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Mo, 12:07 Uhr
16.03.2015

Der Osten spart, im Westen läuft’s

Düsseldorf tut’s am meisten, Schwerin am wenigsten: In Sachen Wasserverbrauch herrscht in Deutschland ein starkes Ost-West-Gefälle. Deutschlands Wasserverbrauchs-Atlas zeigt auf einen Blick, wie viele Liter Trinkwasser bundesweit verbraucht werden...


Wissenschaftler der Universität Lund haben die deutschen Verbrauchsstatistiken unter die Lupe genommen, um auf einen bewussten Umgang mit der wertvollen Ressource aufmerksam zu machen.

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Hintergrund der Untersuchung ist der jährliche Internationale Weltwassertag am 22. März. Das Ergebnis: Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter - 135 Liter sickern hier pro Person täglich durch die Abflüsse. Sachsen hingegen zeigt sich mit nur 84 Litern pro Tag besonders sparsam. Das meiste Trinkwasser verbraucht der Deutsche mit 36 Prozent allein bei der täglichen Körperpflege.

Wer verbraucht in Deutschland das meiste Wasser und wer geht am schonendsten damit um? Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Gössling von der Uni Lund hat im Auftrag der Naturkosmetik-Marke STOP THE WATER WHILE USING ME! die Daten der Statistischen Ämter ausgewertet und so ein umfangreiches Bild zum Umgang mit dem heimischen Trinkwasser skizziert. Der große Wasserverbrauchs-Atlas zeigt die wichtigsten Untersuchungsergebnisse auf einen Blick:###

Flüssiges Deutschland-Ranking

Der Bundesländer-Vergleich zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle: So verbrauchen die westdeutschen Flächenländer mit 126 Litern pro Tag und Einwohner wesentlich mehr als die Ostdeutschen (93 Liter; ohne Berlin). Absolute Spitzenreiter im Verbrauch sind Nordrhein-Westfalen (135 Liter), Hamburg (134 Liter) und Schleswig-Holstein (134Liter). Am vorbildlichsten sind dagegen Sachsen-Anhalt (91Liter), Thüringen (89 Liter) und das besonders ressourcenschonende Sachsen (84 Liter).

Deutschlands Hauptstadt im Wasserverbrauch

Unter den Landeshauptstädten ist Düsseldorf mit 176 Litern pro Tag klarer Spitzenreiter im Wasserverbrauch, dicht gefolgt von München (153 Liter) und Mainz (143 Liter). Schwerin verbraucht mit 93 Litern am wenigsten. Ebenfalls vorbildlich: Dresden (98 Liter) und Magdeburg (109 Liter). Unter den verbrauchsärmsten Großstädten führt Leipzig mit 88 verbrauchten Litern das Ranking klar an.

Platz zwei für Thüringen

Thüringen folgt direkt nach Sachsen auf dem zweiten Rang der wassersparsamsten Bundesländer. Innerhalb der Landesgrenzen zeigt sich Suhl mit nur 78 verbrauchten Litern pro Tag besonders vorbildlich, dicht gefolgt von Jena (88 Liter), Weimar (89 Liter) und Gera (95 Liter). Neben Eisenach (104 Liter) sickert das meiste Wasser durch die Abflüsse der Landeshauptstadt: Mit 113 verbrauchten Litern täglich verzeichnet Erfurt den höchsten Wasserverbrauch innerhalb des wassersparsamen Thüringens.

Tatort: Heimisches Badezimmer

Tatsächlich werden täglich nur fünf Liter Wasser für Essen und Trinken verwendet. Der eigentliche Übeltäter ist das heimische Badezimmer: Durchschnittlich 33 Liter verschlingt die tägliche Toilettenspülung und ganze 43 Liter gehen an einem Tag für die Körperpflege drauf. Gerade beim Duschen und Baden gibt es laut Experten erhebliches Sparpotenzial: „Wer dabei nur 5% weniger Wasser pro Tag verbraucht, kann so 780 Liter pro Jahr sparen. In Familien kommen so schnell tausende Liter zusammen“, so Prof. Dr. Gössling.

Wasser frisst mehr Energie als Licht

Was oft unterschätzt wird: Für Warmwasser wird im Schnitt zwölf Mal mehr Energie eingesetzt als für Beleuchtung. Insgesamt zwölf Prozent des Energieverbrauchs eines Durchschnittshaushalts wird für die Bereitung von Warmwasser verwendet. Insofern lohnt sich das Wassersparen in mehrfacher Hinsicht: Nicht nur die Wasserkosten lassen sich reduzieren – auch der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen sinken.

Mit diesen kinderleichten Tipps von Wasserexperte Prof. Dr. Gössling, klappt es auch mit dem Wassersparen:
  • Händewaschen, Haarewaschen, Duschen: Beim Einseifen immer das Wasser abstellen.
  • Auch beim Zähneputzen oder Rasieren das Wasser nicht laufen lassen.
  • Duschen statt Baden. Die tägliche Dusche verbraucht nur einen Bruchteil des Wassers.
  • Betätigen Sie bei der Toilettenspülung unbedingt die Spar- und Stopptaste.
  • Wenn Sie in der Küche per Hand spülen: Nicht unter fließendem Wasser, sondern im Waschbecken. Noch besser: Nutzen Sie einen Geschirrspüler (aber erst wenn er komplett gefüllt ist).
Autor: red

Kommentare
Vogelfänger
16.03.2015, 13.16 Uhr
Der Osten spart, nur Heringens Bürgermeister nicht.
Obwohl die Wasserverbräuche aus Sparsamkeit und insgesamt durch Demografie immer mehr zurückgehen, versuchen CDU Verbandsräte eines Trinkwasserverbandes nächste Woche ein neues Investitionsgrab im Heringer Stadtrat zu beschließen. Dort soll mit viel Geld ein Wasserverband groß gemacht werden, den aufgrund von vorhandenen Überkapazitäten und gesicherter Versorgung niemand braucht.
Eckenblitz
16.03.2015, 13.49 Uhr
Geldverschwendung
der heringer bürgermeister weis ganz genau, wie man geld anlegt, dass es richtig verbrennt. das hat er bei der verwaltung von nentzelsrode gelernt. Und was sind schon ein paar euro schulden in der STAATSKASSE.
Figaro
16.03.2015, 21.37 Uhr
Preisfrage
Warum spart man im Osten? einfach mal die Wasserpreise nebst Abwasser googlen, ist mehr als doppelt so teuer. Aber dann kommts dicke, weil so viel Wasser gespart wird müssen die Abwasserkanäle mit Wasser nachgespült werden, wer zahlts? Die Fehler der Wendezeit werden wir wohl noch ewig bezahlen, Stichwort Überdimensionierung.
LG
I.H.
16.03.2015, 22.17 Uhr
Die Preisfrage war gut - M. Schröter nutzt nur die leeren Kanäle?
Da haben Sie sicher voll ins Schwarze getroffen lieber @Figaro. Aber die leeren Abwasserkanäle müssen doch nicht wirklich der Grund dafür sein, dass M. Schröter neue Trinkwasserbrunnen auf fremden Grundstücken bohren läßt, nur um die leeren Abwässerkanäle voll zu machen?!

Obwohl? Jetzt wo Sie es sagen @Figaro!? Bei Abwasser und bei Trinkwasser gibt es bestimmt Verbands- oder Aufsichtsräte, auf die man als Bürgermeister gegen geringes Entgeld gut aufpassen muss! ;) Deshalb kostet Wasser bei uns das Doppelte!
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