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Fr, 09:19 Uhr
06.11.2015
Lichtblick

Danke für die Gegenwart!

Wenn es um den „Sinn des Lebens“ geht, spielen manche Menschen ein fatales Spiel. Das „Verschiebespiel“, das die Sinnsuche auf die jeweils nächste Lebensphase abwälzt. Ein Plädoyer für die Gegenwart hat deswegen Pfarrer Süpke aus Oldisleben für den aktuellen Lichtblick verfasst...


So funktioniert es viellicht bei Emma und Ernst (rein zufällig ausgewählte Namen, sie könnten auch Robin und Jennifer heißen): „Wenn ich erst in der Schule bin / aus ihr raus bin / den Traumberuf habe / den Traumpartner / das Traumhaus / die Traumkarriere… dann habe ich den Sinn des Lebens gefunden!“ Sie verschieben das von einer Lebenszeit auf die nächste. Und am Ende sitzen Emma und Ernst (oder wer auch immer) zu Hause, schauen sich Fotos von Früher an und sagen: „Weiße noch: Damals hammer gelebt!“

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Dabei haben sie ihr Leben immer verschoben. Darum danke hier und heute für das, was Du Gutes empfangen hast auf dem Weg durch Dein Leben. Dabei wirst Du entdecken, wie viel Gutes es schon gibt.
  • Ein Sonnenaufgang mitten im trüben Herbst…
  • Malerische Bilder vom Raureif…
  • Das Lächeln eines Kindes…
  • Ein freundliches Wort…
  • Der Besuch eines alten Freundes… Was auch immer!
Da kommt die Ahnung in uns hoch:
Der, „der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht“ und uns dadurch unsere Seele gab, der hat sich nicht von uns abgewandt, sondern ist immer noch in unserer Nähe.

Er ist immer noch bereit und fähig, unsere Seele zu beleben, ihr Flügel zu verleihen, sie zu trösten und zu stärken, egal, was um uns herum geschieht. Es gibt einen englischen Choral mit einer bewegenden Geschichte. Bis heute wird er in den Kirchen der U.S.A. gesungen. „It is well with my soul“ heißt er und stammt von Horatio Spafford.

Er wohnte in Chicago, war verheiratet und hatte fünf Kinder. Er verlor seinen Sohn 1870 durch eine Krankheit. Bei einem verheerenden Brand verlor er 1871 sein gesamtes Vermögen. Er schickte seine Familie – die Frau und vier Töchter – nach England. Auf dieser Fahrt verlor er seine vier Töchter, die mit dem Schiff untergingen, als es mit einem anderen Schiff zusammenstieß. Nur einige Wenige wurden gerettet, darunter seine Frau, die ihm aus England telegraphierte:

“Als einzige überlebt. Was soll ich tun?” Sogleich machte sich Spafford auf einem anderen Schiff auf den Weg nach England. Als man die Stelle passierte, wo seine Töchter ums Leben ertrunken waren, schrieb er diese Verse:
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen vorn fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.“


Das ist der Trost, die Kraftquelle für unsere Seelen, von der der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom schreibt:

38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Römer 8,38)


Was für hilfreiche Worte für Menschen, denen das Leben um die Ohren fliegt: „nichts und niemand in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, erschienen ist.“ (Rö. 8,38 NLB)

Das Größte, was uns Gott gegeben hat, ist sein Sohn Jesus Christus. Der wurde einer von uns: ein Mensch mit Haut und Haar. Fähig, Glück und Leid, Freude und Trauer – das Leben und den Tod mit uns zu teilen.

Vor allem aber hat ER alles am Kreuz getragen, womit wir unsere Seele von Gott abgeschnitten haben. Alles, wodurch unsere Seele dem Schöpfer verloren ging. ER trug unsere Sünde am Kreuz. Jesus starb den Tod, den wir verdient hätten. Denn weil wir unsere Seele gleich nach unserer Erschaffung den Einflüsterungen des Bösen ausgesetzt haben, darum kam der Tod über uns und die Welt. Wir waren nicht mehr an der Quelle unseres Flusses angeschlossen. Unsere Seele war von Gott getrennt. Sie konnte nicht mehr so belebt werden, wie sie es braucht. Doch darum starb Jesus, um diese Trennung aufzuheben. Damit unsere verlorenen Seelen die Chance haben, zu Gott zurück zu kehren. Als Auferstandener gibt ER uns die Kraft, die unsere Seele brauchen.

Übrigens: Wem das wieder mal zu viel aus den U.S.A. war, der möge sich erinnern an Martin Luther und sein Lied: Ein feste Burg ist unser Gott.: „Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lass fahren dahin, sie haben’s kein’ Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“

Ich persönlich liebe besonders den Bachchoral:
„Wohl mir dass ich Jesum habe, O wie feste halt' ich ihn, Dass er mir mein' Herze labe Wenn ich krank und traurig bin. Jesum hab' ich der mich liebet Und sich mir zu eigen giebet, Ach drum lass' ich Jesum nicht, Wenn mir gleich mein Herze bricht.“ Wir finden kleine Lichtblicke im Alltag, wenn wir für unsere Gegenwart danken. Dadurch wird auch der trübe November erhellt.

Und wir bekommen mehr als nur eine Ahnung: Gott lässt uns nicht allein. Egal, wie dunkel es ist – in uns oder um uns: Jesus Christus ist auch dann noch da. Nur ein Gebet entfernt und ist bereit, unserer Seele die Lichtblicke zu schenken, die sie braucht.
Ein gesegnetes Wochenende wünscht:
Pfarrer Süpke, Oldisleben

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Autor: red

Kommentare
Günther Hetzer
06.11.2015, 09.51 Uhr
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