Do, 13:10 Uhr
30.04.2015
Arbeitsmarkt-Reaktionen (2)
Nach dem thüringischen Arbeitsmarktbericht für April 2015 sinkt die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich. Sandro Witt, stellvertretender DGB-Bezirksvorsitzender Hessen-Thüringen und landespolitischer Vertreter des DGB in Thüringen erklärt dazu...
771.700 Menschen sind in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, fast 3.000 mehr als vor einem Jahr. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die Bedingungen, unter denen die Arbeit zum Teil geleistet wird, dürfen jedoch nicht unerwähnt bleiben.
Fakt sei, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer mobiler sind, bzw. sein sollen. Eine steigende Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist bereit, längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Um die damit verbundenen zusätzlichen Belastungen auszugleichen, wären betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung und flexibler entlastender Arbeitszeitgestaltung dringend notwendig. Bislang halten zu wenige Unternehmen solche Maßnahmen vor und überlassen die Beschäftigten einem hohen gesundheitlichen Risiko.
Damit sind dem Konzept der Arbeitgeber, ihre Fachkräfteprobleme insbesondere durch die steigende Arbeitsmarktmobilität der Beschäftigten zu lösen, enge Grenzen gesetzt.
Pendeln bedeute in aller Regel zusätzliche Belastung und eine Ausdehnung der Arbeitszeit. Schnell wird ein 8-Stundentag zu einem 10-Stundentag, Freizeit und Erholung bleiben wortwörtlich auf der Strecke und Vereinbarkeit von Familie und Beruf können zu einer unzumutbaren Herausforderung werden.
Gewerkschaftliche Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag oder eine 5-Tage Woche mit freiem Wochenende gilt es zu verteidigen. Der Trend zu Sonn- und Feiertagsarbeit und ausufernden Arbeitszeiten muss gestoppt werden.
Nach Angaben der Regionaldirektion pendelten 2013/14 mehr als eine Viertel Million Beschäftigte aus Thüringen zur Arbeit in ein anderes Bundesland, so Witt. Sicher ist es richtig, lieber einen längeren Arbeitsweg als Arbeitslosigkeit in Kauf zu nehmen. Andererseits kann das Pendeln etwa für diejenigen, die familienbedingte Pflege- und Betreuungsaufgaben übernehmen haben oder gesundheitlich eingeschränkt sind, zum existenziellen Problem werden. Eine eingeschränkte Mobilität bei Arbeitsuchenden sei mittlerweile eines der wesentlichen Ausschlusskriterien bei der Integration von Langzeitarbeitslosen geworden.
Autor: red771.700 Menschen sind in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, fast 3.000 mehr als vor einem Jahr. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die Bedingungen, unter denen die Arbeit zum Teil geleistet wird, dürfen jedoch nicht unerwähnt bleiben.
Fakt sei, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer mobiler sind, bzw. sein sollen. Eine steigende Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist bereit, längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Um die damit verbundenen zusätzlichen Belastungen auszugleichen, wären betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung und flexibler entlastender Arbeitszeitgestaltung dringend notwendig. Bislang halten zu wenige Unternehmen solche Maßnahmen vor und überlassen die Beschäftigten einem hohen gesundheitlichen Risiko.
Damit sind dem Konzept der Arbeitgeber, ihre Fachkräfteprobleme insbesondere durch die steigende Arbeitsmarktmobilität der Beschäftigten zu lösen, enge Grenzen gesetzt.
Pendeln bedeute in aller Regel zusätzliche Belastung und eine Ausdehnung der Arbeitszeit. Schnell wird ein 8-Stundentag zu einem 10-Stundentag, Freizeit und Erholung bleiben wortwörtlich auf der Strecke und Vereinbarkeit von Familie und Beruf können zu einer unzumutbaren Herausforderung werden.
Gewerkschaftliche Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag oder eine 5-Tage Woche mit freiem Wochenende gilt es zu verteidigen. Der Trend zu Sonn- und Feiertagsarbeit und ausufernden Arbeitszeiten muss gestoppt werden.
Nach Angaben der Regionaldirektion pendelten 2013/14 mehr als eine Viertel Million Beschäftigte aus Thüringen zur Arbeit in ein anderes Bundesland, so Witt. Sicher ist es richtig, lieber einen längeren Arbeitsweg als Arbeitslosigkeit in Kauf zu nehmen. Andererseits kann das Pendeln etwa für diejenigen, die familienbedingte Pflege- und Betreuungsaufgaben übernehmen haben oder gesundheitlich eingeschränkt sind, zum existenziellen Problem werden. Eine eingeschränkte Mobilität bei Arbeitsuchenden sei mittlerweile eines der wesentlichen Ausschlusskriterien bei der Integration von Langzeitarbeitslosen geworden.
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