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Mo, 09:47 Uhr
16.03.2015

Die wilden Götter des Nordens

Anlässlich des Welttages der Poesie am kommenden Samstag organisiert die Dichterstätte Sarah Kirsch eine Lesung im Heringer Schloss, die sich um die Lieder der alten Götter des Nordens dreht, die in der isländischen Edda auf uns gekommen sind...

Zwölfmal im Jahr erscheint in der „Anderen Bibliothek“ ein Band, und zwar seit 30 Jahren. Bücherfreunde, die die Fadenbindung, einen Leineneinband, ein Lesebändchen und den Schuber für jeden Titel lieben, kommen auf ihre Kosten. In dieser kunstvollen Aufmachung befinden sich Texte mit großer Vielfalt, was die unterschiedlichen Genres betrifft.

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Am Samstag, 21. März, dem Welttag der Poesie, wird ab 14.30 Uhr im Schloss in Heringen in der Präsentation der Gemälde von Hermann Hendrich aus einem dieser besonderen Bücher von Mitgliedern der „Dichterstätte Sarah Kirsch“ gelesen: „Die wilden Götter“ des Norwegers Tor Age Bringsvaerd, Jahrgang 1939. Er entführt in die Welt der Götter des Nordens, die vor allem durch die isländische „Edda“, aufgeschrieben zu Anfang des 13. Jahrhunderts, überliefert sind. Sie beginnen mit der Weissagung einer Seherin: „Du willst, daß ich, Walvater Odin, würdig verkünde die ältesten Sagen, der ich mich entsinne.“ Bringsvaerd entführt in seiner rasant erzählten Geschichte mit Originalität, Humor und Weisheit in diese Geschehnisse.

Die Götter des Nordens sind letztendlich nicht unsterblich, nicht allwissend, nicht allmächtig, also den Menschen sehr nahe. Odin, der oberste Gott, ist sehr vielschichtig angelegt, und dadurch eine der aufschlussreichsten Götterfiguren der Weltliteratur. Ihm zur Seite Loki, der Gott des Feuers und der List, ein intelligenter Intrigant, der Gutes und Böses gleichermaßen provoziert, auch den Weltuntergang.

Die Hendrich Ausstellung im Heringer Schloss zeigt auch Werke, die sich mit der Mythenwelt des Nordens befassen (Foto: Heidelore Kneffel) Die Hendrich Ausstellung im Heringer Schloss zeigt auch Werke, die sich mit der Mythenwelt des Nordens befassen (Foto: Heidelore Kneffel)
Da ist Thor, der kraftvolle Gott des Ackerbaus. Als Gewittergott fährt er mit seinem von Ziegenböcken gezogenen donnernden Wagen über den Himmel und schleudert mit seinem Hammer Blitze. Er ist einfach, offen und ehrlich, nährt die Guten, vertreibt die Bösen. Baldur, ein Sohn des Odin und der Frigga, steht für Reinheit, Schönheit, Gerechtigkeit und das Licht. Außerdem ist er das Symbol für Sterben und Auferstehung. Freya ist die berühmteste der Göttinnen und für die Fruchtbarkeit, das Glücks und die Liebe zuständig, ist auch eine Lehrerin der Magie. Iduna ist die Hüterin der goldenen Äpfel, die in einem immergrünen Garten wachsen und die Götter ernähren. Verheiratet ist sie mit dem Gott der Dichter, Bragi. Sie selbst gilt als schüchtern und überlässt das Reden lieber ihrem wortgewandten Mann.

Die Götter des Nordens müssen sich ihrer Haut wehren, sind einfallsreich, manchmal tölpelhaft, bestehen Abenteuer, geben nie auf. Der Maler Hermann Hendrich hat einigen von ihnen eine bildliche Gestalt verliehen, z. B. Odin/Wotan. Sein Haupt schaut vom Giebel des Einganges der Walpurgishalle auf dem Hexentanzplatz oberhalb Thales auf die Besucher. In der Heringer Ausstellung hängt das dramatische Gemälde Wotan und die Walküre Brünhilde, eine von seinen Töchtern.
Die Hendrich-Ausstellung im Schloss wird verlängert, kann auch noch im April besucht werden. Am Ende wird es eine Finissage geben.
Autor: red

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