Do, 07:00 Uhr
15.10.2015
nnz-Betrachtung
Männer, die Berge versetzen könnten
Das könnten Landrat Matthias Jendricke und Oberbürgermeister Dr. Zeh sein, wenn sie nur an einem Strang ziehen würden. Die beiden Akteure bei drängenden Fragen zusammenzubringen, bedarf es aber der Hilfe von außen, meint Kurt Frank...
Zeh, Jendricke (Foto: Angelo Glashagel)
Einfach Mut zur Wahrheit und Im nächsten Jahr kann mit dem Bau begonnen werden – zwei Schlagzeilen, zwei Interviews der nnz mit Landrat Matthias Jendricke in diesen Tagen. Ersteres befasste sich mit der Flüchtlingsproblematik, das andere Gespräch mit dem Bau der neuen Feuerwache. Die Flut an Leserzuschriften überschwemmte die Redaktion.
Um den guten Geschmack lässt es sich trefflich streiten. Auch wenn es mitunter schwerfallen mag, außen vor sollte sie nicht bleiben, die sachliche Argumentation. Was man da aber über den Landrat lesen konnte, war vielleicht etwas geschmacklos. Von Wahnvorstellungen war unter anderem die Rede. Ihn gar als Größenwahnsinnigen zu bezeichnen entbehrt jeder Sachlichkeit. Hinter einer Maske verborgen lässt es sich ausgiebig wettern.
Feuerwache hin, Feuerwache her. Unbestritten ist: Das Gezänk zwischen Landrat und Oberbürgermeister flammt wieder auf. Im Kreistag mussten die Kontrahenten an sich halten, um nicht aufeinander loszugehen. Jendricke will sie bauen, stellte einen Förderantrag, bevor die Frist verstrich. Auch Zeh will sie, lässt sich aber nicht treiben, lässt sich auf keine Manöver ein.
Im Wirrwarr um die Feuerwache offenbart sich der Konflikt der ungleichen Partner. Eigentlich sollten, ja müssten sie Brüder im Ringen um das Wohl der Stadt und des Landkreises sein. Das Wesen der beiden Akteure verhindere bislang eine Brüderschaft, da es unterschiedlicher nicht sein kann.
Der Landrat, über 40, zuweilen etwas voreilig vorpreschend. Ihm gegenüber der ältere, wohl reifere Kontrahent, 20 Jahre älter. Sorgfältig prüfend, jeden Satz sich dreimal überlegend, mitunter ein zu zögerlicher Mensch. Für beide muss das kein Nachteil sein. Im Gegenteil. Wenn sich jugendliche Dynamik mit reiferer Überlegung paaren würden, ergebe das eine Kraft, die Berge versetzen könnte.
Mit ihrem unterschiedlichen Charakteren gerieten Jendricke und Zeh schon im Rathaus aneinander. Der Streit dort ist Geschichte. Jetzt drohen, gelinde ausgedrückt, unterschiedliche Auffassungen als Welle auf den Landkreis überzuschwappen.
Egon Primas (CDU) ist ein erfahrener Mann. Mit Durchsetzungsvermögen. Das ehrt ihn. Als Fraktionschef seiner Partei hat sein Wort Gewicht. Auch das seiner Kollegin Dagmar Becker von der SPD ist nicht ohne. Wer wenn nicht diese beiden erfahrenen Politiker könnten den Konflikt entschärfen. Ihr diplomatisches Geschick ist, über Parteigrenzen hinweg, gefragt, um den Kapitän des Kreises und den der Stadt in ein gemeinsames Boot zu bringen.
Nach zwei Gesprächen mit dem Landrat wollen wir auch zwei weitere mit Oberbürgermeister Klaus Zeh führen. Zur gleichen Problematik. Vorweg: Meinungsstreit über einen Menschen ist nur dann sinnvoll, wenn er frei von Unterstellungen ist. Jemanden, ob aus persönlicher Abneigung oder anderen Erwägungen heraus, mit unangebrachten Attributen zu belegen, nur um Dampf abzulassen, das bringt nichts.
Autor: redZeh, Jendricke (Foto: Angelo Glashagel)
Einfach Mut zur Wahrheit und Im nächsten Jahr kann mit dem Bau begonnen werden – zwei Schlagzeilen, zwei Interviews der nnz mit Landrat Matthias Jendricke in diesen Tagen. Ersteres befasste sich mit der Flüchtlingsproblematik, das andere Gespräch mit dem Bau der neuen Feuerwache. Die Flut an Leserzuschriften überschwemmte die Redaktion.
Um den guten Geschmack lässt es sich trefflich streiten. Auch wenn es mitunter schwerfallen mag, außen vor sollte sie nicht bleiben, die sachliche Argumentation. Was man da aber über den Landrat lesen konnte, war vielleicht etwas geschmacklos. Von Wahnvorstellungen war unter anderem die Rede. Ihn gar als Größenwahnsinnigen zu bezeichnen entbehrt jeder Sachlichkeit. Hinter einer Maske verborgen lässt es sich ausgiebig wettern.
Feuerwache hin, Feuerwache her. Unbestritten ist: Das Gezänk zwischen Landrat und Oberbürgermeister flammt wieder auf. Im Kreistag mussten die Kontrahenten an sich halten, um nicht aufeinander loszugehen. Jendricke will sie bauen, stellte einen Förderantrag, bevor die Frist verstrich. Auch Zeh will sie, lässt sich aber nicht treiben, lässt sich auf keine Manöver ein.
Im Wirrwarr um die Feuerwache offenbart sich der Konflikt der ungleichen Partner. Eigentlich sollten, ja müssten sie Brüder im Ringen um das Wohl der Stadt und des Landkreises sein. Das Wesen der beiden Akteure verhindere bislang eine Brüderschaft, da es unterschiedlicher nicht sein kann.
Der Landrat, über 40, zuweilen etwas voreilig vorpreschend. Ihm gegenüber der ältere, wohl reifere Kontrahent, 20 Jahre älter. Sorgfältig prüfend, jeden Satz sich dreimal überlegend, mitunter ein zu zögerlicher Mensch. Für beide muss das kein Nachteil sein. Im Gegenteil. Wenn sich jugendliche Dynamik mit reiferer Überlegung paaren würden, ergebe das eine Kraft, die Berge versetzen könnte.
Mit ihrem unterschiedlichen Charakteren gerieten Jendricke und Zeh schon im Rathaus aneinander. Der Streit dort ist Geschichte. Jetzt drohen, gelinde ausgedrückt, unterschiedliche Auffassungen als Welle auf den Landkreis überzuschwappen.
Egon Primas (CDU) ist ein erfahrener Mann. Mit Durchsetzungsvermögen. Das ehrt ihn. Als Fraktionschef seiner Partei hat sein Wort Gewicht. Auch das seiner Kollegin Dagmar Becker von der SPD ist nicht ohne. Wer wenn nicht diese beiden erfahrenen Politiker könnten den Konflikt entschärfen. Ihr diplomatisches Geschick ist, über Parteigrenzen hinweg, gefragt, um den Kapitän des Kreises und den der Stadt in ein gemeinsames Boot zu bringen.
Nach zwei Gesprächen mit dem Landrat wollen wir auch zwei weitere mit Oberbürgermeister Klaus Zeh führen. Zur gleichen Problematik. Vorweg: Meinungsstreit über einen Menschen ist nur dann sinnvoll, wenn er frei von Unterstellungen ist. Jemanden, ob aus persönlicher Abneigung oder anderen Erwägungen heraus, mit unangebrachten Attributen zu belegen, nur um Dampf abzulassen, das bringt nichts.
Kommentare
kein
15.10.2015, 11.40 Uhr
Um Schäden vorzubeugen....
Absetzen, alle beide. Geht leider nicht demokratisch gewählt also abwarten bis zu Neuwahlen und die Scherben danach zusammen kehren. Dieses System ist genauso falsch wie die vielen vorher. Warum kann der Bürger immer nur zu schauen wie sich die gewählten Vertreter nach der Wahl benehmen und das auf unsere kosten. Kleine Anmerkung zum Schluss zu ..Männer, die Berge versetzen könnten. Was können die was jeder andere mit so einem Posten nicht könnte außer nicht zusammen arbeiten?
0
0
Login für Vote
Eckenblitz
15.10.2015, 17.20 Uhr
Berge versetzen?
Ich muss mich ernstlich fragen, welche Berge sie meinen? So wie ich das sehe denken die beiden nur daran, die Berge die ihnen ihre Karriere versperren, aus den Weg zu räumen.
0
0
Login für Vote
Flitzpiepe
15.10.2015, 17.36 Uhr
Wobei Dr. Zeh
keine Berge mehr versetzen muss, denn seine Karriere ist zu Ende. Und genau das merkt man seinem Handeln als OB an:
Nur keine Fehler mehr machen und immer einen Konsens zwischen allen Beteiligten suchen. Wenn ein Konsens nicht möglich ist, die Probleme aussitzen.
Nur keine Fehler mehr machen und immer einen Konsens zwischen allen Beteiligten suchen. Wenn ein Konsens nicht möglich ist, die Probleme aussitzen.
0
0
Login für Vote
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.