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Do, 07:04 Uhr
12.03.2015

nnz-Forum: Niedriglöhner?

Da gibt es eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Mindestlohn. Man sollte meinen, dass der Raum, den man dafür angemietet hat, nicht ausreicht. Aber weit gefehlt, es waren keine von den sonst immer jammernden „Niedriglöhnern“ anwesend...

Karikatur (Foto: H. Buntfuß) Karikatur (Foto: H. Buntfuß)
Dabei soll es in Thüringen über 200.000 Personen geben, die von dem Mindestlohngesetz betroffen sind. Man muss also annehmen, dass gewisse Arbeitnehmer lieber länger und mehr arbeiten, als das sie ihr ihnen zustehendes Recht einklagen?

Der Abend war sehr interessant. Im Podium saßen gut vorbereitete Diskussionspartner, darunter auch ein Rechtsanwalt für Sozial- und Arbeitsrecht. Ein paar Beispiele für die Reaktionen der Arbeitgeber auf das neue Gesetz möchte ich ihnen nicht vorenthalten. Im Gaststättengewerbe soll es vorkommen, dass der Betreiber nach Belieben bestimmt, was Arbeitsstunden und was Pausen sind. Ist ein Mitarbeiter vier Tage krank, wird verlangt, dass er einen Tag Urlaub nimmt.

Damit will man sicher erreichen, dass die Angestellten nicht zum Arzt gehen und krank zur Arbeit kommen? Nun stellen sie sich einmal vor, ein Kellner bewegt sich durch den Gastraum und verstreut überall seine Bazillen. Oder denken sie an den Koch, in jedem Essen haben sie Bazillen, „Widerlich!“ werden sie sagen. Auszuschließen ist es nicht. Eigentlich müsste hier doch das Gesundheitsamt eingreifen, denn was hier geschieht ist ein Verstoß gegen so einige Gesetze. Vom schlimmsten möchte ich nicht ausgehen, aber eine Grippe kann auch zum Tod führen.

Ein anderer Fall. Ein Lieferant für warme Mahlzeiten (die Firma lassen wir einmal außen vor) muss seine Arbeitszeit neu definieren. Zum Arbeitsbeginn fehlt ihm Zeit, denn das Umladen der Mahlzeiten zählt nun nicht mehr zur Arbeitszeit. Das Arbeitsende ist, wenn er das letzte Essen an den Kunden ausgegeben hat. Nehmen wir an, der letzte Kunde wohnt einige Kilometer vom Wohnsitz des Fahrers entfernt. Wenn der Kollege ja schon Feierabend hat, muss man sich doch fragen, wer das Betriebsfahrzeug zurück in den Firmensitz fährt. Eine andere Frage. Fährt der Kollege zurück und dabei geschieht ein Unfall. Was dann?

Noch schlimmer ist es bei einigen Taxifahrern, sie werden nur für die Zeiträume bezahlt, in denen sie Kunden befördern. Das Warten auf Kunden zählt plötzlich als Pause und muss somit nicht mehr bezahlt werden. Mit diesen schon fast kriminellen Methoden machen die Arbeitgeber richtig Kasse. Hier muss man noch einmal sehr deutlich sagen, der oder die Firmeninhaber dürfen ihre Risiken nicht auf die Arbeitnehmer abwälzen, auch wenn das einige Arbeitgeber so sehen.

Ein weiterer Punkt ist die Dokumentationspflicht. Was unternehmen die Arbeitgeber nicht alles, diese Pflicht abzuschaffen. Bürokratie unnötige Arbeit und was da nicht noch alles zu hören ist. Waren es nicht die Arbeitgeber, die heute gegen die Pflicht wettern, die damals die Stechuhren und Kameras zur Überwachung ihrer Arbeitnehmer eingeführt haben? Zum Schluss habe ich noch etwas zum Nachdenken und überlegen:
H. B., der vollständige Name ist der Redaktion bekannt

Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Eckenblitz
12.03.2015, 16.15 Uhr
Stimmt Haargenau
diesem artikel kann man bedenkenlos zustimmen, bis auf unsere ewigen DUMMSCHWÄTZERN müssten eigentlich alle ihr ja geben,oder ? zu den kleinen filmchen kann ich nur sagen, er trifft voll ins schwarze. aber letztendlich haben die vielen dep…. genau diese FREIHEIT verdient, oder nicht?
I.H.
12.03.2015, 19.15 Uhr
Man kann es, oder man kann es eben nicht!
Tja lieber Harald B., wer "Einladungen" zu Veranstaltungen erst einmal mit 90% Selbstbeweihräucherung ( http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=165731) schmückt, wie die DGB Gewerkschaftsbonzen aus Nordhausen, der braucht sich nicht zu wundern, dass keiner zu ende liest und dann auch keiner kommt!

Da kann man ja fast unterstellen, dass gar keiner kommen sollte. Da kann man schließlich die Schnittchen und Bierchen auf Mitgliederkosten alleine essen und trinken. Und hinterher kann man wieder kräftig gegen alles und jeden wettern und austreten. So sind sie halt, die Bonzen...
H.Buntfuß
12.03.2015, 20.09 Uhr
Antwort an Sxxxxxr Wxxxxxf
Haben Sie nicht etwas vergessen, denken Sie noch einmal genau nach?
Einen schönen Abend noch
Mister X
12.03.2015, 20.27 Uhr
Sxxxxxr Wxxxxxf
Wenn wir die Gewerkschaften nicht hätten, dann wäre Deutschland schon lange ein Armenhaus. Dafür würden Leute wie Sie schon sorgen. Ich kann mir gut vorstellen, wie Sie vor der Tastatur sitzen und geifern. Aber zum Glück haben wir die Gewerkschaften, die Leuten wie Sie zum Kochen bringen.
Alex Gösel
12.03.2015, 21.00 Uhr
Chanson
Unsere derzeitige demokratische Situation wird durch dieses Lied auf das genaueste wiedergegeben!

Haargenauso sehen unsere Politiker und Wirtschaftsbosse die Freiheit! Anhand dieses Liedes werden wohl viele in den Irrtum verfallen und Georg Kreisler für einen Kommunisten halten. Diesen möchte ich sagen, dass G. Kreisler aus einer jüdischen Familie stammt und seit 1943 US-amerikanischer Staatsbürger gewesen ist.

Hörenswert sind auch die vielen anderen seiner Chansons! Sie brauchen ja nur die seitliche Bildleiste bei dem Videoportal anklicken!

Ein Wort noch an X³: Ihrem Kommentar kann ich zustimmen, aber haben Sie nicht die flotten Damen vergessen, die man sonst nur bei Wirtschaftsbossen und hohen Politikern auffahren lässt?
elektriker
12.03.2015, 22.48 Uhr
gib dem volk brot und spiele
in diesem land sind schlaue köpfe damit beschäftigt alles zu unternehmen damit die kleinen leute ruhig gestellt werden. keiner soll auf die idee kommen ihm geht es schlecht. wie man ein volk bei laune hält das wußten schon die alten römer. solange jeder sein eigenes süppchen kocht und meint ich doch nicht solang sind solche veranstaltungen schlecht besucht. jeder kennt die geschichte von dem streichholz das leicht zu brechen ist aber je mehr es werden ...die alten sprüche braucht man auch garnicht hervorholen. solange alle satt sind und ein dach über dem kopf haben ist die welt in ordnung.
Leser X
13.03.2015, 10.09 Uhr
Widerstand gefragt
Es gibt nur eine Möglichkeit, dieser täglichen millionenfache Lohnversklavung Einhalt zu gebieten: Widerstand. Dazu gehört ausdrücklich nicht die Veranstaltung, in der gejammert wird. Widerstand heißt aufstehen gegen das Unrecht.

Dafür bräuchte man aber unabhängige, gegen den Ausbeuterstaat gerichtete Gewerkschaften. Der Westen hat sich damals sehr über die Etablierung von Solidarnoc gefreut. Diese Freude sollte nun endlich auf ihm zurück schlagen...
geloescht.20220103
13.03.2015, 16.30 Uhr
Niedriglöhner
Wieso gibt es immer noch diese Unterschiede bei den Mindestlöhnen? Vor allem mit welchem Recht? Hier zeigt sich mal wider deutlich, dass unsere PolitikerInnen von der Wirtschaft gesteuert werden. Diese Leute haben ja keine Probleme mit dem Mindestlohn. Die Damen und Herren greifen ja bei ihren Zuwendungen in die Vollen, denn dass sie ihr Geld Verdienen kann man ja nicht immer behaupten, oder?

Nehmen wir beispielsweise die Zeitarbeitsfirmen, welche immer noch für einen gewissen Zeitraum vom Mindestlohn „verschont“. Eine Branche die heutzutage nicht gerade wenige Arbeitnehmer beschäftigt. Die Inhaber dieser Unternehmen verdienen sich eine goldene Nase während viele ihrer Angestellten noch nicht mal den Mindestlohn bekommen. Ich höre Sx³Wx³ bereits sagen:“Die Firma trägt ja auch ein Risiko bezüglich der Arbeitsbeschaffung“, hierbei ist anzumerken, dass es laut Gesetz nicht gestattet ist unternehmerische Risiken auf die Arbeitgeber abzuwälzen. Genau das lassen die PolitikerInnen zu. Sie versagen wie immer auf ganzer Linie und knicken vor der Wirtschaft ein.

Die Bürger haben schon lange den Verdacht, dass die Politik die Gesetze von der Wirtschaft diktiert bekommt. Kein Wunder, Politiker haben ja keine Ahnung. Zum Beispiel das Thema Facharbeiter, die Wirtschaft schreit auf, dass ihr die Fachkräfte ausgehen und fordert eine Verstärkung der Zuwanderung. Sehen Sie sich doch mal um, wie viele heimische Facharbeiter ohne Arbeit sind. Da heißt es diese Kollegen seien zu lange aus dem Job. Scheint es nicht eher so als sollten die Einheimischen durch Einwanderer ersetzt werden?

Kann man ihnen nicht deutlich geringere Löhne zahlen? Kann man diese Personen nicht viel besser unter Druck setzen? Denen kann man doch mit allem drohen.
Das Mindestlohngesetz ist Farce, es ist in weiten Teilen viel zu schwammig gefasst und scheint den Arbeitgeber lediglich ein neues Instrument zur Ausbeutung ihrer Angestellten in die Hand zu geben.
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