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Mi, 07:13 Uhr
23.09.2015
25 Jahre Herfag

Wie eine große Familie

Die Tage der Internationalen Funkausstellung in Berlin liegen hinter Anja Maucher. Die Geschäftsführerin der Herfag GmbH hat auf der wichtigsten Messe der Branche zahlreiche Gespräche mit Lieferanten geführt, hat Werbestrategien diskutiert und die Trends der Branche mit nach Nordthüringen und Niedersachsen gebracht...


Die TV-Geräte werden immer größer, die Bilder immer schärfer, die Vernetzung im Haus wird zunehmen, das Streaming wird ausgebaut. “Wir werden uns in Richtung des Weihnachtsgeschäftes zusätzlich auf die Vernetzung der sogenannten weißen Ware konzentrieren. Wir werden zum Beispiel Backöfen ins Sortiment bekommen, die den Garprozess protokollieren und dokumentieren, die Empfehlungen aussprechen oder Rezeptvorschläge unterbreiten”, sagt die Frau, die das Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitern in fünf Landkreisen und zwei Bundesländern führt.

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Die Vernetzbarkeit der Haushaltsgeräte bringt natürlich viele Spielereien mit sich, sie hat für einen serviceorientierten Elektronikhändler wie Herfag einen entscheidenden Vorteil: Ob Waschmaschine oder Trockner, ob Kühlschrank oder Backofen - diese Geräte könnten von den Service-Technikern einer Fernwartung unterzogen werden. “Wir werden künftig aber auch Komplettlösungen für das Haus oder die Wohnung in punkto Sicherheitstechnik anbieten.”

Neben dem Blick in die Zukunft wird in diesen Tagen in der Leinefelder Zentrale auch schon mal nach “hinten” geschaut. Herfag feiert 25. Geburtstag. Karl-Friedrich Albrecht, der Firmengründer, erinnert sich noch an die Zeit der Verhandlungen mit der Treuhand, an den Kauf des volkseigenen Dienstleistungsbetriebes und an das Bemühen, möglichst viele Mitarbeiter in die Marktwirtschaft mitzunehmen. “In den Verkaufsstellen in Leinefelde, Worbis und Dingelstädt standen nun Fernsehgeräte, riesige Stereoanlagen, Videorecorder oder CD’s in den Auslagen. Richtig los ging es dann mit dem Einstieg in die expert-Gruppe im Jahr 1992”, sagt Albrecht.

Das erste neue und 600 Quadratmeter große Ladengeschäft wurde 1993 in der Nordhäuser Rautenstraße etabliert, ein Jahr später kam der Standort in Mühlhausen hinzu. Sondershausen, Neubau in Leinefelde, Südharz-Galerie in Nordhausen und vor zwei Jahren die Expansion nach Göttingen. In Summe bietet Herfag Waren auf fast 7.500 Quadratmetern an.

Mit der größeren Fläche wuchs die Belegschaft, von einst 60 Frauen und Männern stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 165. Etwas mehr als 20 sind es noch, die von der Stunde Null an mit dabei sind. Und vielleicht gerade deshalb betonen Karl-Friedrich Albrecht und seine Tochter Anja Maucher die familiäre Atmosphäre des Unternehmens. Jede Woche ist einer von beiden in den Filialen unterwegs. Da wird nicht nur kontrolliert, da besteht die Möglichkeit des individuellen Gesprächs, da können Probleme angesprochen und geklärt werden.

Geschäftsführerin (rechts) und die Herfag-Marktleiter (Foto: privat) Geschäftsführerin (rechts) und die Herfag-Marktleiter (Foto: privat)
Von links: Die Marktleiter Marcel Heinemann (Leinefelde), Sebastian Lins, (Mühlhausen), Sebastian Kropp (Nordhausen), Stefan Pohl (Sondershausen), Marcel Killian (Göttingen), Geschäftsführerin Anja Maucher.

“Ich glaube, hier besteht ein entscheidender Unterschied zur gefühlten sozialen Kälte der Marktgiganten. Natürlich, auch wir müssen in diesem hart umkämpften Markt Geld verdienen, doch der Unterschied liegt im WIE. Für uns als Geschäftsleitung und für unsere Mitarbeiter”, erklärt Anja Maucher. So sind zum Beispiel alle Marktleiter “Herfag-Urgesteine”.

Karl-Friedrich Albrecht (Foto: nnz) Karl-Friedrich Albrecht (Foto: nnz) Zum Schluss doch wieder der Blick voraus. Geht das Wachstum weiter? “Wir wollen uns einer weiteren Expansion nicht grundsätzlich verschließen, allerdings muss sie in unsere Struktur passen”, sind sich Vater und Tochter einig. Man habe jetzt eine sehr gute Größe erreicht, die beim Einkauf ebenso Gewicht hat, wie bei der Preisgestaltung für den Kunden.

Karl-Friedrich Albrecht wird 70. 25 Jahre davon bestimmte Herfag sein Leben. Doch Albrecht hat gelernt abzugeben - an die Tochter. Allerdings und trotz vieler Hobbys, die er mit seiner Frau pflegt: Ohne Herfag wäre es nicht sein Leben. Damals nicht und auch heute nicht. Und Anja Maucher ist froh, dass sie einen Berater an ihrer Seite hat. Nicht acht Stunden am Tag und nicht fünf oder sechs Tage in der Woche. Auch das ist Teil eines Familienunternehmens. Und durchaus ein Teil des Erfolges.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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