreis ihren 1. oder 2. Wohnsitz haben, kostenfrei. Ich kenne zwar keine Zahlen, denke aber, dass das unwesentlich ist.
Und schon würde der ÖPNV wesentlich mehr ausgelastet sein...
Jeder Bürger des Landkreises bezahlt automatisiert einen monatlichen Beitrag und kann den ÖPNV des Landkreises uneingeschränkt benutzen. Genau wie beim Semesterticket.
Damit gar keine Fahrscheine, Automaten, Jahreskarten, Kontrolleure und Entwerter mehr notwendig sind, sind die Fahrten für alle anderen, die nicht im Landkreis ihren 1. oder 2. Wohnsitz haben, kostenfrei. Ich kenne zwar keine Zahlen, denke aber, dass das unwesentlich ist.
Und schon würde der ÖPNV wesentlich mehr ausgelastet sein...
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