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Mi, 11:55 Uhr
25.11.2015
Recycling 2.0

Status quo der Wertstoffwende

An der Nordhäuser Hochschule wurde jüngst über den Status quo der Wertstoffwende diskutiert. Durch das Projekt „Recycling 2.0 – Die Wertstoffwende – Forum“ soll analog zur Energiewende ein Prozess initiiert werden, der langfristig zu einer nachhaltigen Rohstoffversorgung führt...

Planmäßig fand dazu am 17. November am „Institut für Aufbereitung und Recycling“ der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen ein Statusseminar statt, welches einem Ergebnisbericht sowie der Festlegung weiterer Arbeitsschritte diente.

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Primäre Rohstoffquellen sind endlich und zunehmend schwieriger zu erschließen. Insbesondere für rohstoffarme Länder wie Deutschland ist es somit enorm wichtig, Rohstoffe aus sekundären Quellen zurück zu gewinnen. Bisher als Abfälle oder Müll oft verschmäht sollte endlich ein Umdenken stattfinden, um diese Materialien als Wertstoffe anzusehen. Diesem Thema nimmt sich ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Projektverbund unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz (Studiengang Umwelt- und Recyclingtechnik an der Hochschule Nordhausen) an. Entlang der Wertschöpfungskette beschäftigen sich die Partner konzeptionell mit der Rückführung, Aufbereitung und Verwertung z. B. von Elektrokleingeräten, die eine Vielzahl seltener und wertvoller Rohstoffe enthalten.

Diskussion an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Hochschule Nordhausen) Diskussion an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Hochschule Nordhausen)

Im Rahmen des Statusseminars stellten Vertreter beteiligter Hochschulen Ihren Arbeitsstand zur Diskussion. Dr. Siegmar Otto von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg betrachtete die psychologischen Aspekte des Recyclings, da hierfür speziell das Verhalten der Bürger wichtig ist. Betont wurde an dieser Stelle die Aussagekraft der gut vorbereiteten und noch laufenden Feldstudien zur Sammlung von Elektrokleingeräten im Landkreis Nordhausen. Diese sollen Aufschluss darüber geben, wie es dem Bürger leicht gemacht werden kann, sich korrekt zu verhalten. Details und erste Ergebnisse dieser Feldstudien stellte Dr. rer. nat. Jürgen Poerschke (Hochschule Nordhausen) vor, die schon bald in die nächste Runde gehen.

Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz sowie Dipl.-Ing. Andrea Garth (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen) trugen zu neuen Aufbereitungstechnologien vor, wobei Siedlungsabfälle eine wichtige Rolle spielten. Speziell die Erzeugung hochwertiger Nichteisenmetallkonzentrate aus Abfällen stellt dabei eine große Herausforderung dar, die weit über rein technische Aspekte hinausgeht.

Stellvertretend für die Arbeiten der Technischen Universität Clausthal referierte Dipl.-Ing. Boris Breitenstein zu den Herausforderungen im Umgang mit Massenabfällen. Die teilweise nicht vollständig transparenten Verwertungsketten u. a. für Kunststoffe, Metalle oder Papier zeigen deutlich, dass es an dieser Stelle noch immer ungenutzte Potenziale für das Recycling gibt, die allerdings verhältnismäßig schwer zu heben sind.

Ergänzend betonte Dipl.-Ing. (FH) Michael Rutz (Hochschule Nordhausen) noch einmal die herausragende Bedeutung der Bürger, die gute Voraussetzungen für das Recycling schaffen können. Weiterhin sind Anpassungen der politischen Rahmenbedingungen zur Förderung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung notwendig, um die Themen Recycling und der damit verbundenen Schaffung neuer Märkte weiter voran zu bringen. Dazu bedarf es auch entsprechender Forschungsgelder zur Untersuchung vielversprechende Recyclingansätze. Die Arbeiten werden weiter gehen; es gibt noch viel zu tun!
Autor: red

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